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Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Titel: Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)
Autoren: Sue Twin
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Kopf.
    »Oh doch«, widersprach Moryn. »Ihr erklärt mir bitte zuerst,
wie ihr hierher nach Aion gekommen seid.«
    »Tja, ehrlich gesagt …«, das Mädchen zögerte, »also so genau
ist uns das selbst nicht klar.«
    Moryn griff sich durchs nass geschwitzte Haar. »Tinka, dann
fang einfach da an, wo es euch noch klar ist.« Er setzte sich auf einen
Felsvorsprung und ließ sich von den Elaque einen Schlauch mit bitterer
Flüssigkeit reichen.
    Karl und Tinka tranken ebenfalls. Dann aßen sie jeder eine
Handvoll Pilze.
    »An die Pilze habe ich mich schnell gewöhnt«, sagte Tinka.
»Sie erinnern mich an Käsecrêpe. Und der Saft schmeckt wie der Schlehenlikör
aus eurem Keller.«
    »Meinetwegen fang mit dem Alkohol in unserem Keller an, aber
vergiss nicht, weiterzuerzählen«, murmelte Moryn.
    Tinka setzte sich neben Moryn auf einen niedrigen Stein.
»Nachdem ihr fort wart«, begann sie zu erzählen, »haben wir uns in einem Zimmer
einen Schlafplatz gemacht und sind eingeschlafen. Doch um Mitternacht rumpelte
erneut der Boden. Ich habe geweint und hatte Angst, dass die dicken Mauern doch
noch umfallen. Aber nach draußen laufen, ging auch nicht. Das wäre ja wegen der
Bäume Irrsinn gewesen. Karl hat dann vorgeschlagen, in den Keller umzuziehen.
Nahe am Treppenhaus, das wäre der sicherste Platz im Haus. Dort sind wir sogar
noch mal eingeschlafen. Aber dann, ging es so richtig los.« Tinka wischte sich
über die Augen. »Ich frage mich, warum wir immer alles Unglück anziehen
müssen.«
    »So darfst du nicht denken.« Moryn schüttelte den Kopf. »Mit
euch hat das nichts zu tun.«
    »Nein, Moryn, da liegst du falsch. Die Elaque haben uns eine
Karte mit den Beben gezeigt. In dieser Nacht lag das Epizentrum genau unter
unserem Haus. Hältst du das für einen Zufall?«
    »Vielleicht nicht«, lenkte er ein. Unwillkürlich griff er
nach einem Stein und zerbröselte ihn in der Hand. Hatte der Dämon ihn gesucht? Aber warum? Wohl kaum, um
mit ihm Freundschaft zu schließen.
Vermutlich war Cabracán nur neugierig, vielleicht wollte er auch mit ihm
spielen, bevor er ihn vernichtete. Ein echter Gegner oder gar Konkurrent war
Moryn jedenfalls für Cabracán nicht.
    »Und dann ist das Haus über uns zusammengestürzt«, fuhr
Tinka fort.
    »Wie seid ihr da rausgekommen?«
    »Gar nicht. Der Ausgang war versperrt. Überall lagen Steine,
Dreck und Staub. Wir hatten nur eine Taschenlampe und es war stockdunkel.«
Tinkas Augen weiteten sich. »Moryn, so eine Angst habe ich noch nie in meinem
ganzen Leben gehabt.«
    Karl nahm sie in den Arm. »Soll ich weiterreden?«
    Sie nickte. »Mach du!«
    »Also, oben kamen wir nicht raus, Licht war auch aus und die
Taschenlampe reichte höchstens für ein paar Stunden. Immerhin hatte ich
Ersatzbatterien in der Hosentasche. Vor uns befand sich ein weiterer Gang, der
ziemlich demoliert war. Alles war besser, als im Keller hockenzubleiben. Also
sind wir da langgelaufen. Ich dachte, vielleicht gibt es irgendwo ein Fenster
oder eine Tür nach oben in den Hof.«
    »Stattdessen standen wir plötzlich vor einer zerbrochenen
Mauer«, ergänzte Tinka.
    Karl nickte und redete weiter: »Der Keller grenzte an
massive Felsen an. Der Riss in der Mauer zog sich im Felsen fort. Wir
entdeckten eine breite Spalte im Gestein. Und da sagten wir uns, wo ein
Höhlengang ist, kommt vielleicht auch eine Höhle, und die hat hoffentlich einen
Ausgang.«
    »Wir hatten sowieso keine andere Wahl.«
    »Na ja, umkehren hätten wir jederzeit gekonnt.« Karl
knabberte an einem Pilz. »Irgendwann fanden wir ja schließlich eine Höhle …«
    »Und darin hockten verängstigte Elfen.« Tinka lächelte Elino
entschuldigend an. »Tut mir leid, aber das habe ich im ersten Moment gedacht.«
    Elino lächelte zurück. »Wir haben nichts gegen die
Bezeichnung.« Er hob den Zeigefinger und seine Augen blitzten kurz in Moryns
Richtung. »Nur Flugquallen wollen wir nicht hören. Das ist eine Beleidigung.«
    »Karl, erzähl weiter!«, murrte Moryn und überging Elinos
Warnung. »Ich will hier keine Wurzeln schlagen.«
    Karl räusperte sich. »Also, da unten in der Höhle … ich
glaube, ungefähr zu diesem Zeitpunkt fiel mir zum ersten Mal auf, wie warm es
dort war, und dass wir immer tiefer unter die Erde statt nach oben geraten
waren.« Er zog die Stirn kraus und blickte Moryn an. »Niemand wird uns das
glauben.«
    »Ich würde euch auch kein Wort glauben, wenn ich nicht
selbst hier wäre.« Moryn grinste. »Verratet ihr mir noch, wie ihr
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