Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Titel: Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
Vom Netzwerk:
überlebt
hat«, sagte Tessya.
    Heather schüttelte den Kopf. »Atylantys versank in den
Fluten und die Bewohner sind kilometerweit zu einer unbekannten Landmasse
geschwommen? Das klingt ziemlich unglaubwürdig.«
    Atyll zeigte zu seinen Füßen. »Ich bin ein direkter
Nachfahre. Sechs Zehen. Ich kann ewig schwimmen. Den Rest erzähle ich euch
morgen.«
    Sie verabschiedeten sich. Atyll lotste Heather einen sanft
ansteigenden Weg entlang. Ein wenig fühlte sie sich an das griechische Archipel
Santorin im Süden der Kykladen erinnert. Dort gab es dieselben engen und
verwinkelten Gassen und überall diese blendend weißen Gemäuer.
    Sieben Männer aus der Palastgarde sorgten dafür, dass
Heather und Atyll ungestört blieben. Wer sich nicht daran hielt, wurde mit
Hilfe des Dreizacks zurückgedrängt.
    An einem Brunnenplatz gestattete Atyll seinen Fans
näherzukommen. Er gab jedem die Hand und redete ein paar freundliche Worte.
    Dann gingen sie weiter zum Gedenkportal. Hier gab Atyll
Anweisungen, dass er mit Heather alleine bleiben wolle. Die Garde breitete die
Arme aus, hielt den Dreizack quer wie eine Schranke und verwehrte energisch den
Zutritt auf den Platz der Großen Flut .
    Respektvoll umrundete Heather das Portal. Es war eine
schneckenförmig gedrehte Säule von etwa zweieinhalb Metern Höhe.
    »Tritt ruhig näher!«, forderte Atyll sie auf. »Du darfst sie
auch berühren.«
    Heather legte die Hand auf das goldfarbene Denkmal. »Ich
hatte es mir immer weiß vorgestellt, so wie die übrige Stadt.«
    Atyll strich mit dem Zeigefinger über eine Windung der
Säule. »Es ist pures Gold. Die Scharniere haben sich gegeneinander gedreht.
Dann öffnete sich das Tor, ähnlich wie bei den Torbäumen.«
    »Ich schätze mal, es ließ sich nicht mit der Hand bedienen.«
    »Da liegst du richtig. Nur Torbäume reagieren auf die
Fingerspitzen.« Er zeigte zu einer schmalen Kerbe. »Dafür gab es einen
Schlüssel. Du kannst aber ruhig die Finger in den Schlitz stecken. Es passiert
nichts. Angeblich bringt es Glück. Aber ich halte das für Aberglauben.«
    Atyll machte es vor. Heather machte es ihm nach. Sie blickte
auf ihr Medaillon und hielt es nachdenklich hoch. »Ich vermute, die Schlüssel
sahen nicht aus wie die Haustürschlüssel bei den Menschen, sondern eher so?«
    »Sie waren an einer Seite rund und an der anderen eckig.
Alle wurden eingeschmolzen. Es gibt nur noch alte Bilder davon.«
    Plötzlich begann das Metall in Heathers Hand golden zu
leuchten. Erschrocken drehte sie es auf die Rückseite. »Hast du das gesehen?«
    »Ja. Es hat bestimmt etwas zu bedeuten.«
    »Aber es erscheint einfach keine Nachricht.« Enttäuscht
drehte sie das Medaillon zurück. Spontan fiel ihr nur eine Sache ein, die sie
tun konnte. Sie hielt das Amulett an die Kerbe. »Soll ich …?«
    Atyll nickte.
    Mit zittrigen Fingern steckte sie es in den Schlitz. Sofort
ging ein Ruck durch die Säule und sie begann sich ein kurzes Stück
gegeneinander zu verschieben. Unmittelbar neben dem Portal tauchte eine zweite
Säule auf. Ebenso golden und ebenso gedreht. Es schien, als blicke man in einen
Spiegel. Zwischen beiden Säulen waberte weißer Nebel, hinter dem eine andere
Stadt sichtbar wurde.
    Heathers Herz begann zu klopfen. Was hatten die Götter jetzt
schon wieder mit ihr vor? Sie ahnte, was sie tun sollte. Aber war sie auch
bereit dazu? Zögernd blickte sie sich nach Atyll um.
    »Ich glaube, wir sollen da durchgehen.« Er nickte ihr
aufmunternd zu.
    Vorsichtig trat sie in den Nebel. Augenblicklich verschwamm
Atyll vor ihren Augen.
    Er riss die Augen auf, als er begriff, dass er zurückbleiben
würde. Heather streckte einen Arm durch den Nebel und bekam seine Hand zu
packen.
    Hinter Atylls Rücken sah sie, wie die Wachen mit entsetzter
Miene auf das Portal zustürmten.

67 Alte
Freunde

 
    D as konnte doch nur ein Irrtum
sein. War er jetzt vollends durchgeknallt? Oder war er nie wirklich irgendwo
angekommen? Fabulierte er lediglich in der letzten Sekunde seines Lebens
irgendeinen Blödsinn? Er beschloss diesen fürchterlichen Gedanken beiseite zu
schieben. Er war voll da und die beiden Gestalten vor ihm auch – die waren so
echt wie er selbst.
    »Ich glaube, ich spinne«, sagte Moryn und blinzelte.
    Karl grinste. »Alter, dasselbe könnte ich von dir sagen. Wie
kommst du an diesen entlegenen Ort?«
    »Das ist eine lange Geschichte.«
    »Bei uns auch.«
    »Du fängst an!«, sagte Moryn.
    »Kommt nicht in Frage.« Der Junge schüttelte den

Weitere Kostenlose Bücher