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Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Titel: Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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letzten Moment herunter.
    »… zu seiner Mutter?« Die Priesterin hob eine Augenbraue.
»Das ist sein gutes Recht. Sie hat ihre Strafe erhalten und ist bald wieder
eine von uns. Ich werde ihr allerdings raten, die Siedlung zu verlassen.
Vermutlich wird sie es freiwillig tun. Hier ist ja niemand, der sie festhält.«
Sie sah ihn scharf an.
    »Nein, hier ist niemand, der sie aufhält«, sagte er mit
fester Stimme.

45 Aion und
Tellus

 
    J enseits aller
Vorstellungskraft bewahrten zwei körperlose Wesen die unendlichen Gedanken aus
Raum und Zeit und flochten daraus neue Welten. Manchmal zeigten sie sich den
Bewohnern der Planeten und nahmen ihre Gestalt an. Doch das hatten sie schon
lange nicht mehr getan, denn ihrer Meinung nach gab es keinen Grund für ein
Einmischen. Ihre Kinder, die Elben
und die Menschen, sollten sich ihre Welten selbst gestalten.
    Doch nun nahm Tellus zum ersten Mal seit Ewigkeiten
wieder eine menschenähnliche Gestalt an. Sie wählte silbergesponnenes Licht für
ihr Haar und ein lichtweißes, bodenlanges Kleid in fließender Eleganz. Jede
ihrer Bewegungen war voller Anmut.
    Sie neigte sich vor und betrachtete das Antlitz des
jungen Mannes, der auf einem schimmernden Podest lag. Er gefiel ihr,
mütterlicher Stolz erfüllte sie. Er hatte schöne, kantige Gesichtszüge, die
eine gehörige Portion Durchsetzungskraft versprachen. Sie mochte seine langen
Wimpern und die leicht gekrümmte Nase. Kein Zweifel, ein Mayanox hatte es zu
ihnen geschafft. Auf der Suche nach seiner Mutter, war er in die Welt seiner
Göttermutter gefallen.
    »Wir sollten ihn zu Sefyra schicken«, sagte ihr Mann
Aion und nahm eine elbische Gestalt mit spitzen Ohren und langen hellweißen
Haaren an.
    Tellus neigte ihren Kopf. »Vielleicht sollten wir
öfters die Gestalt unserer Kinder annehmen.«
    »Wozu?«, fragte er. »Das ist doch reine
Zeitverschwendung.«
    Die Göttin lachte. »Das sagst gerade du? Wo du die
Zeit beliebig gestalten kannst?«
    »Ich finde, man sollte nichts verschwenden, auch wenn
man genügend davon hat. Nun gut. Was sollen wir mit ihm machen?«
    Zögernd legte Tellus eine Hand auf die Stirn des Gestrandeten
und betrachtete seine Gedanken. »Oh, sie haben Kummer auf ihren Planeten.«
    »Wovon sprichst du Weib? Sie haben doch immer
irgendwelchen Kummer und sie sind nie glücklich und zufrieden.«
    »Für die Menschen mag das sicherlich zutreffen, aber
das hier ist ein Elb«, erwiderte die Göttin.
    »War er wenigstens
glücklich?«
    Tellus ging über die Frage hinweg. »Seine Gedanken
sind von Sorge umwölkt. Ein Erdbebendämon ist aus der Unterwelt entwischt und
will die Planeten zerstören.«
    »Etwa diese Nervensäge … wie nannte er sich noch
gleich? Cabracá oder Cabracán?«
    »Genau den meine ich. Er wählte meistens die männliche
Gestalt, also Cabracán.«
    »Ja, ja. Ich erinnere mich.«
    »Aber das ist jetzt ganz unwichtig.« Tellus seufzte.
»Mein Liebster, wir können uns nicht immer raushalten aus dem, was die anderen
Götter und Dämonen machen«, sagte sie tadelnd. »Du siehst ja, was dabei
herauskommt. Sobald dieser grässliche Dämon wieder eingefangen ist, sollten wir
ihn hart bestrafen. Es war nicht gut, ihn in den Schichten der Unterwelt frei
herumlaufen zu lassen.«
    »Da stimme ich dir allerdings zu. Er gehört
weggesperrt. Ich denke, ich stecke ihn in ein Schwarzes Loch. Dort steht die
Zeit still. Da kann er den Materiekern bis in alle Ewigkeit zertrümmern.« Aion
lachte. »Wie findest du das?«
    Tellus blitzte mit ihren silbrigen Wimpern. Sie war
nicht amüsiert. »Der Dämon befindet sich zur Zeit auf Aion. Und er hat dort so
schlimm gewütet, dass die heiligen Torbäume ihre Funktion eingestellt haben.
Unsere armen Kinder sind getrennt«, jammerte sie.
    »Sie sind doch sowieso zerstritten. Elben und Menschen
haben sich seit über tausend Jahren nichts mehr zu sagen.«
    »Aber dieser junge Mann hier, der denkt ununterbrochen
an ein Mädchen, das von der Erde stammt. Sie heißt Heather. Er teilt mit ihr den
Herzblutstein.«
    »Warst du etwa so leichtsinnig und hast ihm einen Götterrubin geschenkt?«
    »Nein, das muss die Dämonin Korunda gemacht haben. Ich
werde sie sofort befragen.«
    Tellus löste sich auf. Sternfunken glitzerten an ihrem
Platz. Gleich darauf kam sie zurück und nahm wieder die menschliche Gestalt an.
»Korunda sagt, sie hatte Mitleid. Sie wollte, dass der junge Mann etwas
wirklich Gutes im Herzen hat, wenn er sich schon für seine Welt opfert. Er
sollte

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