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Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Titel: Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)
Autoren: Sue Twin
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hierher
gekommen seid?«
    »Wir haben die ganze Nacht gebraucht, um den versperrten
Durchgang freizubekommen. Die Elfen hatten nicht genug Kraft dazu und sie
wurden immer matter. Sie benötigen alle zwei Stunden ihre Pilze. Doch die lagen
in der Höhle dahinter. Bei den Elaque ist es nämlich umgekehrt, die Pilze
verhindern, dass sie an Unterkühlung sterben.«
    »Ihr habt sie gerettet?«
    »Ja, und zum Dank haben sie uns mitgenommen.«
    Tinkas Augen begannen zu glänzen. »Nachdem sie die Pilze
gegessen hatten, begannen ihre Flügel zu leuchten und goldener Staub rieselte
herab. Jetzt weiß ich, dass all die Feengeschichten gar keine Märchen sind. Das
waren immer die Elaque. Sie zeigen sich uns nicht, aber sie beobachten uns. Sie
sagen, weil wir so viele Bohrungen in die Erde machen und das Erdöl da
rausholen. Ihnen macht das Angst, weil dabei unterirdische Stollen einbrechen
können.«
    Moryn rieb sich die Stirn und blickte Elino an. »Ich
verstehe trotzdem nicht, warum ihr euch so nah an die Menschen heranwagt.«
    »Das müssen wir«, verteidigte Elino sich, der die ganze Zeit
schweigend zugehört hatte. Er blickte Karl und Tinka empört an. »Wir mischen
uns nicht ein, aber wir dokumentieren. Vor allem eure Bergwerke und eure
Sprengungen. Da die beiden Planeten über Wurzelportale verbunden sind, können
wir nicht ignorieren, was ihr macht. Einige Torbäume haben ein Wurzelwerk, das
kilometertief ins Erdinnere reicht. Über diese Portale gelangen wir nach
Tellus. Aber wie bereits gesagt, wir beobachten euch nur.«
    »Elino, wie konntet ihr die Torbäume nutzen, ohne dass wir
Elben etwas davon bemerkt haben?«, hakte Moryn nach.
    »Die tiefen Wurzeln reagieren unabhängig vom übrigen Baum.«
    »Verstehe.«
    Tinka fasste Moryn an den Arm und wisperte. »Die sagen
immer, das hier ist nicht mehr die Erde. Glaubst du ihnen das etwa?«
    Moryn nickte. »Sie haben recht. Das hier ist wirklich ein
anderer Planet. Er heißt Aion und ist meine Heimat. Hier leben die Elben. Ich …
bin kein Mensch. Und auch wir beobachten euch, weil wir, nun ja, wir sind mit
euch verbunden, über die Torbäume.«
    Tinka schluckte. »Sie sagen, die Portale sind geschlossen.
Irgendetwas hat das ausgelöst, und es gibt keinen Weg mehr zwischen den
Welten.«
    »Das stimmt leider.«
    »Oh, das ist doch gar nicht so schlimm.« Sie griff sich
durch die Haare. »Die Elfchen waren ganz freundlich zu uns. Wir dürfen bleiben,
haben sie gesagt.«
    »Wollt ihr das etwa?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Wo sollen wir denn hingehen?«
    »Ihr könntet mit mir kommen. Ich suche gerade einen Weg nach
oben.«

68 Atlantis

 
    P eitschende Wellen brandeten
gegen den Deich und verursachten ein rhythmisches Schlagen und Rauschen. Über
Heathers Kopf kreischte eine Möwe. Der Himmel war diesig, die Sonne wirkte kraftlos
und stand ein knappes Stück über dem Horizont.
    Salzige Luft blies ihnen ins Gesicht.
    »Gedire!«, rief ein Mann mit einem silbernen Helm und
breiten Schultern. Er trug einen weißen Rock und einen roten Umhang.
    Atyll schob Heather ein Stück zur Seite.
    »Was hat er gesagt?«, flüsterte sie.
    Er beugte sich dichter zu ihr. »Wir sollen weitergehen.«
    »Gedire!«, befahl der Wächter erneut.
    »Certala«, antwortete Atyll und hob entschuldigend die
Hände.
    Bevor Heather fragen konnte, wo genau sie eigentlich
gelandet waren, ertönte ein ohrenbetäubender Brummton von irgendwoher. Im
nächsten Moment dröhnte es direkt neben ihrem Kopf. Sie hielt sich die Ohren zu
und blickte zu den Menschen, die zu den goldenen Säulen strömten. Die Leute
blieben augenblicklich stehen und kehrten um.
    Mit metallenem Knirschen setzten sich die Tore in Bewegung.
Auch das Portal, über das sie gekommen waren. Es versank langsam im Boden. »He,
wir müssen da wieder durch!«, rief sie und lief darauf zu. Doch der Wachtposten
packte sie an den Schultern und schob sie zurück.
    »Ido! Inimi nautilonga«, rief er erbost.
    Während Atyll sie am Arm zurückhielt, konnte sie nur noch
fassungslos zusehen, wie der Weg zurück nach Atylantys vor ihren Augen
verschwand.
    »Was hat der Wachtposten gesagt?«
    »Feindliches … ich-weiß-nicht-was gesichtet«, zischte Atyll.
    Sie ließ sich von ihm zurück auf den Weg ziehen. »Atyll, was
hat das zu bedeuten, wo sind wir hier?«
    »Ich vermute, wir sind auf Atlantis.«
    »Aber das ist doch ganz unmöglich. Atlantis ist
untergegangen.«
    »Mag sein.« Er klang überraschend unbekümmert. »Der Torwächter
spricht
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