Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig
und brach sogleich ab, weil er ab da schon nicht mehr weiter wusste. Peda räusperte sich und zupfte verlegen an seiner Schürze. „Was? Ich dachte, ich hätte den Satz fehlerfrei gesagt?“, fragte Max.
„Ja… schon…“ Peda nahm die Schürze in die Hand und betrachtete intensiv die hübschen gestickten Muster darauf.
„ABER…?!?“
„…aber das ist nicht Tina.“
„Wie… ‚ nicht Tina’ ? Was heißt das schon wieder?!?“
„Das ist Karl.“
„Karl? Wer verdammt noch mal ist Karl?!?“
„Karl ist ein Anagramm…“
„Ach was! Wer hätte das gedacht!“
„Seine Erbauer fanden das lustig…“
„Das hab ich doch heute schon mal irgendwo gehört!“
„Es bedeutet soviel wie: K onservativer a ltmodischer r egulärer L ift. Das heißt, er hat weder ein Sprachinterface, noch eine künstliche Intelligenz, noch kann er seine Farbe verändern oder irgendwelche Wunschmusik spielen. Er kann nur rauf oder runter.“
„Nur rauf oder runter?“
„Nur rauf oder runter.“
„Sonst nichts?“
„Sonst nichts.“
„Sonst gar nichts?“
„Sonst überhaupt nichts.“
„Noch nicht mal rechts oder links?“
„Noch nicht mal das.“
„Und was ist mit…?“
„Nein.“
„Ach…“
Nach einem Moment des Erstaunens sog Max tief Luft in seine Lungen und ballte die Fäuste. Dann wedelte er mit den Armen in der Luft und schrie seinen Frust hinaus. „Und wie zum Teufel fährt man dann mit diesem Ding?!?“
„Nun…“ Peda deutete auf Erika. „…wie sie schon sagte: Indem man einfach auf den Knopf der gewünschten Etage drückt?“, antwortete Peda vorsichtig.
Max war fassungslos und starrte Peda an. Seine Augen quollen fast aus ihren Höhlen und seine Lippen waren fest zusammengepresst. „DANN TU’ ES!“, schrie Max.
„Gerne, aber…“, fing Peda an.
„ABER?!?“
„…wo soll es überhaupt hingehen?“, ergänzte er kleinlaut.
„ZU-HORN-BRIL-LE, DU-HORN-OCH-SE! DAS SAGTE ICH DOCH SCHON!“
„Ja, aber…“, entgegnete Peda und zuckte beim letzten Wort unwillkürlich zusammen.
„ABER??!!??“
„…welche Etage?“, fuhr Peda unendlich gequält fort.
„WOHER SOLL ICH DAS WISSEN? DU BIST DOCH HIER DER INTELLIGENZBOLZEN MIT DEM THERMOÜBERZUG!“
„Dermalan!“
„DANN EBEN DERMADINGENS!!“
„Ich könnte natürlich mal in der Datenbank der Firma…“
„TU ES!“
Peda drückte einen Augenblick später einen Knopf und die Tür schloss sich. Als der Aufzug sich in Bewegung setzte sagte Peda ohne seinen Blick von den Knöpfen zu wenden: „Die medizinische Datenbank hat anscheinend Recht. Übergewicht fördert aggressives Verhalten.“
Gerade als Max die Belastbarkeitsgrenze von Titan und seinen Fäusten ausloten wollte öffnete sich die Tür und sie wurden von Hornbrille begrüßt. „Hallo, ich hab gehört, dass ihr mich sprechen wollt, und da ich sowieso auf meinem Weg ins Büro hier vorbei komme, dachte ich, ich hol euch ab.“ Er verschränkte die Hände auf dem Rücken, wippte auf die Zehenspitzen. „Nicht, dass ihr euch noch verläuft.“ Er zwinkerte ihnen verschwörerisch zu. „Wenn ihr mir also folgen wollt.“ Er zeigte auf Peda. „Netter Fummel übrigens.“ Dann drehte er um und ging vor in sein Büro. Peda errötete leicht und senkte seinen Blick.
Aber er wusste nicht genau warum.
„Bitte, nehmt doch Platz.“ Hornbrille saß hinter seinem Schreibtisch und machte eine einladende Handbewegung. „Worum geht es? Wie kann ich euch helfen?“ Dann wandte er sich an Peda, der hinter Erika und Max stand. „Tut mir leid, ich hab nur zwei Stühle. Aber einer Maschine macht das Stehen doch sowieso nichts aus, oder? Wenn du willst, kannst du auch gerne ein bisschen Staub wischen, während wir uns hier unterhalten. Oder sonst was, wofür du programmiert bist. Hauptsache, du hast Spaß. Oder wenn du willst, kannst du dich auch mit meiner Kaffeemaschine draußen unterhalten. Sie besitzt einen hochmodernen kreuzgesteuerten Triangel-O-Zid-Prozessor! Ihr habt doch bestimmt den ein oder anderen gemeinsamen Schaltkreis, über den ihr euch unterhalten könnt.“ In Pedas Kopf formierten sich alle verfügbaren Elektronen zu einem einzigen Wort: ARSCHLOCH! Er durchpflügte seinen Wissensspeicher, um herauszufinden, wie ein Stubenmädchen diese Tatsache adäquat vermitteln würde. Dann machte er einen Knicks und hob dabei die Schürze kurz an. „Wie sie wünschen, mein Herr“, sagte er und verlies den Raum in Richtung Kaffeemaschine, von der er sich einen regen Datenaustausch erhoffte. Er fand,
Weitere Kostenlose Bücher