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WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

Titel: WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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eine kleine Schatulle ins Auge. Nicht groß, nicht prächtig – und den-noch reizte ihn etwas daran, reizte ihn, die Schatulle zu öffnen.
    Dutzende von Ringen, Broschen und Anhängern fielen ihm fast ent-gegen. Doch nichts davon schien wertvoll zu sein, nichts davon inte-ressierte ihn – außerdem, was sollte er schon mit Schmuck?
    Fast hatte der junge Mann das Kästchen schon wieder geschlossen, da berührten seine Finger eines der Stücke, und ihm war, als … als hätte er etwas gespürt, so seltsam das auch klingen mochte. Er blickte genauer hin: Ein kleiner unscheinbarer Anhänger, geschnitzt aus Horn, in Form einer Katze. Nichts Besonderes, fast jedes andere Schmuckstück in der Schatulle war schöner. Und doch …
    Stefan kaufte den Anhänger, dazu ein Lederband.
    Der Besitzer des Ladens wusste nichts über das Schmuckstück, nur, dass die ganze Schatulle von einem anderen Händler stammte.
    Mit freudigem Stolz auf seine neue Erwerbung legte sich Stefan den Anhänger um. Seltsam, eigentlich mochte er Katzen noch nicht einmal besonders. Aber das spielte keine Rolle.
    Stefan Bendler war zufrieden, was nur selten vorkam. Die Sonne schien, das Wochenende stand vor der Tür, und er würde den Nach -mittag mit einem Buch im Park verbringen. In seine Wohnung zog ihn nichts, dafür war sie zu klein, zu ungemütlich. Sicher, er hätte sich problemlos eine größere leisten können, und auch die Einrichtung dafür. Doch irgendwie hatte er sich nie dazu durchgerungen.
    In dieser Stadt war er niemals heimisch geworden, nur seine Arbeit hielt ihn hier. Und so war auch nie die Notwendigkeit entstanden, sich ein richtiges Heim einzurichten, statt nur einer Wohnung. Doch Stefan verscheuchte die trübsinnigen Gedanken. Heute sollte ein schöner Nachmittag werden.
    Gerade als er sich in Richtung Park begab, erklang neben ihm ein Krachen, gefolgt von einem Schrei. Erschrocken wandte sich Stefan um: ein umgestürztes Fahrrad, darunter eine junge Frau. Vermutlich hatte sich ihre weit geschnittene Hose in der Kette des Rades verfangen. Ihrem schmerzverzerrten Gesicht nach zu urteilen, war der Unfall nicht wirklich glimpflich abgelaufen.
    Stefan hob behutsam das Rad beiseite. „Alles in Ordnung?“
    „ Ich glaube, ich habe mir den Knöchel verstaucht“, antwortete die blonde Frau mit schmerzerfüllter Stimme und rieb sich ihr rechtes Fußgelenk.
    „ Soll ich einen Arzt rufen?“
    „ Nein, danke. So schlimm ist es nicht. Ich wohne gleich um die Ecke.“
    Stefan reichte ihr die Hand und zog sie vorsichtig nach oben.
    „Au.“
    „ Kannst du laufen?“ Sie war bestimmt erst knapp über zwanzig.
    Irgendwie erschien es Stefan ganz natürlich, sie zu duzen.
    „Ja, ich denk´ schon. Danke für die Hilfe.“
    „ Komm, ich bring dich nach Hause.“
    Etwas war seltsam. Natürlich hatte Stefan diesen Satz selbst gesagt. Natürlich hatte er ihn auch selbst gedacht. Und doch ... Sonst war er immer sehr zurückhaltend. Viel zu sehr. Auch ein Grund, weshalb er sich nur selten traute, Frauen anzusprechen. Aber hier ... Egal, wenn er schon einmal die Chance bekam, den edlen Retter zu spielen, dann würde er sie auch nutzen.
    Er nahm das Rad der jungen Frau, und sie stützte sich auf ihn. „Danke nochmal. Ich heiße übrigens Anna.“
    „ Stefan. Freut mich, dich kennenzulernen.“
    „ Hm, es wäre jetzt wahrscheinlich gemein zu sagen: mich nicht“, ver-suchte sie zu scherzen.
    „ Definitiv. Unglaublich gemein.“
    Beide lachten.
    Und wieder war da dieser seltsame Eindruck. Stefan fühlte sich, als ob jemand anderes bestimmte, was er sagte und tat. Nein, eher so, als ob ihm jemand kleine Hinweise gab, was er sagen und tun sollte.
    Bald erreichten sie ein Haus, neben dem sich eine große Baustelle b efand.
    „ Bei uns wird gerade alles renoviert und umgebaut. Stell das Rad einfach in den Flur. Den Rest schaff ich allein“, sagte Anna freundlich.
    Hm, schade eigentlich, dachte Stefan.
    Anna suchte nach ihrem Schlüssel und öffnete die Tür des Hauses. „Oh nein!“
    „ Was ist?“ Stefan sah nur, dass alle möglichen Gerätschaften im Flur standen. Offenbar wurde tatsächlich das gesamte Haus umgebaut.
    „ Sie haben das Geländer abmontiert!“, sagte Anna mit einem leichten Anflug von Verzweiflung.
    „ Und?“
    „ Grr, Männer! Und wie soll ich jetzt in meine Wohnung im dritten Stock kommen? Auf einem Bein hüpfen?!“
    „ Komm.“ Stefan nahm Annas Arme und legte sie um seinen Hals.
    „ Was ...?!“
    „ Halt dich einfach

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