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Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig

Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig

Titel: Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Kuegler
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erschießt er uns! Er erschießt uns! Das machen die alle so! Oh mein Gott, es ist aus! Es ist aus!“, schrie die Stimme der Panik und floh aus dem Haupthirn. Als ob das irgendetwas nutzen würde. Aber die Panik war noch nie für rationale Gedanken zugänglich.
    Der Unbekannte hatte sein Handy aus der Tasche gezogen und starrte ungläubig darauf. „Aufgelegt! Ich fasse es nicht! Einfach aufgelegt! Diese blöde Gans hat einfach aufgelegt! Ist das zu fassen?!?“, zischte er. „Oh wie ich diese ungebetenen Anrufe von diesen scheiß Versicherungen hasse!“
    Im Kopf von Max waren alle Stimmen wie zur Salzsäule erstarrt (was die Theorie einer Stimme in gewisser Weise unterstützte) und glotzten auf den Mo… Schirm. Alle, bis auf eine. Die Hintergrundstimme hatte den Übrigen den Rücken zugedreht und betrachtete betont gelangweilt ein Bild. Während sie dabei den Kopf hin und her bewegte und so tat, als versuche sie die kleinste Einzelheit des Bildes zu erkennen, murmelte sie: „Und ich sag noch: Stöppp – sssellll. Stöbbsllll. Stöhöpselelelel. Oooooohren-stöpsilein. Er hatte Ohrenstöpsel, Ohrenstöpsel, Ohrenstöpsel an. Schubiduuuhhh.“
    Der Unbekannte blickte auf und sah Max fragend ins Gesicht. „Oh, entschuldigen sie. Ich hab sie gar nicht richtig…“ Er stockte für einen Moment. Sein Gesicht zeigte nun eine Mischung aus Überraschung und Unsicherheit. „Max?“, sagte er fragend. „Max, bist du es? Sie sind doch Max, oder?“ Wenn Max auch nicht viel wusste, wenigstens wusste er, dass er tatsächlich Max war. Blieb aber immer noch die Frage, wer sein Gegenüber war.
    „Sag einfach mal ja, Max. Damit wir überhaupt mal was sagen. Na los! Aber zieh es ein bisschen in die Länge, um uns hier noch etwas Zeit zu verschaffen!“, befahl Chefstimme. „Und du da drüben: Wer zur Hölle ist das?!?“
„Also einen Namen kann ich nicht nennen, Sir. Leider keine Eintragung…“
Chefstimme ächzte. „Wäre ja auch mal zu schön gewesen, wenn wir mal einen Namen behalten hätten“, sagte er resigniert.
„…was ich aber sagen kann ist, dass wir ihn kennen. Laut Erinnerung hatte Max mal vor Jahren in derselben Abteilung wie er gearbeitet.“
„Na, wenigstens ein Anfang. Vielleicht schaffen wir ja eine unverbindliche Anrede. Noch weitere Informationen?“
„Ja…“, murmelte die Stimme am Schaltpult und überflog die Angaben auf dem Mo... Schirm. „Wir hatten ein paar unverbindliche Gespräche auf dem Flur…“
„Ok, weiter“, sagte Chefstimme.
„Dann war da noch der Streik, zu dem wir gemeinsam gingen…“
„Weiter.“
„Dann noch eine Betriebsversammlung...“, murmelte Schaltpultstimme während des Lesens.
„ Noch was?“
„Hm, ja hier. Er hatte sich eine Abfindung genommen und die Firma verlassen… und hier noch, er…“ Die Stimme am Schaltpult stockte.
„Ja?“
„...er…“
„Was?“
„…er…“
„WAS IST? Herrgott, jetzt rede endlich!“
„…er… ist…“
„REDE!“
Die Stimme am Schaltpult hob den Kopf und sah Chefstimme an. Dann flüsterte sie: „Er ist… tot, Sir.“
Nach Sekunden des Schweigens fand Chefstimme als Erster seine Fassung wieder. „Er ist was?“, fragte er ungläubig.
„Er ist tot, Sir. Laut unseren Erinnerungsunterlagen ist er tot. Wir hatten damals, kurz nachdem er die Firma verlassen hatte, die Todesanzeige in der Zeitung gesehen und wunderten uns darüber, weil er noch so jung war. Zuerst glaubten wir an eine Verwechslung, doch dann erzählte man sich, er sei depressiv gewesen und hätte sich das Leben genommen. Schlimme Sache damals. Wir waren alle geschockt.“
„Ja“, sagte Chef langgezogen. „Ja, ich erinnere mich wieder…“
„Du… Du… Du…“, stotterte Max und gaffte sein Gegenüber an.
„Verdammt, jetzt redet der wieder selbstständig! Man kann den auch nicht eine Sekunde aus den Augen lassen!“
Max tippte sein Gegenüber mit dem Finger an während er unablässig „Du… Du… Du…“ stammelte.
„Verdammt! Nimm den Finger dort weg!“, schrie Chefstimme dem Mann am Schaltpult zu. „Mann weiß nie, wie der andere darauf reagiert!“
„Negativ Sir! Max ist auf autonomer Steuerung! Er ist außerhalb unserer Kontrolle!“
Dem unablässigen antippen und stammeln fügte Max noch ein ungläubiges Kopfschütteln hinzu. „Du… Du… Du bist… Du hast dich… Du hast dich…“
„Du musst Max sein“, lachte sein Gegenüber. „Du warst schon immer ein bisschen anders als die anderen.“
    „Ich… Max… ja… und du…

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