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Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Titel: Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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Leben hätte er sie hier
erwartet.
    »Ihr, hier?«, rief er.
    »Du hier?«, echote es zurück.

66 Das
Denkmal

 
    D as Leben auf Atylantys war in
jeder Hinsicht spektakulär: In der blitzweißen Stadt unter der glasähnlichen
Kuppel herrschte ewiger Sommer. Wenn der Himmel nicht gerade azurblau
leuchtete, dann strahlte er in allen Regenbogenfarben oder schimmerte rosarot.
Zwei Drittel des Tages verbrachten die Bewohner mit Schwimmen, Tauchen oder
Planschen in einem der Pools. Sie machten Segeltörns, veranstalteten
Wassersportwettbewerbe und zur Erholung nutzten sie eine exotische Insel mit
karibischem Flair. Und doch schien es Heather nicht gerade verlockend, ewig an
diesem Ort zu verweilen.
    Atyll tat ihr leid. Sie wusste nicht, wie alt Meer-Elben
wurden. Vielleicht zweitausend Jahre? So ein langes Leben an diese kleine Welt
gebunden sein? Schwer vorstellbar. Kein Wunder, dass er sich nach Abenteuern
sehnte und an ihre Fersen geheftet hatte.
    Heather rubbelte sich mit einem weichen Handtuch das Haar
trocken und blickte nachdenklich über die Regalfächer. Was sollte sie anziehen?
Ein traditionelles Gewand oder normale Elbenkleidung? Unentschlossen zog sie
ein weißes Tuch mit einer goldenen Kordel hervor. Ähnliches hatte Atyll während
der Ratsversammlung getragen.
    »Tessya?« Sie hob die Stimme. »Tessya, kannst du mir bitte
helfen?«
    Diesmal teilte sie sich mit der Elbin ein Bad. Es war
luxuriös eingerichtet. Alleine die Badewanne war so riesig, dass man darin eine
Poolparty hätte feiern können. Das Mosaik am Boden hatte eine umlaufende
Abschlusskante aus goldenen Steinen. In die weißen Handtücher war der goldene
Dreizack des Poseidon eingewebt. Das Detail verriet, dass die Unterkunft zum
Palast gehörte und sie offizielle Gäste des Priesters waren.
    Die Türflügel öffneten sich mit sanftem Ritsch und Tessya
erschien im Rahmen. Sie grinste. »Weißt du nicht, was du anziehen sollst? Oder weißt du nicht wie ?«
    »Beides trifft zu, fürchte ich.«
    »Auf jeden Fall solltest du schnelltrocknende Schwimmkleidung
unterziehen. Meer-Elben baden den ganzen Tag irgendwo. Und wenn du schon keine
traditionelle Tunika magst, dann nimm einfach ein ärmelloses Minikleid.« Sie
zeigte auf sich. »Das ist praktisch. An den Schultern kannst du es raffen.
Einfach an der Kordel ziehen und einen Knoten reinmachen. Fertig.«
    Heather griff ins Regal. »Ist es das?«
    »Nein, das ist zu kurz, das ist ein Hemd. Das hier ist es.«
    »Danke. Und Schuhe benötige ich nicht?«
    »Doch. Ein paar Sandalen. Die trägst du aber nicht an den
Füßen, sondern die hältst du lässig in der Hand. Mädchen machen das so.«
    »Jungen nicht?«
    »Doch, die meistens auch.«
    »Wieso das?«
    Tessya zuckte mit den Schultern. »Es ist so Tradition. Ihr
tragt doch auch immer Handtaschen mit euch rum.«
    »Wir packen da mindestens mal Schlüssel, Geld und
Taschentücher rein.«
    »Das brauchst du alles hier nicht. Taschentuchspender stehen
an jeder Ecke. Und zwar aus echtem Tuch.«
    »Ich weiß. Ihr habt nicht mal Pappteller«, entgegnete
Heather. Sie hielt einen weißen Badeanzog hoch und trat vor den Spiegel.
    »Ihr Menschen produziert unglaublich viele
Einmaldingens-Sachen«, konterte Tessya. »Schachteln, Tüten, Papierputztücher. Kommt alles auf den Müll, sagt ihr. Ihr
tut so, als wäre das ein Recyclingsystem. Ist es aber nicht. Das Meiste
verbrennt ihr oder verbuddelt es.« Tessya schüttelte den Kopf. »Irgendwie
merkwürdig euer System.«
    »Danke für deine Modeberatung. Ich komme jetzt klar.«
Heather schob die Elbin zur Tür raus, bevor der Vortrag noch länger dauerte.
    Endlich Ruhe. Diskussionen am frühen Morgen fand sie mehr als beknackt. Einfach nur blöd.
    Zur Auswahl gab es nur weiße Badewäsche. Heather hoffte,
dass der Stoff bei Kontakt mit Wasser blickdicht blieb. Sie wählte einen weißen
Bikini mit einer goldenen Kante um die Taille. Dann entschied sie sich für ein
schulterfreies Tunikakleid, das mit einem goldenen Satinband im Nacken gehalten
wurde. Die meisten Meerfrauen steckten in so einem Kleid – je nach Anlass war
es kurz oder lang. Allerdings trugen sie nichts Goldenes dazu. Diese Farbe war
der Priesterfamilie sowie den Elben, die im Dienst des Palastes standen, und
den Gästen vorbehalten.

 
    Kurz darauf betraten die Elben das Aqua . Ein Restaurant, das hauptsächlich
dazu diente, sich zu treffen und zu reden und weniger, um zu speisen. Ein
zentraler Platz und ein Ort, um zu sehen und gesehen zu

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