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Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Titel: Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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seinen Hals baumelte und rieb nachdenklich mit
dem Daumen darüber. »Die andere Hälfte gehört dir … und da ich die Steine …« Er
schluckte und schwieg. Seine Miene hatte sich verfinstert.
    »Ist schon gut, Moryn«, lenkte sie ein. »Quäl dich nicht! Du
kannst nichts dafür, dass dieses Wesen auf unseren Planeten wütet.«
    Er nickte. »Aber ich sehe das, was kommt«, sagte er düster.
»Ich sehe, was sonst niemand sieht.«
    »Ich sehe leider gar nichts … und ich spüre auch keine
Steine.« Sie seufzte. »Ich fürchte, ich bin dir keine Hilfe. Moryn, kann es
sein, dass die Weisen sich irren?«
    »Selbstverständlich können sie sich irren. Aber … die Götter
… die irren sich nie.«
    Moryn drehte sich um und ging auf sie zu. Er legte seine
Hand auf ihren Stein, direkt über ihr pochendes Herz. »Sie irren sich nicht«,
sagte er leise. »Und ich weiß, was ich fühle … in diesen Dingen irre ich mich
auch nicht.«
    Sie wusste nicht, was sie antworten sollte. Es wäre ihr
lieber gewesen, er hätte einfach zu ihr gesagt, ich mag dich. Aber, was er sagte, daraus wurde sie nicht schlau.
    Sie blinzelte gegen das Sonnenlicht, da sie Angst hatte, ihm
in die Augen zu sehen. Wenn sie seinen Blick erwiderte, dann müsste er doch
darin lesen, was sie für ihn empfand. Es wäre ihr zu peinlich gewesen, wenn er
herausfand, was sie dachte.
    Hinter seinem Rücken tauchte ein Schwarm Schmetterlinge auf.
    Wow, so viele, dachte sie verwundert und betrachtete die leuchtenden, lautlosen Flügel. War
das ein gutes Zeichen? So wunderschöne Falter. Hellblaue und rosafarbene.
Einige besaßen pastellfarbene Flügel, andere leuchteten hingegen wie bunte
Lampions. Die Falter waren unterschiedlich groß. Die meisten waren klein wie
gewöhnliche Schmetterlinge, manche so groß wie zwei gespreizte Hände. Einige
wenige Falter waren riesig wie ein flatternder Papierdrache. Es wurden schnell
mehr und sie kamen in wellenartigen Flugbewegungen näher.
    Plötzlich bildeten sie einen gigantischen Schwarm, der kein
Ende zu nehmen schien. Tausende schlagende Flügel glitten wie ein flatterndes
buntes Tuch über den Bach auf sie zu.
    »Schau mal, Moryn, wie wunderschön!«, rief sie und streckte
die Hand danach aus. In diesem Moment hatte sich der Schwarm derart verdichtet,
dass er die Sonne verdeckte. Schlagartig verdunkelte sich die Umgebung.
    Moryn drehte ruckartig den Kopf und blickte über seine
Schulter hinter sich. Augenblicklich versteifte sich seine Körperhaltung. Er
schlang seine Arme um sie und zog sie an sich. Im nächsten Moment kippten sie
beide am Rand des Baches zu Boden und er drückte sie gegen die nasse Böschung
aus Wassergras. Sie lagen bis zum Bauch im Wasser. Heather wollte ins Trockene
krabbeln, aber Moryn hielt sie fest. »Liegen bleiben!«, zischte er.
    Sie blickte an seinem Arm vorbei zu den Schmetterlingen.
»Was ist mit denen?«
    »Das sind Flugquallen. Rühr dich nicht!«
    »Stechen sie?«
    »Ihre Flimmerhärchen brennen wie Feuer. Siehst du die
neonfarben leuchtenden Exemplare?«, flüsterte er. »Die sind wütend. In diesem
Zustand sind sie lebensgefährlich.«
    Mit einem leisen, zischenden Geräusch kam der Schwarm näher
und rauschte über ihre Körper hinweg. Dann schlug er einen großen Bogen und kam
zurück.
    »Ruhig!«, zischte Moryn und bedeckte ihren Körper schützend.
    Heather schloss panisch die Augen. Erneut hörte sie das
zischende Geräusch und spürte den Wind von tausenden flatternden Flügeln. Dann
war es vorbei. Sie öffnete die Augen. »Sind sie weg?«
    Moryn hob den Kopf und duckte sich sofort wieder. Der
Schwarm kam zurück umkreiste sie erneut. Ein paar Schmetterlinge streiften ihre
Haare. Moryn hielt ihr den Mund zu, damit sie nicht schrie.
    Ein Falter setzte sich auf seinen Unterarm. Er flatterte
wild mit den Flügeln und leuchtete dabei wie blaues Licht. Heather hielt den
Atem an. Moryn starrte auf das vibrierende Tier. Ein Muskel auf seinem Arm
zuckte. Dann erhob sich das Insekt und folgte seinem Schwarm flussaufwärts.
    Ganz langsam löste Moryn seine Hand von ihrem Mund.
    »Hat der Falter dich gebissen?«
    »Nein, sie beißen nicht. Es sind … die Flimmerhärchen an
ihren Flügeln, die dich … verbrennen«, presste er hervor. Moryn hatte
Schweißperlen auf der Stirn.
    Sie blickte auf seinen Arm. Dort war ein hellroter Fleck zu
sehen, der sehr schnell dunkelrot wurde. Dann bildeten sich kleine Bläschen,
und im nächsten Moment platzten sie auf. Erst sickerte klare

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