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Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Titel: Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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draußen.
    Während sie jeweils auf einem Bein zappelnd die Schuhe
anzog, fragte sie sich, ob die Wächter ihm erzählt hatten, was für einen
Aufstand sie letzte Nacht gemacht hatte. Allein bei dem Gedanken spürte sie die
Hitze in ihren Wangen aufsteigen. Was schämte sie sich jetzt dafür.
    »Ist was?«, fragte Moryn.
    »Nein«, log sie.

30 Ein
merkwürdiger Besuch

 
    I rgendetwas geschah hinter
Tessyas Rücken, denn Zalyms Lächeln erstarrte plötzlich und er ließ das
Brötchen auf den Teller fallen. Er kniff die Augen zusammen. Schnell drehte Tessya
sich um und blickte auf einen Jungen mit struwweligem Blondschopf.
    »Aarab! Was für eine Überraschung!« Sie sprang von der Bank
auf und umarmte ihn. »Kommst du etwa mal kurz auf ein zweites Frühstück vorbei?«
    Aarab bejahte. Tessya stutzte, seine Reaktion war merkwürdig
– er schien sich nicht zu freuen. Verlegen trat sie einen Schritt zurück.
Vielleicht hatte sie ihre Freude zu sehr gezeigt und ihn damit überfordert. Nur
weil sie sich ein paar Mal geschrieben hatten, durfte sie nicht glauben, für
ihn etwas Besonderes zu sein. Sie hätte ihm nicht so um den Hals fallen dürfen. Es schickte sich einfach nicht. Aarab
trat an den Tisch und reichte Zalym etwas steif die Hand. Sie hatten ihren alten
Streit begraben, aber beste Freunde waren sie deshalb noch lange nicht.
    Zalym schlug ein. »Welch ein seltener Anblick.«
    »Hallo.«
    »Hast du Hunger?«, fragte Zalym.
    Aarab nickte und sah sich suchend im Gastbaum um. »Ich hole
mir etwas vom Buffet.«
    Schon bald kam er mit vollem Tablett zurück, zog mit einem
Bein einen Stuhl beiseite, lud das Tablett ab und setzte sich.
    »Schieß los, was treibt dich hierher?«, fragte Zalym.
    »Hm.« Aarab kaute. »Die Erdbeben«.
    Zalym durchschnitt mit einem kräftigen Ruck ein Brötchen.
»Wolltest du dir die Schäden bei uns angucken?«
    »Ich dachte, ich schau mal, wie es euch so geht.«
    Das ist glatt gelogen ,
dachte Tessya. Sie hoffte, dass auch sie ein klein wenig der Grund wäre. Aber
vermutlich war es eher sein Freund Moryn.
    Zalym ließ die Brötchenhälften fallen und legte das Messer
beiseite. Er lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. »Siehst du ja«,
antwortete er. »Uns geht es gut.«
    »Sind bei euch auch Torbäume ausgefallen?«
    »Ach, daher weht der Wind«, murmelte Zalym. »Ihr könnt
keinen Handel mehr treiben – und du langweilst dich?«
    »Zalym, lass das!«, zischte Tessya. »Nicht der alte Streit.«
    »Ich habe nie mit den Menschen gehandelt«, sagte Aarab
überraschend friedlich. Aber daran, wie er das Besteck umklammerte, sah Tessya
seine Anspannung. Die Knöchel traten weiß hervor und sein gesamter Körper
schien bis aufs Äußerste angespannt zu sein.
    Zalym schwieg. Er riss das Brötchen in kleine Fetzen und
kaute darauf herum, als handelte es sich um Holzstücke. In der Zwischenzeit aß
Aarab ein Brot nach dem anderen.
    »Wo ist Moryn?«, fragte er schließlich, nachdem er drei dicke
Stullen   verschlungen hatte und nun ein
weiteres Brötchen großzügig mit Marmelade bestrich.
    »Keine Ahnung. Ich habe ihn heute noch nicht gesehen«,
antwortete Zalym gedehnt.
    Aarab erhob sich mit dem Marmeladenbrötchen. »Ich geh ihn
suchen.«
    »Warte!« Tessya ließ ihren Teller stehen und lief ihm
hinterher.
    Draußen pfiff Aarab nach seiner Hündin. Nelly kam
schwanzwedelnd aus dem Gebüsch und stürmte auf Tessya zu. Tessya bückte sich zu
ihr runter und streichelte ihr den Rücken.
    Nach einer Weile richtete sie sich wieder auf und räusperte
sich. »Aarab, Moryn ist auf Tellus. Wir sind heute Nacht zurückgekommen. Wir
waren froh, dass wir noch einen offenen Torbaum gefunden haben. Moryn, er … ähm
… er ist noch mal zurück.«
    »Wann kommt er nach Aion?«
    »Ähm, du hast das wohl nicht so ganz verstanden. Moryn ist
zurückgeblieben, weil Heather bei einem Sturz etwas Wichtiges verloren hat. Er
wollte es suchen gehen.«
    »Dann müsste er doch bald ankommen. Welcher Torbaum war es
denn?«
    »Du scheinst es immer noch nicht zu verstehen.« Verlegen
trat Tessya von einem Bein aufs andere. »Der Baum ließ sich von unserer Seite
aus nicht mehr öffnen. Wir hatten alle Mühe, Heather zu beruhigen und es uns nicht
anmerken zu lassen. Wenn du sie siehst, sag bloß nichts davon!«
    »Mach ich. Und wann kommt Moryn nun?«
    »Ich schätze, das kann dauern. Er sucht vermutlich nach
einem anderen freien Weg zurück zu uns.«
    Dass ihm etwas zugestoßen sein konnte, daran wollte

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