Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Titel: Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
Vom Netzwerk:
zähfließender, orangeroter See aus glühender
Lava.
    Einen Moment verschnaufte er. Und jetzt? Aus dem Augenwinkel nahm er etwas Glitzerndes wahr. Er
drehte den Kopf. An der linken Seite der Höhle kragte ein bizarrer, steinerner
Ast über dem Abgrund und daran baumelte etwas Silbriges wie ein magisches
Pendel. Eine Kette mit einem Amulett.
    Wenn der Felsen so etwas frei gab, dann konnte es sich nur um
ein magisches Amulett der Götter handeln, schlussfolgerte er. Sie hatten ihm
eine Botschaft geschickt. Das musste die göttliche Hilfe sein, die sie so
dringend benötigten, um die verdammten Beben zu beenden und die Planeten zu
retten.
    Erleichtert blickte Moryn an der Klippe hinab und suchte
nach einem Weg, um zum Amulett zu gelangen. Plötzlich gab es einen erneuten
Ruck. Die Felsen wackelten und rutschten. Er wich zur Seite aus. Geröll
überholte ihn und stürzte ins brodelnde Magma.
    Ohne nachzudenken, kletterte er über den Rand des Kraters.
Hitze schlug ihm entgegen. Das Amulett war ein gewaltiges Stück tiefer
gerutscht. Er müsste ebenfalls tiefer klettern, um heranzukommen. Aber
ausgerechnet hier war der Fels glatt wie Glas. Es gab keine Ecke und keine
Ritze zum Festhalten.
    Er überlegte. Dieses Medaillon war so immens wichtig, er
durfte nicht versagen. Ohne auf sich selbst zu achten, sprang er auf einen
tiefer gelegenen Felsvorsprung und krallte sich im letzten Moment an einer
Kante fest. Ohne Hilfe käme er von diesem Platz nicht wieder nach oben, aber Aarab
würde ihn schon hoch ziehen.
    Kurz sah er in die Tiefe. Unter ihm gluckerte die rote Lava
und verbreitete ihren heißen Atem.
    Moryn drückte sich ab und sprang zu dem herauskragenden
Felsstück mit dem Amulett. Im nächsten Moment hing er frei baumelnd über dem
Abgrund. Die Hitze der Lava raubte ihm beinahe den Atem. Nun ließ er zusätzlich
eine Hand los, griff noch vorne und riss das Amulett von der Kante. Er hängte
die Kette ums Handgelenk und packte erneut nach der Felskante über seinem Kopf.
    Es war ein gutes Gefühl, sich wieder mit beiden Händen
festzuhalten. Aber es war noch nicht ausgestanden. Nun kam der schwierigste
Teil. Er hatte zwar das Amulett, aber er baumelte über dem Abgrund. Er
schaukelte mit dem Unterkörper und schwang sich auf den Vorsprung zurück.
Erleichtert spürte er die Felskante unter seinen Füßen. Millimeterweise zog er
sich am Fels hoch. Aber er kam schon bald nicht weiter. Er hatte das Stück
erreicht, für das er seinen Freund brauchte. Aarab musste ihn nur um eine halbe
Armlänge hochziehen. Den Rest würde er alleine schaffen. Er hatte noch genügend
Kraft.
    Moryn streckte die Arme in die Höhe und blickte nach oben.
    Aarabs Kopf erschien an der Felskante.
    Dann erschütterte ein weiterer Ruck die Felsen.

43 Kein Halt

 
    H eather fluchte. Sie hatte sich
die Knie aufgeschlagen und die Haut an den Dornenhecken aufgerissen. Aarab
hatte sie überholt, ohne sie zu beachten. Er war einfach über die Büsche
hinweggesprungen und bald darauf im Adlerfelsen verschwunden.
    Sie humpelte und folgte ihm wütend, weil er nicht auf sie gewartet
hatte.
    Ein weiterer Ruck erschütterte die Erde und vor ihr riss der
Boden im Zickzack auf. Nicht breit, aber sie musste jetzt aufpassen, dass sie
nicht in eine Spalte hineingeriet.
    Dann erreichte sie endlich den Eingang. Sie blinzelte, um
sich an das Dämmerlicht zu gewöhnen. Vor ihr lag ein unebener Gang, rechts und
links flackerten in zahlreichen Nischen leuchtende Steine.
    Ohne zu überlegen, lief sie den Gang entlang. Schon bald
musste sie sich entscheiden, welchen Weg sie nehmen wollte. Geradeaus oder in
einen der Nebengänge abbiegen? Sie wählte den breiten Weg, der langsam bergab
verlief und immer wieder abknickte. Der Boden war uneben und steinig. Sie
gelangte von einer Höhle in den nächsten Gang, und dann immer tiefer hinab.
    Als der Berg erneut ruckte, rutschte sie auf dem Geröll aus
und schlug hart auf. Ihre Ellenbogen brannten. Fluchend erhob sie sich und
hastete humpelnd weiter.
    Moryn, warum hast du es nur so eilig?
    Vor ihr lief oder schlitterte jemand durch das
Höhlenlabyrinth. Mal lauter, dann wieder leiser. Moryn oder Aarab? Mit jedem
Beben kam es ihr verrückter vor, was sie gerade machte. Sollte sie umkehren? Sie
zögerte. Sollten die beiden sich doch umbringen, wenn sie so irre waren. Sie
hatte plötzlich das Gefühl, sich im Epizentrum des Bebens zu befinden.
    Wieder ruckte der Berg. Neben ihr riss die Felswand an
mehreren Stellen. Ein

Weitere Kostenlose Bücher