Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig
waren unter einem ebenso weißen wie bestickten Spitzenhäubchen zusammengepfercht. Erika sah Max an und ihr Gesicht war mit einem Grinsen bedeckt. Max wollte gerade loslachen als ihn der scharfe Blick von Peda traf. „Ich weiß absolut nicht, was daran so komisch sein soll!“, sagte er spitz. „Ich habe es genauso in meiner Datenbank über englische Herrenhäuser gefunden. Andere Daten standen mir auf die Schnelle nicht zur Verfügung!“, ergänzte er pikiert und hob die Nase. „Und diese Dinger sind gar nicht so leicht zu bekommen!“, schob er nach, während er die Schürze demonstrativ anhob. Max brauchte kurz, um sich wieder darauf zu besinnen, wie ungehalten er doch war. „Los komm mit! Wir müssen zu Hornbrille!“, befahl er Erika. „Komm schon!“ Sie sah ihn fragend an. „Was ist denn los?“ - „Frag nicht, komm!“ Er streckte ihr die Hand hin und nickte ihr zu. Sie legte die Zeitschrift zur Seite. „Was ist denn?“, fragte sie eindringlicher und stand unsicher auf. Er nahm sie wortlos an die Hand und zog sie fort. „Soll ich auch mitkommen?“, rief Peda hinterher und hob fragend den mit Federn besetzten Staubwedel. Als er keine Antwort bekam, beschloss er, das als ein ‚Ja’ zu werten. Staub wischen erfüllte ihn nicht besonders.
Bruce hatte gerade den Anblick eines energischen entschlossenen Max verarbeitet, als dieser mit einer Frau im Schlepptau auf sein Taxi zustürmte, gefolgt von einem… was war das? Etwa ein englisches Stubenmädchen? Max und die schwarzhaarige Frau hatten offensichtlich unterschiedliche Standpunkte, was ihre Bewegungsrichtung betraf, doch er behielt die Oberhand. Das Stubenmädchen war unschlüssig, wem es mehr verbunden war und wedelte unablässig mit dem zum Wedeln vorgesehenen Staubwedel, während sie die beiden fortwährend wie ein Satellit umkreiste. „Das glaub ich jetzt nicht…“, sagte Bruce abwesend. „Und ich sag noch, dass du ein Auge auf den Typ haben sollst!“, rief Norbert. „Los, scheiß auf das Geld! Nix wie weg hier!“ In diesem Moment riss Max auch schon die Tür auf und versuchte, mit Erika an der Hand hinter Bruce einzusteigen. „Au, du tust mir weh!“, rief sie. „Und ich will jetzt endlich wissen, wo es hingeht!“ „Siehst du noch“, sagte Max. „Du wirst dich wundern! Du wirst dich noch wundern!“ Da sich immer noch niemand um Peda kümmerte, beschloss dieser, dass es besser wäre, einfach auf dem Beifahrersitz Platz zu nehmen, bevor er stehen gelassen würde und weiter Staub wischen müsste. Bruce glotzte ihn an. „Was ist? Noch nie eine Haushaltshilfe gesehen?“, fuhr er Bruce mit seiner tiefen Stimme an. „Und starren sie mir nicht unter die Schürze, sie Wüstling!“ Peda wusste selbst nicht genau, warum er den letzten Satz gesagt hatte. Aber es kam ihm irgendwie richtig vor.
„Zur Firma!“, schrie Max von hinten. „Los, bringen sie uns zu dieser Firma!“
„Adresse?“, fragte Bruce gelangweilt.
„Adresse, Adresse! Zur Firma halt! So viele wird es ja davon nicht geben!“
„Und du glaubst allen Ernstes, dass er jetzt weiß, wo er hinfahren soll?“, fragte Erika reserviert.
„Er ist schließlich Taxifahrer!“, sagte Max trotzig. „Und hat diesen… diesen… dieses Dingens da vorne, das ihm den Weg zeigt! Die wissen doch immer alles! Soll es halt mal recherchieren, dieses... dieses besserwisserische Ding!“
„Soll es etwa riechen, wo du hin willst? Sag mal, bist du jetzt übergeschnappt?“, entgegnete Erika.
„Das mit dem riechen wäre bestimmt gar nicht mal so abwegig!“, antwortete Max hitzig. „Das Monstrum hat es doch auch gewusst! Los, du… du…“ Er machte eine kurze Pause und wandte sich höflich an das Navigationsgerät. „Entschuldige, wie war noch mal dein Name?“
„Norbert“
„Ja, richtig!“, tobte er weiter. „Los, Norbert! Sag es ihr! Sag ihr, dass du das kannst! Sag ihr, dass du nur irgend… so eine Datenbank fragen musst und schon weißt du, wo ich hin will! So ist es doch! So ist es doch, oder?!?“
„Tut mir leid, ich weiß nicht, wovon sie reden“, antwortete Norbert höflich und Erika blickte ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an. Ihr Schweigen sagte mehr als tausend Worte. Max fühlte sich in die Ecke gedrängt. Dann stutzte sie kurz und fragte: „Monstrum? Welches Monstrum eigentlich?“
„Mit dem hab ich eben gestritten!“, entgegnete Max knapp, als müsse sie genau wissen, wovon er redete.
„Ich bin mir mittlerweile nicht mehr ganz sicher, ob du
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