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Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig

Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig

Titel: Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Kuegler
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etwa schon gehen? Der Kaffee ist gerade fertig geworden.“
„Ich…“
„HINGESETZT!“ Ein Ton, der keine Widerrede duldete. „Erst wird gemütlich Kaffee getrunken, danach können sie sich immer noch um diesen Erinnerungskram kümmern! So dringend wird das ja wohl nicht sein.“ Von Gemütlichkeit war allerdings in dieser unmissverständlichen Aufforderung nicht die Spur zu erkennen. Das war eine todernste Sache.
„Ich…“
„!“
Ein Blick, der tatsächlich töten konnte. Hornbrille hatte das bisher immer nur für eine Floskel gehalten. „Aber nur ein kleines Tässchen…“
„Sehen sie. Sie wollen ja doch einen Kaffee. Hab ich gleich gewusst. Direkt als ich sie gesehen hatte. Warum immer so schüchtern, junger Mann? Warum nicht gleich so? Immer raus mit der Sprache. Nur gut, dass ich das schon geahnt hatte“. Mutter schenkte ein.
    „…bitte nur ein kleines… äh, danke… danke, genug… danke, das reicht… danke, das reicht wirklich… DANKE!“
„Na sie sind mir aber mal eine Kaffeebase. Sie können ja gar nicht genug davon bekommen. Aber sich zuerst so zieren.“ Mutter hatte wieder jemanden glücklich gemacht. Sie lächelte zufrieden. „Ich schau mal nach, ob wir noch irgendwo Plätzchen haben. Ich bin gleich wieder da.“
„Nicht doch. Machen sie sich doch wegen mir keine Umstände.“, versuchte es Hornbrille auf diplomatischen Wege.
„Junger Mann, hab ich eben nicht schon mal gesagt, sie sollen nicht so schüchtern sein? Das mach ich doch gerne für sie. Sie sollen sich doch wohlfühlen bei uns“, sagte sie im Weggehen und verhinderte so erfolgreich jeden weiteren Einspruch.
„Äh gut, vielleicht sollten wir jetzt mal wieder auf ihre Erna zurückkommen…“, sagte die Stimme von vorhin und versuchte wieder wichtig und souverän zu wirken.
„Erma! Emil Richard Marta Anton!“
“Wer??”
“Ach egal.“ Hornbrille stellte Erma auf den Tisch und achtete peinlichst genau darauf, keine Falten in die Tischdecke zu machen. Erma sah fast aus wie ein Laptop und hatte mindestens genauso viele verwirrende Anschlüsse.
„Das ist also die Wundermaschine.“
„Ja, genau. Das ist Erma.“
„Und da sind jetzt Erinnerungen drauf?“
„So etwas Ähnliches. Ich habe darauf Informationen für Max zusammengestellt, die ich in seinen Kopf einspiele und die in der dortigen Datenbank wie eigene Erinnerungen abgelegt und auch genau so abgerufen werden können.“
„Hmmm, verstehe ich das richtig, damit können sie jede beliebige Information einspielen und Max glaubt dann, das selbst erlebt oder gelernt zu haben?“
„Ja.“
„Jede beliebige Erinnerung?“
„Ja, jede.“ Die Stimme flüsterte Hornbrille ins Ohr.
„Das ist ja wie in diesem Film mit dem… dem…. na, den hatten wir heute doch schon einmal gesucht!“, fingen die anderen Stimmen ein eigenes Gespräch an.
„Wie heißt er denn?“
„Wer? Schwarzenegger?“
„Nein, der Film.“
„Ach der, da komm ich jetzt nicht drauf… Es war irgendwas mit Erinnerungen. Und die Sharon Stone hat auch mitgespielt. Du weißt doch, diese Blonde.“
„Ah ja, jetzt erinnere ich mich!“
„Schwein!“, rief Hornbrille mit hochrotem Kopf aus und die Stimme, die eben noch in sein Ohr geflüstert hatte, hob verwirrt die Hände.
„Wieso? Ich versteh jetzt die Aufregung nicht. Das ist doch eine ganz natürliche Sache…“
„ Das soll natürlich sein?“, blaffte Hornbrille zurück. „Mann oh Mann...“
„Könnte man dann nicht wenigstens…“
„Wenigstens was ?“, fragte Hornbrille scharf.
„Na ich mein ja nur. Wäre doch eine gute Gelegenheit, wenigstens die Erinnerung an die Schwarzhaarige von der Party…“
„Weiter?“
„…und was dann noch so alles an dem Abend passiert ist…“
„Nein!“
„Nur der Vollständigkeit halber natürlich!“
„NEIN!“
„Meine ja nur.“
„Genug jetzt! Wo finde ich das MHRI?“
„?“
„Na das Machine to Human Resources Interface! Was kuckt ihr so komisch? Hallo, ich suche die Schnittstelle zum Gehirn von Max!“
„Na die suchen wir auch schon ewig…“
„Scherzkeks! Die müsste eigentlich irgendwo in der Nähe des Zentralmainboards sein…“, murmelte Hornbrille vor sich hin.
    Er stand auf, um selbst danach zu suchen. Nicht ohne vorher einen flüchtigen Blick in die Richtung zu werfen, in die Mutter verschwunden war. Auf den Knien rutschte er die halbe Schaltzentrale entlang, fasste hier mal an ein Kabel, schaute da mal genauer auf leuchtende Knöpfe, blies Staub aus Anschlussbuchsen, fluchte

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