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Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Titel: Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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tiefer und stiegen dann wieder auf. Der Schwarm sah aus wie eine bunte Welle,
die sich auf und ab bewegte. Plötzlich lösten sich einige wenige Flugfalter aus
ihrem Verband und umkreisten ihn. War das jetzt ein Angriff? Er verharrte
bewegungslos. Die erste Qualle streifte ihn mit der Flügelspitze am Unterarm.
Dann kam ihm ein weiteres Biest gefährlich nahe, der Flügel witschte knapp über
die Haut … Panisch starrte er auf seine Arme. Doch hatten sie ihn bisher nur
touchiert und nicht verletzt.
    Er überlegte fieberhaft, was sie von ihm wollten. Als er es
endlich begriff, hätte er beinahe gelacht. Es war so simpel, dass er sich
fragte, warum er nicht gleich darauf gekommen war. Er sollte sich erheben und
ihnen folgen. Langsam richtete er sich auf. Ihm war schwindelig und sein Mund
so trocken, dass er nicht einmal schlucken konnte.
    Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen. Die
Gummisohlen unter seinen Schuhen klebten auf dem heißen Stein – es fühlte sich
an, als würde er über verschütteten Honig laufen. Er hob das Kinn und spähte
geradeaus. Sollte er etwa über den schmalen Steg balancieren, der an der
brodelnden Lava vorbei zu einem riesigen Durchgang führte? Er schüttelte den
Kopf. Das ist nicht euer ernst, oder?
    Unsicher blickte er sich um. Der Schwarm hinter seinem
Rücken rückte näher und bedeutete ihm, dass er vorwärts gehen solle. Also doch ernst gemeint. Moryn
blinzelte. Schon wieder lief ihm Schweiß in die Augen. Er wischte mit dem
Handrücken darüber. Verdammte Hitze. Ich
werde hier bei lebendigem Leib gegrillt. Er zog das Hemd aus und knotete es
um die Hüften.
    Der Schwarm flatterte mit den Flügeln. Heißer Wind blies
über seine feuchte Haut. Ahhh, sie haben
endlich begriffen, dass die Hitze nichts für einen Elben ist …
    Die heißen Luftwirbel brachten auch keine Linderung.
    Moryn breitete die Arme aus und balancierte über den Steg.
Er zwang sich, nicht darüber nachzudenken, über welchem Abgrund er sich gerade
befand. Als er auf der anderen Seite angelangt war, betrachtete er das Portal
genauer. Der Durchgang war so hoch wie eine Kirche.
    Unermüdlich flogen Quallenschwärme über seinem Kopf in die
Höhle hinter dem Durchgang oder kamen herausgeflogen. Ihm blieb keine Zeit,
sich umzusehen, denn die Quallen bedeutetem ihm erneut, dass er weitergehen
solle. Er durchschritt das hohe Tor und kam in eine noch größere Halle, die der
ersten sehr ähnlich war. Allerdings gab es Unterschiede: Die Stalagmiten waren
mittlerweile doppelt so groß und zudem gab es kunstvolle Bauten unter der
Höhlendecke, geschwungene Brücken und steinerne Schmetterlingsbüsten. Wieder
führte ein Weg zu einem riesigen Tor. Diesmal besaß die Brücke über dem
Lavafluss ein verschnörkeltes Geländer.
    Die dritte Halle schließlich war so groß, dass Moryn ihr
Ende nicht sehen konnte. Sie bestand aus riesigen Bauten, die aus dem Boden
wuchsen. Ein wenig erinnerte ihn die Stadt an Atylantys.
    Moryn legte den Kopf in den Nacken. Die Stalaktiten, die von
der Deckenwand hingen, waren etwas kleiner als die in den anderen Hallen und
hatten die Form von Pavillons.
    Die Stadt schien konzentrisch aufgebaut zu sein. Den
Gebäudespitzen nach zu urteilen, mündeten alle Wege in der Mitte, wo ein
ockerfarbener Palast mit goldenen Dachspitzen hervorblitzte. Das erstaunlichste
Objekt in dieser Halle war jedoch die Büste, die mitten auf einer von
Steintreppen umschlossenen Arena stand. Sie zeigte einen jungen Mann, der die
Arme in die Höhe streckte. Er war von einem Mädchen und einem Jungen flankiert.
Sie knieten rechts und link neben ihm, wie Sprinter vor einem Start. Die
Dreiergruppe stand auf einem runden Sockel. Auf Schultern und Armen der
Knienden ruhten steinerne Flugquallen. Die Büste schien unvollendet, die
Gesichter waren nur angedeutet.
    Neugierig ging Moryn näher. Kurz darauf setzte er sich auf
die oberste Stufe der Steintreppe. Er war erschöpft. Die unerträgliche Hitze
brachte ihn allmählich um. Am liebsten hätte er jetzt die Augen geschlossen und
wäre für immer eingeschlafen. Er war gefährlich dehydriert und seine Sicht
trübte sich bereits.
    Erneut flogen einzelne Flugquallen Angriffe gegen ihn. Es
schien ihm, als wollten sie ihn wachrütteln. Etwas bitzelte an seinem
Handrücken. Erschrocken riss er die Augen auf. Hatte eines der Biester ihn
touchiert? Aha, er sollte weitergehen. Wankend nahm er die Treppenstufen und
blieb neben der steinernen Figurengruppe stehen.
    Der

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