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Weltraumpartisanen 10: Aktenzeichen: Illegal

Weltraumpartisanen 10: Aktenzeichen: Illegal

Titel: Weltraumpartisanen 10: Aktenzeichen: Illegal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Beruf. Er liebt mich. Kann ich mehr verlangen?“
    „Ich glaube nicht“, sagte Ko Ai.
    Ruth kam zu mir heran und tippte mir ihren spitzen Zeigefinger vor die Brust.
    „Mir scheint“, sagte sie, „die Gäste wollen tanzen. Sie warten nur noch darauf, daß du ein paar passende Worte sprichst. Immerhin bist du heute so etwas wie ein Ehrengast: der ranghöchste Vertreter des ganzen erlauchten Vereins.“
    Ruth hatte recht. So gern ich mich um diese Verpflichtung gedrückt hätte - ich durfte mich nicht entziehen.
    Die Zigeunerkapelle mußte mich belauert haben, denn als ich mein Glas aufnahm und vortrat, spielte sie einen Tusch und verstummte.
    Ich sagte: „Es gibt Leute, die heiraten ein dutzendmal - aber sie finden das Glück nicht. Daneben gibt es Leute, die heiraten überhaupt nicht - und das mag ein Glück sein für die anderen.“ Ein paar Gäste applaudierten, alle lachten. Ich fuhr fort: „Und dann gibt es Kinder des Glücks wie Captain Romen und Ko Ai, die -“
    Weiter kam ich nicht. Die Tür zum Festsaal war plötzlich aufgerissen worden. Drei in unauffälliges Zivil gekleidete Männer, denen man den Polizeiberuf schon von weitem ansah, betraten grußlos den Saal. Begleitet wurden sie von einem spindeldürren Chinesen, der, wie ich mich zu erinnern glaubte, zum Personal der VOR-Botschaft gehörte.
    Diese kleine Gruppe bahnte sich rücksichtslos eine Gasse durch die Menge und baute sich vor Ko Ai auf.
    Einer der Polizisten, ihr Gruppenführer, wies flüchtig seine Marke vor.
    „Department A. Sie sind Miß Ko Ai?“
    Einige Sekunden lang war mir die Sicht verstellt; ich konnte nicht sehen, wie Ko Ai reagierte. Aber ich hörte ihre plötzlich gepreßt klingende Stimme:
    „Ja. Ja, das bin ich.“
    Ich sah Captain Romen zum Schauplatz eilen. Er rief:
    „Ich verbitte mir jegliche Belästigung! Das hier ist eine private Veranstaltung!“
    Einer der Polizisten vertrat Captain Romen den Weg. „Sie, Sir“, sagte er, „halten sich da ‘raus!“
    Ich drängte mich weiter nach vorn durch.
    Der Anführer der Gruppe hatte Ko Ai seine Hand entgegengestreckt, „Ich muß Sie leider bitten, sich auszuweisen, Miß Ko Ai. An Ihrer Identität bestehen erhebliche Zweifel.“
    Ko Ai sah sich suchend um. Jemand reichte ihr die Handtasche. Sie entnahm dieser ihren Paß.
    „Jetzt reicht’s mir aber!“ Captain Romen versuchte sich nach vorn durchzudrängen. Der Polizist, der ihm den Weg verstellt hatte, stieß ihn vor die Brust. Captain Romen rief: „Ko Ai, laß dich auf nichts ein!“
    Es war bereits geschehen. Der Gruppenführer hatte Ko Ai den Paß abgenommen. Er prüfte ihn kurz und reichte ihn dann an den spindeldürren Chinesen weiter.
    Dieser erklärte: „Dieser Paß, Miß Ko Ai, wurde Ihnen zu Unrecht erteilt. Ich sehe mich daher gezwungen, ihn bis zur endgültigen Entscheidung über Ihren Fall in Verwahrung zu nehmen.“
    Ko Ai war auf einmal totenbleich. Sie wollte etwas sagen - doch über ihre zitternden Lippen kam kein Laut.
    „Ich protestiere!“ Captain Romen rang mit dem Polizisten. „Miß Ko Ai befindet sich auf dem Boden der EAAU!“
    Ein zweiter Polizist war erforderlich, um Captain Romen zu bändigen.
    „So ist es!“ bestätigte der Gruppenführer. „Und deshalb ist das Department A um Amtshilfe ersucht worden. Da Miß Ko Ai - um bei dem Namen zu bleiben - sich nicht mehr ausweisen kann, sind wir leider gezwungen, sie in Abschiebehaft zu nehmen.“
    „Nein!“ Captain Romen war es gelungen, den einen Polizisten abzuschütteln. „Sie haben nicht das mindeste Recht -“ Der zweite Polizist sprang ihn von hinten an und hielt ihn fest.
    Der Gruppenführer hatte sich nun wieder an Ko Ai gewandt.
    „Aus der Heirat wird nun nichts mehr werden. Kommen Sie mit!“ Ruth O’Hara stieß mir ihren Ellenbogen in die Rippen, und ich trat vor. Der matte Schimmer meiner Auszeichnungen, die ich an diesem Abend angelegt hatte, verschaffte mir zunächst Autorität.
    „Augenblick, meine Herren!“ sagte ich. „So geht das nicht. Da Sie sich auf dem Grund und Boden einer mit Sondergesetzen ausgestatteten Institution befinden, deren ranghöchster Vertreter ich zur Zeit hier bin, verlange ich Aufklärung.“
    Der Gruppenführer warf mir einen wütenden Blick zu; immerhin lenkte er ein wenig ein.
    „Aufklärung, Sir - inwieweit?“
    Ich hieb in die Kerbe.
    „Im Namen der VEGA verlange ich zu wissen, was gegen Miß Ko Ai vorliegt.“
    Der Gruppenführer wollte sich nicht festlegen.
    „Das Department A leistet

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