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Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig

Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig

Titel: Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Kuegler
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du… du…“ Max fühlte sich etwas unsicher auf seinen Füßen. Er hatte das Gefühl, dass ihm die Realität entglitt. „Du bist TOT!“, entfuhr es ihm. „Du bist TOT, TOT, TOT!“, rief er. „MAUSETOT! TEEE OOOOO TEEEE!  TOT!“ Seine Stimme überschlug sich. Er glaubte, dass sich die normale Welt von ihm verabschiedete.
„Ja, ich weiß“, antwortete sein Gegenüber als sei es das Normalste auf der Welt. „Du bist es doch auch.“
     
    In diesem Moment schlug eine Stimme im Kopf auf den Notausschalter, um eine Überlastung im letzten Augenblick abzuwenden.

ER IST WIEDER DA
     
     
    M
    ax fühlte sich gerädert und sein Kopf schmerzte. In den Tiefen seines langsam wiederkehrenden Bewusstseins wurden Pläne geschmiedet. Stimmen drangen an sein inneres Ohr.
    „He, das kenn ich doch von irgendwo her! Hab ich das nicht schon mal erlebt? Ich glaub, ich hab ein Deja vu“, sagte Chefstimme. „Wir sollten…“, fuhr er fort als Max abrupt die Steuerung übernahm. „Verdammt! Jetzt denkt er schon wieder, er könnte alles alleine! Der kann mich mal! Soll er machen was er will! Mir reicht’s!“ Chefstimme wandte sich an die anderen. „Kommt, wir gehen in unsere Kantine. Ich lad euch auf ne Runde Kaffee und Kuchen ein. Soll er doch sehen, wie er alleine zurecht kommt.“
„Kann ich statt dem Kuchen auch ein Eis bekommen?“
„Aber natürlich mein Junge.“
„Juhuu!“
„Und nicht wieder so schlingen!“, wurde Chefstimme von Mutter ermahnt.
    Max hatte die Augen wieder aufgeschlagen und blickte ins Gesicht seines verstorbenen Arbeitskollegen. „Na, geht es wieder? Du bist einfach ohnmächtig geworden“, sagte dieser und fügte verschwörerisch grinsend hinzu: „ Das kenn ich sonst nur von Frauen.“ Max starrte ihn weiter wortlos an. „Ja, ich weiß, ich mache sprachlos“, versuchte sein Arbeitskollege die Situation aufzulockern. „Auch das kenn ich sonst nur von Frauen“, sagte er und zwinkerte Max mit einem schiefen Lächeln zu.
      ‚DIESES ARSCHLOCH!’ , dachte Max und starrte durch seinen Kollegen durch. ‚HORNBRILLE, DIESES BLÖDE ARSCHLOCH!’
    „MAX!“, wies ihn seine Mutter im Kopf zurecht. „Ich hab dir schon tausendmal gesagt, dass man das NICHT sagt!“ Anscheinend waren nicht alle zu Kaffee und Kuchen. Oder vielleicht war es auch einfach dieses untrügliche Gespür von Müttern, immer in den unpassendsten Momenten aufzutauchen .
     ‚DIESES ARSCHLOCH VON HORNBRILLE WIRD MIR EINIGES ZU ERKLÄREN HABEN!’ , dachte Max laut und deutlich. ‚Und übrigens Mutter: Ich hab das nicht GESAGT sondern GEDACHT!’ Söhne konnten aber auch so besserwisserisch sein. ‚Ich brauch ein Telefon’ , war sein nächster Gedanke. ‚Ich brauch sofort ein Telefon.’ Wie leicht das Denken war, wenn sich sein Kopf nicht einmischte. „Dann mach in Zukunft deinen Scheiß alleine!“, schrie es daraufhin aus der Kantine. „SO WAS SAGT MAN NICHT!“, schrie Mutter zurück, während Max in diesem unbeobachteten Moment seinen Kollegen um dessen Handy bitten wollte. Im letzten Moment hielt er sich zurück. Schließlich war er doch irgendwie so eine Art Geheimagent. Oder zumindest etwas Ähnliches. Da telefoniert man nicht einfach so mit etwas wie einer geheimen Organisation, während ein Verstorbener alles mithören kann. Und wäre es nicht sehr kompliziert, das Alles, was er selbst nur rudimentär zu verstehen glaubte, einem Toten zu erklären? Hielte dieser ihn dann nicht für verrückt? Eine Telefonzelle erschien ihm in diesem Augenblick als die vernünftigere Lösung. Eine Telefonzelle. Auf der Stelle! Völlig beseelt von dem Gedanken, sofort mit Hornbrille sprechen zu müssen, sprang er unvermittelt auf und lief drauf los. „Hee, du kannst doch nicht einfach so wegrennen!“, rief ihm sein Kollege nach. „Auch das kenn ich sonst nur von Frauen“, flüsterte er traurig vor sich hin.
     
     
    Max rannte zu dem Marktplatz zurück, an dem er vorhin vorbei gekommen war.
    „Ganz schön blauäugig zu glauben, dass es in dieser Welt diese Dinger an jeder Ecke geben soll“, sagte jemand in der Kantine, während er mit den anderen das Geschehen auf der Großbildleinwand verfolgte.
    „Lass ihn doch“, knurrte Chefstimme in der freudigen Erwartung, dass Max keine finden würde.
    „Wenn er wenigstens nicht so laufen würde. Dieses Gewackele geht mir ganz schön auf den Zeiger.“
    „Und ich hab schon wieder meinen Kaffee verschüttet.“
„Putz es gefälligst auf, bevor Mutter es sieht!“
    Max setzte

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