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Weltraumpartisanen 05: Vorstoss Zum Uranus

Weltraumpartisanen 05: Vorstoss Zum Uranus

Titel: Weltraumpartisanen 05: Vorstoss Zum Uranus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Freiheitskampfes.
    Dieser Blick zählte zu den begehrtesten in der ganzen Stadt, mir war er nur deshalb vergönnt, weil ich eine Dienstwohnung der VEGA (Venus-Erde, Gesellschaft für Astronautik) bewohnen durfte, eine Auszeichnung, die ich durchaus zu schätzen wusste.
    »Mark!«, wiederholte Ruth mit leiser Stimme. »Ich glaube, es ist dringend. Es ist der Commander selbst.«
    Wenn man liebt, ist man selten objektiv. Für mich war Ruth mit ihrem kupferroten Haar und ihren grünen Augen die schönste Frau der Welt. Auch sie war bei der VEGA beschäftigt; seit einem halben Jahr bekleidete sie dort das begehrte Amt einer Public-Relation-Chefin.
    Ich stellte fest, dass sie sich selbst beurlaubt hatte. Normalerweise hätte sie längst im Büro sein müssen. Offenbar war sie der Meinung, dass ich mit meiner Sorge um Captain Monnier nicht allein gelassen werden durfte – und in gewisser Weise hatte sie damit Recht. Ihre Gegenwart lenkte mich von meinen Problemen ab.
    Für Ruth war John Harris nach wie vor der Commander, der er früher einmal als mein Vorgesetzter gewesen war. Danach hatte er sich vorübergehend als Präsident der EAAU der Politik gewidmet und leitete nun, seit seinem freiwilligen Amtsverzicht, die VEGA: eine private Weltraumbehörde, die der Entwicklung und Erprobung neuer Flugkörper diente.
    Harris’ Gesicht auf dem Bildschirm war so britisch kühl und beherrscht, wie ich es vorzufinden erwartet hatte.
    »Guten Morgen, Commander Brandis.«
    »Guten Morgen, Sir.«
    »Ich hoffe, ich habe Sie nicht gestört.«
    »Durchaus nicht, Sir.«
    »Fein. Wie wär’s dann, wenn Sie einmal bei mir hereinschauten – sagen wir um elf Uhr?«
    »Um elf Uhr? Sir, das wird nicht gehen. Um elf Uhr versammelt sich die Flugtechnische Kommission.«
    »Ich werde Sie entschuldigen lassen. Lieutenant Stroganows Anwesenheit wird, so denke ich, zur Klärung dieser Angelegenheit genügen. Ich erwarte Sie in meinem Büro.«
    »Sehr wohl, Sir. Um elf Uhr in Ihrem Büro.«
    Harris’ Gesicht nickte mir einen knappen Gruß zu, dann erlosch das Bild.
    Einen Augenblick lang blieb ich vor dem Gerät sitzen. Ruths weiblicher Instinkt hatte nicht getrogen: Die Angelegenheit, wegen der Harris mich zu sprechen wünschte, musste von größter Dringlichkeit sein, sonst hätte er kaum mein Nichterscheinen vor der Flugtechnischen Kommission verfügt.
    »Hat Commander Harris gesagt, was er von dir will?«, fragte hinter mir Ruth O’Hara.
    »Nein«, antwortete ich und stand auf. »Hast du einen Verdacht?«
    »Nur einen vagen.«
    »Und der ist?«
    »Ein Schiff wird vermisst, heißt es.«
    »Welches Schiff?«
    »Du fragst zu viel.«
    »Wer fliegt es, wohin war es unterwegs?«
    »Mark, ich habe keine Ahnung. Alles, was mir zu Ohren gekommen ist, war dieses Gerücht. Vielleicht ist es nicht einmal wahr.«
    »Mit Scott ist doch wohl alles in Ordnung?«
    Eigentlich gab es nicht den geringsten Anlass zu dieser Frage. Wäre Ernest D. Scotts Expedition zum Uranus gescheitert, hätte es längst keinen Fernsehsender und keine Zeitung gegeben, die nicht darüber am Berichten wären. Ein paar Minuten später hätte ich selbst nicht sagen können, wieso ich ausgerechnet auf Scott verfallen war. Nie zuvor war ein Vorstoß ins Unbekannte gründlicher und gewissenhafter vorbereitet worden. Ich wusste das, denn ich selbst hätte diese Expedition führen sollen; im letzten Moment jedoch wurde ich auf Harris’ Weisung zum Epsilon -Projekt versetzt und Scott übernahm das Kommando über den Delta-IX -Prototyp.
    Seit jener Zeit machte ein böses Gerücht die Runde: Ich hätte meinen Einfluss geltend gemacht, um Scott gewissermaßen auf ein Himmelfahrtskommando zu schicken, von dem es kein Zurück mehr gab. An diesem Gerücht stimmte nur der Hintergrund: Ich konnte den arroganten und rücksichtslos ehrgeizigen Scott nicht leiden, zumal er nichts unversucht gelassen hatte, um mich bei Ruth auszustechen.
    Ansonsten wurde durch dieses Gerücht der Einfluss, den ich auf Harris’ Entscheidungen hatte, maßlos übertrieben. John Harris war kein Mann, der sich einen solch folgenschweren Entschluss einfach aufschwatzen ließ, und mehr als alles andere verabscheute er Intriganten.
    Nachdem Ruth und ich gefrühstückt hatten, ließ ich meinen Dienstwagen kommen und machte mich auf den Weg.
    »Wohin, Sir?«, erkundigte sich der Fahrer.
    »Zur VEGA-Direktion«, erwiderte ich.
    Der Wagen schwebte auf.
    Ich lehnte mich entspannt zurück, öffnete alle Fenster und ließ die milde

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