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Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Titel: Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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dieser Fluss kommt aus dem Grünen Tal, er hat sich an den unterirdischen heißen Quellen des
Berges Verde erwärmt. Hinter der
großen Flussbiegung wirst du sehen, was ich meine. In diesem Tal wird es nie
wirklich kalt.«
    Zwei Stunden später hielt er ihr die Hand hin und zog sie
auf einen ausgewaschenen, flachen Felsen hoch. »Wir müssen nur noch über die
Steintreppen laufen«, sagte er und zeigte zu einer aufgetürmten Felsgruppe, die
sich entlang des Flusses immer höher schraubte. »Dann kannst du von oben über
einen Teil des Tales blicken. Ein Stück weiter flussaufwärts klettern wir
wieder hinunter. Dort gibt es wunderbare natürliche Badewannen und Whirlpools.
Wir gehen aber anders weiter und nehmen einen Nebenfluss. Da kann man
stundenlang durchs Wasser laufen. Danach fühlst du dich wie neugeboren.«
    Schließlich gelangten sie zu dem Fluss, von dem Moryn
gesprochen hatte. Er war nur wenige Meter breit und nicht sonderlich tief. Der
Boden schien komplett aus Stein zu bestehen. Darüber ließ es sich angenehm
laufen, da sich wegen der sanften Strömung kein glitschiges Moos festgesetzt
hatte. Das Unglaublichste aber war die Landschaft. Der Fluss war von rankenden
Bäumen gesäumt, die sich wie ein grüner Himmel übers Wasser spannten und nur
sanftes Sonnenlicht durchließen.
    »Wie geht es deinem Magen?«
    »Der hat sich beruhigt«, sagte sie.
    Moryn nickte. Er sprang in die Höhe und packte einen Ast.
Geschickt hangelte er sich am Baum hoch, griff nach etwas und beugte sich zu
ihr hinunter. »Fang!«, rief er.
    Sie fing eine rote Frucht. Er sprang hinunter ins Wasser.
Dann nahm er die Frucht zurück und schnitt mit dem Taschenmesser ein Stück
heraus. »Probiere mal die Bergane!«
    Vorsichtig biss sie hinein. Sie war sich nicht sicher, ob
ihr Magen mit der Mahlzeit einverstanden war. Überrascht blickte sie Moryn an.
»Hm, sehr saftig und süß. Lecker.« Das Fruchtfleisch schmeckte wie eine
Mischung aus Melone und Banane.
    »Den Kern in der Mitte kann man mitessen. Es ist nämlich
kein Obst, sondern eine Nuss.«
    »Hoffentlich wird mir nicht gleich wieder schlecht.«
    »Glaub ich nicht. Das Wasser hier hat Heilkräfte. Trink mal
einen Schluck!«
    Sie hockte sich hin und schöpfte Wasser aus der hohlen Hand.
Es schmeckte ein wenig süßlich, vielleicht bildete sie sich das auch nur ein.
Sie war froh, dass Tessya nicht in der Nähe war, denn die Elbin hätte ihr jetzt
sicher einen langen Vortrag über die Fähigkeiten des Wassers gehalten und wie
so etwas überhaupt möglich war.
    »Heilwasser! Wie praktisch. Allerdings … wenn man einen Arzt
braucht, ist es doch ein weiter Weg. Warum baut ihr eure Siedlung nicht gleich hier?«
Heather richtete sich wieder auf.
    Moryn schüttelte den Kopf. »Wenn die Kraft dieses Ortes
erhalten bleiben soll, dann dürfen wir das Ökosystem nicht überstrapazieren.
Wir können doch jederzeit hierher kommen. Du hast außerdem eine falsche
Vorstellung von den Heilkräften des Wassers. Es wirkt nicht bei akuten
Verletzungen, sondern es hilft dir nur, dich schneller wieder wohlzufühlen.«
    Schweigend liefen sie eine Weile den Fluss bergauf, während
die Sonne zum Zenit aufrückte. Die Bäume schützten sie vor zu viel Hitze. Moryn
schien tief in Gedanken versunken. Heather hätte gerne daran teilgehabt, aber
er wirkte wie immer unnahbar auf sie, wenn er grübelte.
    Also hing sie ihren eigenen Sorgen nach. Und allmählich
brannte ihr eine wichtige Frage auf der Zunge: Warum wollte man sie eigentlich
hier auf Aion haben? Warum hatte Moryn sie hierher geholt? Sie grübelte, ob es
gut wäre, ihn darauf anzusprechen. Schließlich hielt sie es nicht mehr länger
aus.
    »Moryn?« Sie räusperte sich.
    »Was ist?« Ein wenig überrascht drehte er den Kopf. Immerhin
war sein Blick freundlich und seine Miene entspannt.
    »Du sagtest doch … ähm, die Weisen wollten, dass ich nach
Aion komme.«
    »Ja«, antwortete er vorsichtig.
    »Weißt du warum?«
    »Vielleicht habe ich mich unglücklich ausgedrückt«, wich er
aus.
    »Wie meinst du das?«
    »Mein weiser Mentor Pedras hat mir geraten, dich hierher zu
holen. Und unsere Priesterin Maya Elda hat seine Meinung geteilt. Aber die
Weisen geben selten klare Anweisungen. Sie raten einem höchstens.«
    »Ich frage mich nur, warum? Was meinst du, soll ich sie
fragen?«
    »Musst du nicht.« Er zögerte einen Moment und schien zu
überlegen, was er sagen sollte. »Es … ist deshalb.« Unschlüssig nahm er den
roten Stein in die Hand, der um

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