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Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig

Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig

Titel: Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Kuegler
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dass in der Sprache der Stubenmädchen die gewünschte Beleidigung sehr an Schärfe verlor.
    „Also, um was geht es?“, fragte Hornbrille.
 „Das würde mich auch sehr interessieren“, sagte Erika und richtete ihren Blick auf Max.
Max wandte sich ihr zu und druckste: „Das ist jetzt ein bisschen schwierig für mich…“
„Ach, was ganz was neues.“
„…bitte reg dich jetzt nicht auf…“
„Ich bin vollkommen ruhig.“
‚Ommmmmmmm’, ergänzte Chefstimme.
„…du bist…“
„…vollkommen ruhig. Das sagte ich bereits.“
„…nein, du bist…“
„Ja?“
„…du bist…“
„ Was bin ich?“
‚Ein Ratespiel mit Robert Lemke jedenfalls nicht… ’, murmelte Chefstimme.
„…du bist… Also...“
„Sag jetzt nichts Falsches!“
„…nun…“
„JETZT MACH SCHON!“
    Plötzlich sprudelte es aus Max heraus. „DU BIST TOT!“, schrie er und schlug auf die Tischplatte. „TOT! DU BIST TOT!“ Er sprang auf. „WIR SIND BEIDE TOT!“ Er zeigte auf Hornbrille. „UND DER DA IST SCHULD DARAN!“ Jetzt war es raus. Er hatte die Ungeheuerlichkeit ausgesprochen und spürte, wie die Anspannung von ihm wich. Er beugte sich zu ihr und sah ihr fest in die Augen. „Wir sind tot, verstehst du? Wir sind tot…“ Er lies sich wieder kraftlos auf seinen Stuhl fallen. „Ich weiß es. Ich habe heute einen Arbeitskollegen getroffen. Einen toten Arbeitskollegen“, flüsterte er fast und starrte vor sich. „Wir sind tot und der da hat uns umgebracht…“ Seine Stimme klang müde und traurig. Dann merkte er, wie ihr Blick von ihm zu Hornbrille wanderte, den sie verständnislos anblickte. Hornbrille öffnete ratlos die Hände. Nach einem Moment der Stille, der Max wie eine Ewigkeit vorkam, sprang Erika so heftig auf, dass ihr Stuhl fast umkippte.
    „SAG MAL!“, schrie sie, „GEHT’S NOCH?!!? DAS DARF JA WOHL NICHT WAHR SEIN!!“
Die Stimmen in Max Kopf unterhielten sich über das Erreichte. „Das hat sie aber gut weggesteckt“, sagte Chefstimme. „So im Großen und Ganzen…“
„Ja, es hätte schlimmer kommen können.“
„Schlimmer? Wie denn? Das sie etwa vom Schlag getroffen tot umfallen würde?!?“
„Nun, so gesehen…“
„Trotzdem… Ihr Gesicht ist so rot angelaufen. Ich glaube, sie platzt gleich. Sollten wir nicht wenigstens nach einem Blutdrucksenker schauen?“
„Ach was, in ihrem Alter passiert da nichts!“
„Da wäre ich mir nicht so sicher! In der Apothekerzeitung habe ich letztens gelesen, dass hoher Blutdruck auch bei jüngeren Menschen durchaus zu...“
„MUTTER!“, riefen die Stimmen unisono.
„Ist ja schon gut! Dann sag ich eben nichts mehr!“
„BITTE MUTTER, TU DAS!“, war die einstimmige Antwort.
„Ach Kinder, was hab ich euch denn getan, dass ihr so zu mir seid?“, sagte sie mit brüchiger Stimme, die all die Mühsal einer Mutter beinhaltete und einer Schauspielerin am Burgtheater zur Ehre gereicht hätte.
„Ich wusste, dass sie das nicht lange durchhält“, flüsterte eine Stimme, „Ganz großes Kino! Respekt!“ eine Andere.
„Könnten wir uns jetzt wieder auf die Konversation konzentrieren?“, bat Chefstimme.
„Wieso? Wir konversieren doch?“
„AUF DIE VON MAX, DU ARMLEUCHTER!“ Sie richteten wieder ihren Blick auf die Bilder, die die Augen lieferten.
„Erika ist ja schon ganz schön ungehalten.“
„Kein Wunder, bei der Neuigkeit.“
„Hach… Erika!“, hauchte der Romantische.
„Aber eins irritiert mich ein wenig…“
„Was?“
„Wieso starrt sie eigentlich uns so furchtbar wütend an? Hornbrille hat uns doch da reingeritten.“
„Du hast recht. Sie macht ein wenig den Eindruck, als wolle sie Max jeden Moment zerfleischen.“
„Wenn ich mir das so recht ansehe: Streich ‚ein wenig’ aus deinem Satz…“
‚ He Jungs, hört auf damit. Ihr macht mir Angst’ , dachte Max.
„Ich glaube, da läuft was fürchterlich schief…“, sagte Chefstimme als Erika Max anschrie.
„DAFÜR SCHLEIFST DU UNS HIERHER?!?“ Sie beugte sich zu ihm. „DAFÜR?!? UND ICH DACHTE WUNDERST, WAS PASSIERT IST!“
„Nun, ich fand umgebracht zu werden schon…“ Er machte eine kurze Pause und rang wie immer mit den passenden Worten. „…erwähnenswert!“
„Also eigentlich sind sie…“, setzte Hornbrille an.
„“DARUM GEHT ES DOCH GAR NICHT!“, schrie sie Max wieder an und riss ihre Hände in die Luft. Hornbrille fühlte sich ein wenig übergangen. Er versuchte es wieder.
„Wie bereits gesagt, eigentlich sind sie…“
„HÖRST DU EIGENTLICH AUCH IRGENDWANN

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