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Weltraumpartisanen 13: Countdown für die Erde

Weltraumpartisanen 13: Countdown für die Erde

Titel: Weltraumpartisanen 13: Countdown für die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Metallplättchen:
    „Sagt Ihnen das was, Sir?"
    Ich las die Aufschrift - und auf einmal fühlte ich mich zurückkatapultiert in meine Jugend.
    Die eingestanzten Buchstaben - STELLA POLARIS - waren unverformt und immer noch frisch.
    Ich starrte auf sie nieder und spürte, wie ich innerlich gefror. Ich hielt mehr in der Hand als ein simples Metallplättchen; meine Hand umklammerte den Schlüssel zu einem der größten Geheimnisse der Raumfahrt.
    Stroganow sprach es aus:
    „Die verschollene Rublew-Expedition, Sir. Anno 2056."
    Colonel Rublew und seine Stella Polaris: verschollen im Raum. Und nie, trotz unzähliger Aktionen, war von ihnen auch nur eine Spur gefunden worden - bis zu dieser Minute.
    Ich faßte mich und näherte mich den metallenen Überresten.
    Dafür, daß ich die Verwechslung nicht auf Anhieb bemerkt hatte, gab es zwei Erklärungen. Die einleuchtendste war wohl, daß ein solcher Fund von mir nicht einmal im Traum in Erwägung gezogen worden war; die andere lag begründet in diesem gleißenden, ungehemmten, brutalen Licht, das sämtliche Konturen erflimmern ließ.
    Nicht nur das Dingi war ein anderes als das der Medusa; auch die Art seiner Zerstörung entsprach nicht dem mir bekannten Bild.
    Vergebens hielt ich Ausschau nach irgendwelchen Schleifspuren, die von einem Absturz herrührten. Rings um das Wrack war die Oberfläche unbeschädigt. Alles deutete darauf hin, daß dieses Dingi, bevor es sich in seine Einzelteile auflöste, glatt gelandet worden war.
    Was war an dieser Stelle geschehen?
    Lieutenant Stroganow stieß mit der Fußspitze eines der Trümmerstücke um. Brand- und Schmelzspuren wurden sichtbar.
    „Was halten Sie davon, Sir?"
    Ich zögerte. Die Antwort lag mir auf der Zunge. Irgend etwas in mir sträubte sich dagegen, sie auszusprechen. Ich wich aus:
    „Man wird es untersuchen müssen."
    Lieutenant Stroganow drehte ein weiteres Trümmerstück um. Auch dies war gezeichnet durch die Einwirkung einer kurzen, gewaltsamen Hitze.
    „Die Untersuchung würde auch nur ergeben, Sir: dieses Dingi wurde nach erfolgter glatter Landung gesprengt."
    Ich widersprach nicht. Er hatte recht. Colonel Rublews Dingi war keinem Unfall zum Opfer gefallen. Seine Zerstörung war vorsätzlich, von Menschenhand, herbeigeführt worden. Aber warum? Lieutenant Stroganow schien meine stumme Frage verstanden zu haben. Er hob die Schultern. Wir standen vor einem Rätsel.
    „Sie wissen vielleicht, Sir: in keinem der Funkgespräche, die mit der Stella Polaris geführt wurden, bevor die Verbindung plötzlich abbrach, war je von diesem verdammten Ding die Rede gewesen."
    Ich wußte das nur zu gut. Das Schicksal der Rublew-Expedition hatte mich einmal sehr intensiv beschäftigt. Der Übereifer, der von mir damals an den Tag gelegt worden war, hatte mich in meiner Laufbahn um Jahre zurückgeworfen.
    „Was würden Sie daraus folgern, Sir?" Da ich - immer noch von der Furcht befallen, voreilige Schlüsse zu ziehen - schwieg, gab Lieutenant Stroganow selbst die Antwort: „Ich meine, der alte Rublew ist - nachdem mit der Funkverbindung wer weiß was passierte - noch eine ganze Weile herumgeflogen. Und auf jeden Fall", Stroganow hob einen Fuß und stieß damit auf - „war er hier."
    Ich nickte.
    „Sehen wir uns um, Lieutenant! Vielleicht finden wir etwas, was uns Aufschluß gibt."
    Nun, da wir wußten, daß Lieutenant Xuma wohlbehalten aufgefunden worden war und sich nunmehr in Sicherheit befand, hatten wir Zeit in Hülle und Fülle. Nun konnten wir uns auch der wissenschaftlichen Bestandsaufnahme dieses Himmelskörpers widmen. Zuvor jedoch - ich verspürte eine wachsende Unruhe - mußte dieses Rätsel gelöst werden.
    Wir brauchten nicht weit zu gehen, um fündig zu werden. Freilich, auch diese neue Entdeckung gehörte zum Rätsel selbst. Der Lösung brachte sie uns keinen Schritt näher.
    Keine hundert Meter vom Dingi entfernt, in einer Spalte, lagen zwei tote Astronauten, gekleidet in die orangefarbenen Raumanzüge ihrer Epoche.
    Wie sie an dieser Stelle den Tod gefunden hatten - darüber brauchte man, sich nicht erst lange den Kopf zu zerbrechen. Um Haaresbreite hätte der 1. Bordingenieur der Medusa ihr Schicksal geteilt. Offen blieb nach wie vor die Frage nach dem Warum.
    Ich bückte mich und nahm einem der Toten die Erkennungsmarke ab:
    Justin Conrad.
    Der Name war mir vertraut.
    Auch Lieutenant Stroganow hatte einen Blick auf die Marke in meiner Hand geworfen. Er nickte:
    „Justin Conrad, der Pilot. Es hat eine Zeit

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