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Weltraumpartisanen 02: Verrat Auf Der Venus

Titel: Weltraumpartisanen 02: Verrat Auf Der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Lieutenant." „Schade, Sir. Jetzt hatte ich mich gerade auf einen Spaziergang über die Milchstraße gefreut." „Kommen Sie an Bord, Ibaka!" „Aye, aye, Sir. Ich bin schon unterwegs." Jhaka kehrte an Bord zurück, fuhr die Schleuse zu und entledigte sich seines Raumanzuges. Noch einmal bestätigte er mir, daß die Antennenanlage das Gefecht ohne erkennbare Schäden überstanden hatte. Während Delta VII weiterhin mit gestopptem Triebwerk im Raum dahintrieb, versuchte ich ein letztes Mal, die abgebrochene Verbindung wiederherzustellen. „Delta VII ruft VEGA-Venus! Delta VII ruft VEGA-Venus! Bitte melden, VEGA-Venus!" Aus dem Lautsprecher kam auch diesmal nichts als dieses aufreizende Rauschen, das auf keine meiner Fragen eine Antwort gab.
    Ich wiederholte meinen Ruf auf anderen Frequenzen. „Delta VII ruft Bodenstation Venus. Bitte melden, Bodenstation Venus!"
    Die Verbindung blieb unterbrochen. Weder VEGA-Venus noch die Bodenstation Venus nahmen den Ruf auf. Lediglich das Knistern der Sterne, wie wir im Fachjargon das Rauschen des Äthers nannten,  verriet mir, daß die wachsamen Antennen von Delta VII bereit waren, jedes uns geltende Gespräch aufzunehmen und weiterzuleiten. Um 16.00 Uhr gab ich es auf, die Bestätigung abzuwarten, und gab in unverschlüsselter Form die folgende Durchsage durch:
    „Delta VII an VEGA-Venus. Bitte notieren Sie und unterrichten Sie alle betreffenden Instanzen: Unsere Mission ist gescheitert, Camp Luna V wurde von feindlichen Zerstöfern Typ Taurus angegriffen und wahrscheinlich zerstört. Bevor ich Delta VII die Heimreise antreten lasse, erwarte ich weitere Instruktionen. Diese Durchsage erfolgt um 16.00 Uhr Metropolis-Zeit. Commander Brandis."
    Ich trug Wortlaut und Uhrzeit der Durchsage in das Bordbuch ein und stand auf. „Gentlemen", sagte ich, „ich möchte eine Weile lang ungestört bleiben."
    In meinem Ruheraum warf ich mich auf die Koje und überdachte noch einmal alles, was bisher geschehen war, ohne daß es mir dabei gelang, für das plötzliche Abbrechen der Verbindung zur Venus eine befriedigende Erklärung zu finden. Ich spürte, wie dieses hartnäckige Schweigen an meinen Nerven zerrte, und ich fürchtete, meine Nervosität könnte auf die Besatzung überspringen. Nach ein paar Minuten war ich - der Klimaanlage zum Trotz, die an Bord für eine konstante Temperatur von 20 Grad Celsius sorgte - in Schweiß gebadet. Ich muß wohl bereits geahnt haben, was sich hinter diesem bedrohlichen Schweigen verbarg, auch wenn ich mich beharrlich weigerte, es für mich selbst zur Kenntnis zu nehmen. So suchte ich weiterhin nach Gründen und Erklärungen, ohne mich selbst damit überzeugen zu können.
    Zugleich jedoch überdachte ich unsere persönliche Situation. Unmittelbare Gefahr bestand nicht. Die Flucht vom Mond hatte Delta VII tief in den Raum hineingeführt; sie befand sich weitab von allen beflogenen Routen, so daß die Wahrscheinlichkeit eines überraschenden Angriffs gering war. Die Verpflegung an Bord mochte für weitere zwölf Tage reichen, und wenn man sie streckte, ließen sich sicherlich auch vierundzwanzig Tage daraus machen. Auch Treibstoffmangel konnte uns nicht zu voreiligen Entschlüssen nötigen. Der Kerrireaktor enthielt genug spaltbares Material für rund zwei Jahre: theoretisch genug, um damit jeden Punkt in der Galaxis zu erreichen und von dort wieder zur Erde zurückzukehren. Kein anderes mir bekanntes Schiff in der EAAU und den VOR verfügte über einen solchen immensen Aktionsradius.
    Nur wenige Schritte von mir entfernt, wartete meine Crew auf meinen nächsten Befehl, und was immer ich anordnete, sie würde es gewissenhaft ausführen. Ich wischte mir den Schweiß aus dem Gesicht und raffte mich auf. Nie zuvor hatte ich mich so einsam gefühlt wie nun, da ich in den Kommandoraum zurückkehrte, bereit, die soeben gewonnene Sicherheit noch einmal aufs Spiel zu setzen.
    Stroganow befragte gerade, wohl zum zwanzigsten Mal an diesem Tage, den Bordcomputer; Ibaka hatte sich Kopfhörer aufgesetzt und kontrollierte - völlig unnötigerweise - die Lautsprecheranlage; Captain Monnier saß noch immer so da, wie ich ihn verlassen hatte, mit steinernem, völlig ausdruckslosem Gesicht. Ich nahm meinen Platz wieder ein und warf einen Blick auf die Uhr. Seit meiner Durchsage an die Venus war fast eine Stunde vergangen, und noch immer lag keine Bestätigung vor.
    „Nach reiflicher Überlegung", sagte ich, „bin ich zudem Entschluß gekommen, den Rückflug zur Venus

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