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Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig

Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig

Titel: Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Kuegler
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„Gut, du hast Lego. Und willst ein Haus bauen. Ok?“
„Ok.“
„Du bist am Dach. Ok?“
„Ok.“
„Jetzt hast du aber keine schrägen Steine. Nur diese Klötze.“
„Das kenn ich! So ging es mir immer! Diese Achterklötze und Viererklötze hatte ich zuhauf. Die waren ja in jeder Packung. Aber diese Spezialsteine. Die gab es ja früher nicht so oft. Ich hatte Mutter immer in den Ohren gelegen, sie solle…“
„SCHÖN, DASS ICH EIN PASSENDES BEISPIEL GEFUNDEN HABE!“, sagte Hornbrille. „Konzentrieren wir uns auf das Dach! Du hast keine schrägen Bausteine…“
„Ja, sagte ich ja schon…“
„…also musst du versuchen, die Schräge mit den Klötzen zu erzeugen, in dem du sie Reihe um Reihe um einen halben Stein versetzt übereinander tust bis das Dach geschlossen ist…“
„Ja, genauso war es! Und wissen sie, was das Schwerste war? Die Steine festdrücken, ohne dass alles nach innen gekracht ist!“
„…und wenn du dir dann das Haus von weitem ansiehst, dann sieht das Dach zwar schräg aus und gibt eine Vorstellung von einem richtigen Haus, aber es stimmt eben nicht ganz. Es ist nur eine Annäherung an die Wirklichkeit. Weil dir für dein Konstrukt eben nur Klötze zur Verfügung standen.“
Erika runzelte die Stirn. „Dann… sind die Klötze das Wissen und die Erfahrungen der Menschheit und das Dach ist… etwas, das wir damit erklären wollen?“
    „RICHTIG!“, rief Hornbrille aus.
Max blickte gedankenverloren durch Hornbrille und sagte: „Und wisst ihr, was man mit diesen Klötzen fast überhaupt nicht hinbekommen hat? Ein Satteldach…“
    „DAS GIBT ES DOCH NICHT!“, schrie Erika und Hornbrille rieb sich die Schläfen.
Max wiegelte ab. „Beruhigt euch! Ich hab’s kapiert!“ Hornbrille sah ungläubig auf und zog eine Augenbraue in die Höhe. Max fuchtelte mit den Armen. „Ja, der Tod und das Leben sind… sind… Bauklötze, mit denen man ein Dach bauen will!“
 „So in etwa…“, murmelte Hornbrille. Er versuchte, das bis hierhin rudimentär erworbene Wissen von Max zu vertiefen. „Wie kann der Mensch den Tod verstehen, wenn er noch nicht einmal genau weiß, was Leben ist? Wenn er noch nicht einmal das versteht? Er kann zwar einiges beschreiben. Er weiß zwar, dass sein Körper aus Zellen besteht, die sich zusammengeschlossen und spezialisiert haben. Und er weiß, dass diese Zellen aus immer kleineren Bausteinen bestehen. Den Molekülen. Und die aus Atomen. Und diese wiederum aus noch kleineren Bausteinen. Aber warum diese Bausteine sich ausgerechnet dazu entschließen, sich zusammenzutun und so etwas Komplexes wie ein Mensch zu werden… das kann der Mensch nicht erklären. Herrgott, er weiß einfach nicht, was Leben ist! Er hat eine lächerliche Definition dafür konstruiert. Aus riesigen groben Klötzen! Um eine sanfte wellige Schräge zu bauen!“ Hornbrille machte eine Pause. „Wie dem auch sei…“, sagte er, um den Gedanken abzuschließen. „… jedenfalls besteht der Mensch aus mehr als nur aus den Materiebauklötzen, aus denen er zusammengesetzt ist. Und dieses Mehr können wir zwischen den Welten transportieren.“
    „Das hat er alles erklärt! Alles! Auf der Party!“, zischte Erika zu Max.
„Dazu trennt man dieses Mehr von seinen vielen kleinen Bausteinen, die in jeder Welt vorhanden sind und aus denen alles in jeder Welt zusammengesetzt ist. Dieses Mehr wird dann in eine andere Welt rübergeholt. Dort nimmt man die gleichen Bausteine wie in der alten Welt, baut sie nach dem gleichen Plan wieder zusammen, fügt das Mehr wieder hinzu und… fertig!“
„UND FERTIG!“, wiederholte Erika.
„…und fertig…“, wiederholte Max abwesend. Man konnte spüren, wie das Gesagte versuchte, seinen Verstand zu erreichen. Es war ein mühsamer Weg.
    „Wenn er jetzt sagt, er bestehe aus Legobausteinen dann erschlage ich ihn!“, sagte Erika zu sich.
    „Das… das heißt also… das heißt also ich bin wirklich tot?“, fragte Max.
„Nun, das ist letztendlich eine Sache der persönlichen Interpretation. Ich kann nur bedingt in solch engen Maßstäben wie die Menschen denken.“ Hornbrille sah Max interessiert an. „Fühlst du dich denn tot?“
„Nun…“
Erika trat ihm mit ganzer Kraft gegen das Schienbein. Max schrie auf und rieb sich die schmerzende Stelle als er Erika trocken sagen hörte: „Na? Fühlt sich das tot an?“
„Das tat verdammt weh!“, empörte sich Max.
„Kein Wunder“, sagte Hornbrille. „Sie sind schließlich in dieser Welt baugleich wie in

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