Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Titel: Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
Vom Netzwerk:
las. Er hatte die
Haare so hinter die Ohren geklemmt, dass die Elbenspitzen sichtbar wurden.
    »Hellsta«, grüßte Zalym.
    »Alve Hellsta«, erwiderte Selynkas.
    »Alle ausgeflogen?«
    »Ja, bis auf ich.« Er deutete auf seinen rechten Arm, der
dick bandagiert war. »Sie prüfen die Bäume. Manche Wurzeln geben keinen
sicheren Halt mehr. Wir haben einige Risse im Boden entdeckt. Allerdings kaum
der Rede wert, wenn man daran denkt, wie es in Port Olva aussieht.«
    »Was hast du mit deinem Arm gemacht?«
    »Ich bin gestern vom Baum gefallen, als die Erde geruckelt
hat.«
    »Ist er gebrochen?«
    Er nickte. »Layla konnte die Knochen zusammenschieben. In
ein paar Tagen kann ich wieder Klimmzüge machen.«
    »Gute Besserung.«
    »Ach, alles halb so schlimm.«
    Zalym klopfte auf den Tisch. »Bis später.«
    Im Flur begegnete er der Ehrwürdigen
Meisterin Lynn. Sie grüßte knapp und verschwand im Zimmer der Ausbilder. Merkwürdig, dachte er, sie hat nicht einmal gefragt, wie unsere
Tour in die Berge verlaufen ist. Warum hatte sie es nur so eilig? Das war
doch sonst nicht ihre Art. Zumal der Raum leer war, wie er mit einem Blick
gesehen hatte.
    Irgendwie wirkte sie, er überlegte, unglücklich auf ihn. Er konnte spüren, dass sie Kummer und Sorgen
hatte. Irgendetwas quälte sie. Es ginge ihr sicher besser, wenn sie jemandem
ihr Herz ausschütten würde. Er, als ihr Schüler, war da allerdings die falsche
Adresse. Warum nur besprach sie sich nicht mit Moryns Vater? Karyll van Ozyen
war doch ihr bester Freund?
    Grübelnd verließ er den Hausbaum.

39 Aarab

 
    T essya trat von einem Bein
aufs andere, sie scharrte mit dem Fuß kleine Kreise in den Sand, dann
beobachtete sie eine magere Amsel, die an einer schwarzen Beere pickte …
    Junge, wo
bleibst du?
    Ihr Magen knurrte laut und vernehmlich. Endlich
öffnete sich der Baum und Zalym kam heraus.
    »Ich sterbe vor Hunger.«
    »Hast du lange gewartet?« Er machte ein entschuldigendes
Gesicht.
    »Nicht lange«, schwindelte sie. »Weißt du schon von
Selynkas? Er hat sich einen Arm gebrochen.«
    Er nickte. »Hab gerade mit ihm gesprochen. Die Sache ist unkompliziert.«
Trotzdem machte er ein grüblerisches Gesicht, als würde er gerade an etwas
Kompliziertes denken.
    Tessya drehte eine Haarlocke zwischen den Fingern. »Ach,
übrigens, die Katze ist heute Morgen gestorben.«
    »Und wie geht es Layscha?«
    »Ich weiß es nicht. Solange immer wieder Beben anrollen,
will Maya sie nicht aufwecken. Die Zeremonie dauert viele Stunden, manchmal
sogar mehrere Tage. Aber die Siebenkatzenseele soll in den nächsten Tagen zur Göttin Sefyra gebracht werden und ihren
verdienten Lohn erhalten.«
    »Wird Moryns Vater das übernehmen?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Er ist ja immer so
überkorrekt. Ich denke, er wird sich überwinden.«
    Als sie am Gastbaum angelangt waren, streckte Zalym die Hand
aus und öffnete. Er ließ sie vorgehen.
    Tessyas Herz machte vor Überraschung einen Hüpfer. An einem
Tisch, gleich neben dem Eingang, saß Aarab. Er hatte einen Krug und ein Glas
vor sich stehen und drehte den Kopf in ihre Richtung. Mit einer lässigen
Handbewegung winkte er sie herbei.
    »Hellsta«, rief er und zwinkerte Tessya freundlich zu.
    Er erhob sich halb und streckte Zalym zur Begrüßung die
Faust hin. Zalym grüßte mit gleicher Geste zurück und die Fäuste berührten
einander.
    Tessya setzte sich Aarab gegenüber. »Hast du schon
gegessen?«
    Er schüttelte den Kopf.
    Suchend sah Zalym sich um. »Wo ist deine Hündin?«
    »Draußen. Sie bettelt immer am Tisch. Ich wollte keinen
Ärger haben.« Aarab sah Tessya an. »Ich will nachher zur Priesterin Maya Elda.
Kommst du ein Stück mit?«
    Tessya war erleichtert, offenbar schien er sich doch noch
für sie zu interessieren.
    »Ich geh dann mal«, sagte Zalym und erhob sich vom Tisch. Er
zeigte zu einem Buffet mit belegten Broten und Salaten. »Mir reicht eine
Stulle.«
    »Kommst du nachher mit?«, fragte Tessya, um ihn nicht
auszuschließen.
    »Ich überleg es mir«, wich er aus. Aber sie hatte das
Gefühl, er sagte das nur so dahin. Er hatte längst anders entschieden.
    Der Eingang öffnete sich und Nelly stürmte mit einem Gast
herein. Sie begrüßte Zalym wie einen alten Freund, sprang an ihm hoch und
wedelte mit der Rute. Er schlang seine Arme um ihren Hals, drückte sie sanft
zurück zum Boden und wuschelte ihr durchs Fell.
    »Aarab, kann ich sie dir mal entführen?«
    »Meinetwegen.« Er grinste. »Willst du mit ihr trainieren?

Weitere Kostenlose Bücher