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Weltraumpartisanen 16: Pilgrim 2000

Titel: Weltraumpartisanen 16: Pilgrim 2000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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weder Spitzhacken, noch gibt es hier irgendwo Benzin. Und das bedeutet: wir müssen uns mit dem zufriedengeben, was vorhanden ist .«
    Lieutenant Torrente ließ die Schultern hängen.
    »Und das, Sir, ist verflixt wenig. Wenn die Kronos nicht bald zur Stelle ist, werden wir hier nicht eben sehr viel älter werden .« Er sah mich an. »Mit Verlaub gesagt, Sir... Commander... wir sitzen ganz mächtig in der Scheiße .«
    Er hatte recht . Etwas mußte geschehen. Bislang war unser einziger Verbündeter die Kronos: Sobald sie zur Stelle war, durften wir aufatmen. Die Zeit arbeitete dagegen. Ein Tag -unter diesen Bedingungen - glich einer Ewigkeit. Zwei Tage waren zwei Ewigkeiten. Ich mußte die Zeit veranlassen, sich mit uns - und sei es auch nur vorübergehend – zu verbünden.
    Als ich mich abwandte, fragte Lieutenant Torrente verwirrt:
    »Sir, was haben Sie vor ?«
    Ich drehte mich noch einmal um.
    »In zwei Stunden spätestens sollte ich zurück sein... Falls nicht - so übernehmen Sie hier das Kommando .«
    Ich machte mir nichts vor. Es war ein verzweifelter Entschluß - genauso aussichtsreich, wie wenn ein Ertrinkender nach einem Strohhalm greift. Einen Versuch war er wert. Ging er fehl, so hatte ich zumindest nichts verloren. Ich hatte im Augenblick auch gar keine andere Wahl.
    Das Glück war mir hold. Als ich am Sportpalast anlangte, waren die ersten Ratten soeben im Begriff, sich aus der geborstenen Kanalisation zu zwängen. Ihre Reaktionen waren dabei kaum anders als die eines Menschen, der aus der Dunkelheit hinaustritt in das Licht. Die Ratten waren geblendet und schienen Schwierigkeiten mit der Orientierung zu haben. Es gelang mir, an ihnen vorüberzukommen, ohne von ihnen bemerkt zu werden. Immerhin enthielt diese Beobachtung die Bestätigung für meine Vermutung.
    Der Kriegsrat der Ratten war beendet. Die Armee verließ die eroberte, aber für sie unnütze Festung, um sich im Freien neu zu formieren.
    Wie lange mochte es dauern, bis sie uns aufgespürt haben würde - hinter unseren hölzernen Barrikaden, mit denen man allenfalls eine Herde Schafe aufhalten konnte?
    Ich mußte handeln, bevor die ersten Kundschafter ausschwärmten und fündig wurden. Noch schienen sie nicht unterwegs zu sein - aber das war nur eine Frage der Zeit. Früher oder später würden sie ausrücken, um die Stadt nach dem so überraschend verschwundenen Feind abzusuchen - und irgendwann mußte dabei einer von ihnen auch unweigerlich das Stadion betreten.
    Ich schlug den Pfad ein, der mir bereits bekannt war - den Pfad, den auch Zacharias und seine Anhänger gezogen waren bis hin zu jenem unseligen Ort, an dem die Ratmen über sie hergefallen waren.
    In den letzten Stunden hatte ich kaum noch an die Ratmen gedacht. Nun erst, auf meinem atemlosen Marsch durch den Dschungel, fielen sie mir wieder ein und veranlaßten mich, den geschulterten Bogen zurechtzurücken und einen Pfeil im Köcher zu lockern; eine überflüssige Geste, wie ich mir gleich darauf eingestand. Ich war allein und in den steinzeitlichen Bräuchen des Buschkrieges alles andere als beschlagen. Die Ratmen - sofern ich ihnen in die Arme lief - würden leichtes Spiel haben. Mit einer neuzeitlichen Schußwaffe wußte ich umzugehen. Der Bogen in meiner Hand war eine leere Drohung.
    Das befürchtete Schwirren blieb aus. Die Ratmen zeigten sich nicht. Sie mochten unsere Spur verloren haben - oder aber sie waren der Verfolgung müde geworden. Sie waren primitive Wilde. Darüber nachzudenken, was in ihren Köpfen vorging, war müßig.
    Ich erreichte das scheunenartige Gebäude, das die Brandwache II beherbergt hatte, und zog das Tor auf. Dahinter standen - in Reih und Glied, immer noch funkelnd wie vor rund neunzig Jahren - die rotlackierten Spritzenwagen des 20. Jahrhunderts: elektrisch angetrieben, gummibereift, geländeuntüchtig. Ich zwängte mich zwischen ihnen hindurch bis in die hinterste Ecke.
    Meine Eingebung drohte zu zerplatzen wie eine Seifenblase. Ich war verzweifelt. Der Helm wurde benötigt, doch um den darin eingebauten Recorder zu lösen, bedurfte es eines Schraubenziehers, über den ich nicht verfügte.
    Ich sah auf die Uhr; seit meinen Aufbruch waren fünfzig Minuten verstrichen.
    Die Zeit war noch immer der Feind.
    Ich setzte den Helm ab, rannte zum nächsten Spritzenwagen, riß den Schlag auf und schob eine Hand unter den Sitz.
    An den Gepflogenheiten der Menschen hatte sich im Verlauf eines Jahrhunderts nichts geändert: unter dem Sitz verbarg sich der

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