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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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im Talkessel unter ihnen lag. Schon bald sah er die dunklen Schatten von zwei oder drei Wildtieren aus dem Wald auftauchen. Tyark erkannte zwei prächtige Hirsche sowie ein Reh, welche auf der Lichtung nervös hin und her tänzelten.
    Die Tiere schienen aus irgendeinem Grund in Panik zu sein. Auch Jobdan und Zaja hatten ihre Blickte auf die Lichtung gerichtet und Tyark bemerkte, das Jobdan auf einmal sehr angespannt wirkte. Fast flüsternd sagte der Jäger: »Ihr Verhalten gefällt mir nicht. Verhaltet euch ruhig, wir sollten...«
    Noch bevor er den Satz beenden konnte, begann etwas zwischen den Bäumen im Wald gespenstisch blau zu flackern. Tyark hörte, wie Zaja der Atem stockte.
    Die Tiere unter ihnen waren zu weit weg, als dass er irgendetwas hätte hören können, doch er sah, wie sie in wilde Panik verfielen. Dann erkannte Tyark, warum. Etwa zehn Meter vor den Tieren begann der Boden blau zu leuchten. Dann tauchte ein gespenstisches Wesen auf, das etwa einen halben Meter im Durchmesser messen mochte. Jobdan zischte: »Leise! «
    Die Gestalt erinnerte Tyark an eine Kugel, die in der Hälfte durchgeschnitten war. Sie war fast durchscheinend und wirkte filigran und bedrohlich zugleich. Ein flackerndes, bläulichgrünes Licht ging von ihr auf, während sie begann, etwa einen Meter über dem Erdboden zu schweben. Ihre Oberfläche schien in stetiger Bewegung zu sein, auch wenn das Wesen keinerlei Geräusche von sich gab. An der Unterseite hingen lange Tentakeln, die sich bewegten, als würden sie von einer Strömung hin und her gewogen.
    Plötzlich begann das Wesen zu flackern. Tyark sah kleine Lichtblitze, welche im Inneren des Körpers ihre Quelle zu haben schienen und sich zunächst über den ganzen Körper ausbreiteten, bis sie schließlich über die Tentakel zuckend im Erdboden verschwanden. Tyark spürte, wie sich die Haare an seinem Arm und seinem Kopf aufzurichten begannen - seine Handflächen kribbelten wie verrückt. Die verängstigten Tiere auf der Lichtung gaben laute Rufe von sich und taumelten zurück in den Wald, nur um sogleich auf die Lichtung zurückzustürmen.
    Auch aus dem Wald tauchen nun drei weitere dieser seltsamen Gebilde auf, die ebenfalls lautlos flackernd auf die Tiere zuschwebten. Das Rotwild auf der Lichtung schien nun vollkommen in Panik verfallen zu sein und versuchte, durch eine schmale Lücke zwischen den unheimlichen Wesen zu flüchten.
    Einen Moment dachte Tyark, dass dieses Fluchtmanöver tatsächlich Erfolg haben würde – dann tauchte direkt vor den Tieren ein viertes Wesen aus dem Erdboden auf. Die Tiere schreckten zurück, doch bevor sie auf die Lichtung zurückstürmen konnten, begannen die Wesen, große und bedrohlich knisternde Lichtblitze zu produzieren. Diese breiteten sich rasend schnell über die Körper der vier Wesen aus und sprangen dann sporadisch auf eines der benachbarten Wesen über, bis das Wild in einem knisternden und hellen Ring aus Blitzen gefangen war.
    Tyark musste sich abwenden, da das Licht für einen Augenblick so hell wurde, als hätte er direkt in die Sonne geblickt. Dann verschwand das Licht und als Tyark geblendet in Richtung der Lichtung blinzelte, sah er nur noch die vier Wesen, welche lautlos auf der Stelle schwebten. Es waren keine Lichtblitze mehr zu sehen, lediglich das unheimliche Flackern der vier Körper erhellte die Lichtung – die drei Wildtiere waren nirgends zu entdecken, als hätten sie sich in Luft aufgelöst.
    Jobdan raunte: »Das sind Kyrasfeuer . Wesen, die im Fels des Gebirges selbst leben. Bei Gewittern kommen sie manchmal heraus und machen Jagd. Wenn man still stehen bleibt, passiert meist nichts.«
    Wie zur Bestätigung flackerten die Wesen in einem hellen Blau auf – und verschwanden dann langsam in der Erde.
    Aufgeregt sagte Zaja: »Ich habe bereits von solchen Wesen gehört! Ich hätte nie gedacht, einmal selbst eines zu sehen, geschweige denn gleich vier ! Bei den Alten!«
    Tyark, der einerseits große Angst vor diesen Wesen hatte, aber auch gleichzeitig fasziniert war, fragte: »Was war das? Sind das...Geister? Oder doch Tiere? Wohin ist das Wild verschwunden?«
    Jobdan beobachtete die Lichtung weiter und sagte dann: »Niemand weiß es so recht. Kyrasfeuer verhalten sie wie Tiere... meistens. Was von ihnen erlegt wird, verschwindet einfach. Vor etwa einem Sommer wanderte ein Kyrasfeuer jede Nacht um Schwarzbach herum! Kurz, bevor diese seltsame Krankheit begann. Wir wissen bis heute nicht, ob das Feuer etwas damit zu

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