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WELTEN-NEBEL

WELTEN-NEBEL

Titel: WELTEN-NEBEL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Buchmann
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gekümmert, dass die Fässer einwandfrei und gut verschlossen sind. Aber nochmal zurück zum Welten-Nebel. Ich weiß ja, dass auch Ihr nicht mehr wisst als ich, aber ...“
    „ Aber Ihr wollt es dennoch gerne noch mal durchsprechen. Also gut, lasst mich zusammenfassen, was wir wissen: Der Nebel ist göttlichen Ursprungs. Er wurde geschaffen, damit die verfeindeten Völker den Weg zueinander nicht mehr finden. Laut der Karten liegt der Nebel auf halber Strecke zwischen Cytria und Helwa. Laut dem Text auf dem Heiligen Würfel, können nur die drei Erwählten den Schleier zwischen den Welten durchqueren. Und auf dem Würfel im Uralt-Wald stand, dass der Nebel nur zur Ebbe der Macht durchlässig ist.“
    „ Viele klare Anweisungen sind das nicht. Wir haben eigentlich nur geraten. Wir hoffen, dass die Distanzen auf den Karten stimmen. Wir haben den Worten der Oberpriesterin Yerina vertraut, als sie uns sagte, wir seien die drei Erwählten. Und den Zeitpunkt der Ebbe der Macht, nun, es ist eine begründete Annahme, mehr nicht. Dennoch scheint weder Ihr noch Darija unsere Reise je infrage zu stellen. Was macht Euch und sie so sicher, dass wir auf dem richtigen Weg sind?“ Diese Frage hatte Zada schon lange beschäftigt, doch bisher hatte sie nie gewagt, sie zu stellen. Zu groß war ihre Angst, sie könnte die anderen beiden damit verunsichern. Nach dem Gespräch mit Carlynn hatte sie sich außerdem eine Weile lang besser gefühlt, doch die Eintönigkeit der Seereise hatte ihr zu viel Zeit zum Nachdenken gelassen und die alten Zweifel waren wieder aufgeflammt. Deshalb war sie nun Carlynns Rat gefolgt und hatte entschieden, ihre Bedenken und Sorgen mit Mawen zu teilen.
Mawens Antwort auf ihre Frage ließ auf sich warten, wahrscheinlich musste er selbst erst darüber nachdenken. Schließlich räusperte sich der Gelehrte, blickte ihr in die Augen und sagte: „Ihr gebt mir die Sicherheit, Ihr und Darija. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir nicht zueinandergefunden hätten, wenn uns nicht Großes bestimmt wäre. Sicher gibt es Vieles, was wissenschaftlich gesehen auf einem schwachen Fundament steht. Doch es fügt sich einfach alles zu gut zusammen, um eine Reihe bloßer Zufälle zu sein. Was lässt Euch auf einmal zweifeln? Habt Ihr nicht hundertfach Zwiesprache mit den Göttern gehalten und Euch so immer wieder versichert, dass wir auf dem richtigen Weg sind?“
    „ Es ist wahr, dass ich immer wieder voller Vertrauen gebetet, doch die Götter haben mich einer Antwort nicht für würdig befunden.“
    „ Warum habt Ihr denn nichts gesagt?“
    „ Ich wollte Euch nicht mit meinem Versagen belasten. Ihr und Darija habt bei den Karten so gute Arbeit geleistet, ich aber konnte nicht mal mit den Göttern kommunizieren. Ich fühlte mich so nutzlos.“
    Mawen legt ihr den Arm um die Schulter und zog sie an sich. „Ihr habt keinen Grund, Euch Vorwürfe zu machen. Ihr habt schon so viel für diese Mission getan. Ohne Euch wären die Schriftzeichen nicht erschienen, geschweige denn, dass wir sie hätten entschlüsseln können. Nur durch Euch konnten wir Helwarisch lernen, nur Ihr kennt das Land. Ihr seid der wichtigste Mensch dieser Mission. Und dass die Götter schweigen, halte ich für ein gutes Zeichen.“
    Zada war Mawen unendlich dankbar für diese Worte und noch mehr für die Geste der Freundschaft und Unterstützung. Wahrscheinlich hätte sie viel früher Zuspruch bei ihren Reisegefährten suchen sollen. Sobald sich die Gelegenheit ergab, würde sie auch mit Darija reden.
     
     

    Jahr 3619 Mond 9 Tag 11
    Meer
    Noch war das Wetter nicht besorgniserregend, aber sie merkten deutlich, dass es Herbst geworden war. Heute hatte sich der morgendliche Nebel erst am Mittag aufgelöst, der Wind hatte in den letzten drei Tagen teils recht böig geweht. Das Segeln wurde anspruchsvoller, sodass Darija wieder mehr Zeit damit verbrachte. Dennoch blieb noch genug Raum, sich über die Situation Gedanken zu machen. Jeden Tag rechneten sie damit, den Welten-Nebel zu erreichen, aber bis jetzt hatte sich nichts getan. Gestern hatte sie angefangen, sich deswegen Sorgen zu machen, schließlich lag der Kurs in ihrer Verantwortung. Sie beruhigte sich damit, dass es noch neun Tage bis zum Tag zwischen den Sonnenwenden war, vielleicht war es ihnen bestimmt, den Welten-Nebel erst an jenem Tag zu erreichen.
     
     

    Jahr 3619 Mond 9 Tag 13
    Meer
    Mawen schätzte, dass es noch zwei Stunden bis Sonnenaufgang waren. Eigentlich war abgesprochen, dass er

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