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Weltraumpartisanen 16: Pilgrim 2000

Titel: Weltraumpartisanen 16: Pilgrim 2000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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was die Verpflegung angeht, war das ein Schlag ins Wasser. Keine Konserven, kein Bier. Nichts. Überhaupt nichts. Nun, ich wollte schon aufgeben - aber da sagte mir eine innere Stimme: Nimm dir, wenn du schon mal da bist, auch die Ehrentribüne vor! ... Sie verstehen, Sir? Es hätte ja sein können, daß einer von den fetten Kerlen, wie sie immer auf solchen Ehrentribünen sitzen... «
    »Sergeant Caruso !« sagte ich warnend, »Meine Geduld geht zu Ende.«
    Der maestro blieb diesmal standhaft.
    »Sir«, sagte er, »Sie werden's nicht glauben... Ich bin da auf was gestoßen. Ehrlich, Sir... meine erste Reaktion war: Enrico Caruso, du spinnst! ... Aber das Ding existiert .«
    »Was für ein Ding ?« fragte ich gequält.
    Sergeant Caruso sah mich an wie ein Fuchs, der gestreichelt werden möchte.
    »Die korrekte Bezeichnung für das Ding, Sir«, sagte er, »ist Schleuse .«
    Einen Atemzug lang glaubte ich, er nähme mich auf den Arm. Dann packte ich ihn an beiden Schultern. »Sergeant Caruso - sind Sie sich Ihrer Sache sicher ?«
    Das rothaarige Männchen lächelte stolz. »Todsicher, Sir.«
    Von der Schleuse trennten uns nur wenige Schritte. Sie befand sich, wie Sergeant Caruso gesagt hatte, hinter der Ehrentribüne. Es gab mehrere Fahrstühle und - für den Notfall - einen von Hand zu öffnenden Lukendeckel . Ein gelbes Hinweisschild trug die Aufschrift SCHLEUSE VII (SPORTLER-SCHLEUSE) Dies war der einmalige Augenblick, wo ein Commander seinen Koch umarmte.
    14.
    Captain Romen als Pilot, Lieutenant Stroganow als Navigator und Lieutenant Xuma als 1. Bordingenieur waren dazu bestimmt worden, die Überführung der Kronos in die Hand zu nehmen . Ich selbst wollte entgegen meiner ursprünglichen Absicht mit dem Rest der Männer bei den Pilgern zurückbleiben, wo ich nunmehr dringender benötigt wurde. Die Überführung des Schiffes von einem Ort zum anderen war eine unproblematische Angelegenheit, und Captain Romen fühlte sich kräftig genug, um damit fertig zu werden.
    Ich gab den drei Männern das Geleit bis zur Schleuse. Während sie die Raumanzüge anlegten, die wir dank Sergeant Caruso nicht am Orte unseres Einstieges zurückgelassen hatten, wechselten wir die letzten Worte: unbeholfene, hölzerne Sätze, hinter denen sich die Beklommenheit eines ungewissen Abschieds verbarg.
    Da eine genaue Orientierung nicht möglich war, rechneten wir mit einer Trennung von wenigstens vierundzwanzig, höchstens jedoch achtundvierzig Stunden - vorausgesetzt, daß die drei Männer auf der Oberfläche des künstlichen Planeten in keine kosmischen Stürme gerieten und im übrigen pausenlos marschierten.
    Nach Überführung der Kronos, so kamen wir überein, würden sie entweder den Versuch unternehmen, das Schiff mit der Schleuse zu koppeln - oder aber, falls sich dies als undurchführbar erwies, eine hermetische Galerie zu errichten, um den Pilgern das Überwechseln von der PILGRIM 2000 auf die Kronos zu ermöglichen.
    Lieutenant Stroganow und Lieutenant Xuma hatten einen schweren Hammer aufgetrieben und mitgeschleppt. Damit bearbeiteten sie keuchend den rostigen Lukendeckel . Schließlich war es so weit, daß das Handrad sich drehen ließ. Knarrend schwang der Deckel auf. Dahinter gähnte Dunkelheit.
    Captain Romen setzte den Helm, den er sich gerade überstreifen wollte, noch einmal ab und ergriff meine Hand.
    »Sir«, sagte er, »ich komme mir vor wie ein feiger Flüchtling. Wenn ich daran denke, daß Sie hier zurückbleiben...«
    Ich preßte seine braune, sehnige Hand.
    »Reden Sie kein dummes Zeug, Captain !« erwiderte ich. »Sie tun nur, was getan werden muß . Von Ihrer Ausdauer und von Ihrer Schnelligkeit hängt möglicherweise unser aller Leben ab. Beeilen Sie sich !«
    Captain Romen sah mir fest in die Augen.
    »Verlassen Sie sich auf uns, Sir«, gab er zurück. »Wir werden keine Minute verlieren .«
    Er streifte den Helm über, ließ die Arretierung einrasten und griff nach den Handschuhen - und erst, als er, auf diese Weise vermummt, scheinbar unbeholfenen Schritts auf die Schleuse zuging, Mensch einer Epoche, die sich freigemacht hatte von irdischer Schwerkraft, um den befreienden Flug anzutreten zu den Sternen, und erst als er dabei achtlos über den Bogen hinwegstieg, der ihn bis zu diesem Augenblick begleitet hatte, ging mir in vollem Umfang auf, was es für die Pilger bedeuten mochte, der PILGRIM 2000 den Rücken zu kehren. Ihr Mut verdiente Bewunderung. Zwischen ihnen und diesem silbrig glänzenden Astronauten

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