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Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig

Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig

Titel: Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Kuegler
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sie auch fragen. Und im Gegensatz zu ihnen waren wir schon immer hier!“
    „Genug Smalltalk. Eindringling ist Eindringling!“, rief eine Stimme, die in verschiedenste Olivtöne gekleidet mit erhobenem Messer nach vorne stürmte. „Auf ihn mit Gebrüll. BANZAI!“  Die Stimme der Stimme war markerschütternd.
„SCHLUSS DAMIT, DU RAMBO!“. Mutters Schrei war markerschütternder. Alle im Kopf waren von einem Moment zum anderen in ihrer Bewegung erstarrt. Keiner wagte sich auch nur noch einen Millimeter zu bewegen. Alle hielten die Luft an. Sicher war sicher. „Wo sind denn eure Manieren? Hat euch denn eure Mutter nichts beigebracht? Ihr könnt unseren Besucher doch nicht einfach so totschlagen! So etwas gehört sich nicht! Banausen!“ Alle Blicke waren auf sie gerichtet. Hornbrille fand als Erster seine Sprache wieder.
„…Danke…  …Mutter…“
‚Ich hatte sie vor ihr gewarnt’ , dachte Max zu Hornbrille.
    „Was steht ihr alle herum wie angewurzelt? Wir haben Gäste! Bewegung, Bewegung! Deckt den Tisch! Kocht Kaffee! Holt die Plätzchen! Los, los, los!“ Sie klatschte in die Hände und die Menge verstreute sich geschwind in alle Richtungen, wobei sie sich bemühten, ein möglichst beschäftigtes Gesicht zu machen. Dann wandte sie sich wieder an Hornbrille. „Entschuldigen sie bitte ihr ungehobeltes Benehmen, aber wir haben hier selten Gäste. Sie bleiben doch zum Kaffee?“
    „Eigentlich wollte ich nur…“ Er blickte in ihre Augen, die keinen Widerspruch duldeten. „Natürlich! Sehr gerne!“
„Wusste ich es doch.“ Sie lächelte.
„Äh, das gute Besteck?“, wagte sich eine Stimme vor.
„Natürlich!“
„Äh, wo war das noch mal?“
Ihre Augen wurden zu Schlitzen. „Dort, wo auch die guten Teller und Tassen stehen“, stieß sie zwischen den geschlossenen Zähnen hervor.
    Schweiß rann über die Stirn, während die Stimme versuchte, das Risiko einer weiteren Frage abzuwägen. Schweigend ging sie davon und versuchte dabei wenigstens so auszusehen, als ahnte sie, wo die Teller und Tassen standen.
Sie wusste, dass sie verloren war.
    „Leider kann man hier nichts öffnen, damit der Rauch abziehen könnte“, wandte sich Mutter mit einer Hand wedelnd wieder an Hornbrille, während die verlorene Stimme weiter hinten im Kopf verzweifelt mit anderen flüsterte, um den geheimen Aufenthaltsort des Geschirrs herauszufinden. „Ist ihr Erscheinen immer mit solchen unangenehmen Begleiterscheinungen verbunden? Das stinkt ja furchtbar! Mein Gott, der Rauch ist doch nicht etwa krebserregend?!“
    „Also um ehrlich zu sein…“, druckste Hornbrille und schaute verlegen zu Boden. Er befürchtete ein ähnliches Schicksal, wie das der verlorenen Stimme. „Also eigentlich… eigentlich passiert das völlig ohne diesen Rauch. Aber ich dachte, das… das… sieht einfach – wie soll ich sagen? – einfach besser aus. Das macht mehr daher, sie verstehen? Sieht einfach wichtiger aus, oder?“
    „Männer!“, brachte sie ihm unterkühlt entgegen und schüttelte den Kopf über diese Fehlleistung der Natur, die sie wohl nie verstehen würde. „Aber wollen sie nicht schon mal Platz nehmen? Der Kaffee ist bestimmt gleich fertig. Wo nur das Geschirr bleibt? Ich schau mal schnell nach.“
    „Oh, machen sie sich doch meinetwegen keine Umstände. Eigentlich…“
„SETZEN!“
Hornbrille lies sich reflexartig auf einen Stuhl fallen, während Mutter an die nächste Front stürmte, ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen. Er schaute sich um, wagte aber nicht, aufzustehen oder eine andere unbedachte Bewegung zu machen. „Psst, ist sie weg?“, kam es aus dem Dunkel. „Äh ja, ich glaube schon.“, flüsterte Hornbrille. Die Gestalt der Chefstimme näherte sich dem Tisch und versuchte, wichtig und souverän auszusehen. Weitere Umrisse schälten sich aus dem Dunkel des Raumes und gesellten sich dazu. Nachdem man sich eine zeitlang unschlüssig gemustert hatte, ergriff Hornbrille das Wort, um das unangenehme Schweigen zu beenden.
„Äh… wollt ihr euch nicht setzen?“
„Oh äh ja, gerne. Danke.“ Stühle wurden gerückt und geschoben.
„Sie müssen Hornbrille sein. Ich habe sie auf unseren visuell-based Inputchannels schon mal gesehen.“
„Visuelle was?“
„Augen.“
„Ach so.“
„Ich finde, das andere hört sich halt viel besser an…“
    „Verstehe…“, erwiderte Hornbrille mit skeptischem Blick. „Ich habe übrigens auch einen Namen. Darf ich mich vorstellen? Ich heiße…“
    „Sparen sie

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