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Weltraumpartisanen 10: Aktenzeichen: Illegal

Weltraumpartisanen 10: Aktenzeichen: Illegal

Titel: Weltraumpartisanen 10: Aktenzeichen: Illegal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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einwilligen.
    Wang Yao überlegte nicht lange. „Sir, ich bin einverstanden.“
    „Und wie“, fragte ich, „steht es mit den Herren vom Department A?“
    Der Gruppenführer blickte zu mir hoch. In seinen Augen stand Mord. Doch er sagte:
    „Einverstanden. Aber Sie können mir glauben: An dieser Bürgschaft werden Sie wenig Freude haben.“
    Ich trat rasch einige Schritte vor und nahm Captain Romen die Waffe aus der Hand. Anfangs schien er sie mir nicht geben zu wollen. Aus seiner Sicht war sie in der Tat sein letzter Trumpf. Sein Sinneswandel setzte erst ein, als ich leise zu ihm sagte: „Grischa, bei mir ist Ko Ai vorerst in Sicherheit, und darüber hinaus haben wir Zeit gewonnen. Der nächste Schritt will reiflich überlegt sein.“
    Er zögerte.
    „Der nächste Schritt -“
    „Der nächste Schritt!“ wiederholte ich. „Ich habe soeben eine doppelte Bürgschaft übernommen. Oder zähle ich zu den Menschen, die ihre Freunde im Stich lassen?“
    Captain Romen öffnete die Hand, und ich nahm die Waffe an mich, sicherte sie und warf sie dem Gruppenführer zu.

6.
    Während ich meinen Mentor programmierte - mit Namen, Adressen und Fakten, um, wenn es darauf ankam, alles bereit zu haben - hörte ich hinter der angeöffneten Tür die Stimmen von Ruth O’Hara und Ko Ai.
    Ruth war in Eile. Die Public-Relations-Abteilung der VEGA, die sie leitete, hatte durch Intersolar alle Hände voll zu tun. Jeden Vormittag wurde eine Pressekonferenz abgehalten. Darüber hinaus fehlte es nicht an wißbegierigen Studienkommissionen aus allen Teilen Europas, Afrikas und Amerikas - und, neuerdings, auch aus den VOR.
    Ruth machte Ko Ai, die das Haus nicht verlassen durfte, mit den Funktionen einer vollautomatisierten Küche vertraut.
    „Im Grunde“, sagte Ruth, „ist die Sache ganz einfach. Es ist fast so, als ob man Klavier spielt. Sie haben hier die Klaviatur: jeweils fünfzig rote und fünfzig grüne Tasten. Was diese Tasten im einzelnen bedeuten, das verrät Ihnen das jeweilige Symbol.“
    „Ich verstehe“, sagte Ko Ai. „Ich habe davon schon gehört.“
    „Sie brauchen also lediglich Ihr gewünschtes Menü zu komponieren“, fuhr Ruth fort. „Dies geschieht durch Tastendruck. Und dann stellen Sie noch die Uhrzeit ein. Pünktlich auf die Minute ist die Mahlzeit fertig - Sie brauchen sie lediglich aus dem Schacht zu nehmen.“
    „Und was“, fragte Ko Ai, „geschieht nach dem Essen mit dem schmutzigen Geschirr?“
    „Das“, sagte Ruth, „stellen Sie einfach auf dieses Laufband und drücken hier auf den Knopf. Mehr gibt es dabei nicht zu tun.“
    Die Stimmen störten mich. Ich schloß die Tür und rief die VEGA an, um mitzuteilen, daß ich an diesem Vormittag aller Voraussicht nach nicht zum Dienst erscheinen würde. Die Ares I war nach wie vor z. b. V. - das verschaffte mir einen gewissen Spielraum. Hinter der Tür ging der Dialog weiter. „Ach, noch eins!“ sagte Ruth. „Angenommen, Sie drücken eine Taste, und es leuchtet ein rotes Licht auf. Dann ist das Fach leer, und Sie müssen umdisponieren. Aber ich glaube nicht, daß das geschieht. Ich habe erst vor einem Monat aufgefüllt.“
    Ich warf einen Blick auf die Uhr. In weniger als einer Stunde wurde ich vom Leiter des Departments A, Generalkommissar Berger, erwartet.
    Von diesem Gespräch erhoffte ich mir viel. Falls Berger ein Einsehen hatte, lag es in seiner Macht, die untergeordneten Instanzen, die sich mit Ko Ai beschäftigten, zurückzupfeifen. Immerhin war Ko Ai legal eingereist und hatte sich auf dem Boden der EAAU nichts zuschulden kommen lassen. Ihr Antrag auf Gewährung politischen Asyls lag dem Generalkommissar bereits vor.
    Jedoch - Berger galt als schwierig. Er entschied nie etwas, ohne sich den Rücken frei zu halten. Ihn zu überzeugen, würde nicht leicht sein.
    Joseph Brown, der Konferenzmanager der Nativa 77, fiel mir ein. Es war anzunehmen, daß er mit Berger des öfteren zusammentraf. Ich überwand mich und rief bei ihm im Büro an.
    „Ach, Sie sind’s, Commander.“ Brown machte ein säuerliches Gesicht. „Ich bin ein wenig in Eile, Sie verstehen.“
    Sein Gesichtsausdruck wurde vollends zu Essig, als ich ihm mein Problem kurz schilderte und sodann meine Bitte vorbrachte.
    „Alles, was ich bei Berger brauche, ist gutes Wetter. Die Nativa 77 ist schließlich kein Kaffeekränzchen - und wenn Sie sich für Ko Ai verwenden, ist die Angelegenheit so gut wie bereinigt. Berger wird sich absichern wollen. Er muß erfahren, wie man in Ihren

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