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Weltraumpartisanen 08: Raumsonde Epsilon

Weltraumpartisanen 08: Raumsonde Epsilon

Titel: Weltraumpartisanen 08: Raumsonde Epsilon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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unbarmherzigen Kälte, die im Raum herrscht, machen sich die wenigsten einen Begriff. Der beheizte Anzug bietet dagegen zuverlässigen Schutz - aber schon die geringste Beschädigung der Folie kann den Tod bedeuten.
    Da es für mich im Cockpit vorerst nichts zu tun gab, löste ich mich aus den Gurten, um in der Messe eine Tasse Kaffee zu trinken - doch es blieb bei der Absicht, denn der Lautsprecher begann erneut zu knistern.
    „RC an Brücke. Ich habe da einen Kontakt.“
    Zum Pult zurückgekehrt, drückte ich die Taste.
    „Roger, RC. Können Sie das Objekt identifizieren!“
    „Noch nicht, Sir“, bedauerte Lieutenant Simopulos. „Auf jeden Fall ist es kein Meteorit.“
    „Kurs?“
    „Das Objekt hält auf uns zu, Sir.“
    „Würden Sie sagen, daß es sich bei dem Objekt um ein Schiff handelt?“ „Die Art der Anzeige spricht dafür, Sir.“
    „Melden Sie unaufgefordert weiter, Lieutenant!“
    „Aye, aye. Sir.“
    Ich ließ mich in den Kommandantensessel zurücksinken und tauschte einen raschen Blick mit Captain van Kerk. Der hob die Schultern.
    „Mich, Sir, brauchen Sie nicht anzusehen“, sagte er. „Ich bin ratlos.“ Was suchte ein anderes Schiff in dieser Leere - fernab von allen beflogenen Routen? Ein Frachter oder ein Passagierschiff konnte es nicht sein - aber auch Kriegsschiffe pflegten im allgemeinen ihre Patrouillenflüge nicht bis zur äußersten Grenze ihrer Aktionsfähigkeit auszudehnen. Um was für eine Art Schiff handelte es sich dann? Ein Expeditionsschiff der VOR vielleicht - aber seit wann waren die Vereinigten Orientalischen Republiken imstande, so weitreichende Schiffe zu bauen!
    „Sollte es sich um ein VOR-Schiff handeln“, ließ ich meine Überlegungen laut werden, dann hat unser Nachrichtendienst kläglich versagt.“
    „Wie so oft!“ sagte Captain van Kerk trocken. „Ich habe schon immer behauptet, daß wir sie unterschätzen.“
    Ungeduldig drückte ich die Taste.
    „Brücke an RC! Frage: Haben Sie das Objekt inzwischen identifiziert?“
    „Bedaure, Sir“, antwortete Lieutenant Simopulos. „Ich vermag nur zu sagen, daß es sich in der Tat um ein Schiff handelt.“
    Ein zweiter Tastendruck verband mich mit dem Zweiten Ingenieur. „Wie kommen Sie voran, Lieutenant?“
    „Mäßig, Sir. Ich werde noch ein Weilchen fümmeln müssen.“ „Besser, Sie beeilen sich!“ sagte ich. „Wir bekommen Besuch.“
    Noch ein Jahr zuvor hätte ich nicht gezögert, Lieutenant Koskinen unverzüglich wieder an Bord zu beordern - aber mittlerweile waren die Spannungen zwischen den beiden Machtblöcken beigelegt worden. Die Verträge wirkten sich aus. Übergriffe und Raumzwischenfälle hatten aufgehört. Man ging sich nach Möglichkeit aus dem Weg; wo dies nicht möglich war, beachtete man strikt die Regeln der internationalen Höflichkeit. Und im Fall einer Panne bediente man sich nach Anfrage des nächstgelegenen astralen Stützpunktes, gleich, welche Flagge dieser führte. Das nahende Schiff bedeutete keine Gefahr - selbst wenn es mit dem Emblem der VOR geziert sein mochte.
    Aber verstandesgemäße Überlegungen und Gefühle, die auf langjähriger übler Erfahrung beruhen, sind nicht ein und dasselbe. Vollends aufzuatmen wagte ich daher erst, als Lieutenant Simopulos meldete:
    „RC an Brücke! Das Schiff ist jetzt identifiziert. Es gehört eindeutig zur Delta -Klasse. Eine Delta VIII ! Es befindet sich weiter im Anflug. Ich stelle das Bild zu Ihnen durch, Sir.“
    „Danke, RC“, bestätigte ich.
    Ein eigenes Schiff in diesem entlegenen Raumsektor - das machte die Sache zwar noch mysteriöser, aber wenigstens beschwichtigte es mein ungutes Gefühl. „Finden Sie dafür eine Erklärung, Captain?“
    „Es könnte sich verflogen haben“, sagte Captain van Kerk, den Blick auf den Monitor gerichtet, auf dem sich die Delta VIII bereits deutlich abzeichnete. „Wetten, daß es so ist? Ein technischer Defekt, eine unerfahrene Crew - und schon wissen die Kinderchen nicht mehr, wo es lang geht.“
    Captain van Kerk war ein verkappter Zyniker. Selbst ein hervorragender Pilot, brachte er für das Versagen eines anderen Piloten nicht das mindeste Verständnis auf.
    Seine Vermutung deckte sich mit der meinen. Die Delta VIII - ein Schwerer Kreuzer, wie der Monitor inzwischen erkennen ließ - schien sich in der Tat verflogen zu haben. Noch eine knappe Minute - und ihre Scheinwerfer würden erleichtert den üblichen Willkommensgruß blinzeln. Wahrscheinlich rief man uns längst über Funk -

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