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Weltraumpartisanen 18: Sirius-Patrouille

Weltraumpartisanen 18: Sirius-Patrouille

Titel: Weltraumpartisanen 18: Sirius-Patrouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Koslowski alle Hände voll damit zu tun, eine Peilung vorzunehmen. Mit übergestülptem Kopfhörer saß er auf dem Drehstuhl zwischen den flimmernden Monitoren und konzentrierte sich auf die Feinabstimmung.
    Seebeck setzte sich auf das Schreibpult neben dem Mikrofon. Koslowski scheuchte ihn mit einer Handbewegung wieder herab.
    »Augenblick, Mr. Seebeck!« Er drückte die Taste und beugte sich vor, während er sich gleichzeitig den Kopfhörer abstreifte. »Brücke – RC.«
    Captain Tuomis Stimme ließ sich vernehmen. »Brücke.«
    Lieutenant Koslowski starrte auf den mittleren Bildschirm. Quer über das diamantene Geflimmer zogen sich zwei einander kreuzende Standlinien.
    »Sie können dem Kommandanten ausrichten, Captain – ich glaube, ich hab’ ihn.«
    »Wo steckt er?«
    »Immer noch mitten im Feld. Ich würde sagen, er hat Schwierigkeiten. Auf jeden Fall zickzackt er wie ein gehetzter Hase.«
    »Frage, RC. Haben Sie den Eindruck, er sitzt da fest?«
    Koslowski kontrollierte den Bildschirm.
    »Nein, Sir. Er macht immer noch Fahrt – langsam, aber sicher. Mehr langsam als sicher. Wenn er in diesem Tempo weitermacht, wird es ein paar Stunden dauern, bis er zum Vorschein kommt.«
    Der Lautsprecher blieb stumm.
    Seebeck studierte die Anzeigen auf dem Monitor. Dort, wo die beiden Standlinien einander überschnitten, war tatsächlich eine Unruhe zu erkennen. Eines der diamantenen Staubkörner schwamm gegen den Strom.
    »Roger, RC. Ich lasse den Kommandanten holen.«
    »Noch eins, Captain.« Lieutenant Koslowski überprüfte rasch das seitlich angebrachte RWD – Radar Warning Detective – und beugte sich erneut über das Mikrofon. »Bis jetzt hat er uns noch nicht geortet – aber das wird spätestens dann der Fall sein, sobald sich das Feld, in dem ersteckt, lichtet. Ich würde Ihnen eine Standortverlagerung vorschlagen.«
    »Weiß das Kartenhaus Bescheid?«
    »Noch nicht, Captain. Ich wollte Ihnen nicht vorgreifen.«
    »Und wohin, RC?«
    »Ich würde mich vor die Sonne setzen und mitschwingen, Captain. Dann ortet er uns, falls überhaupt, erst im letzten Augenblick.«
    »Roger, RC. Der Kommandant wird das entscheiden.«
    Lieutenant Koslowski richtete sich auf – und Seebeck blickte in ein Paar erschöpfter, entzündeter Augen. Der Mann, dachte er, ist am Ende seiner Kräfte. Noch ein paar Stunden – und er kippt endgültig um.
    »Was führt Sie zu mir, Mr. Seebeck?«
    »Berufsinteresse, Lieutenant.«
    »Berufsinteresse für ein Tollhaus?« Koslowski zog einen Streifen mit Tabletten aus der Tasche, drückte zwei Tabletten heraus und schluckte sie herunter. »Angeblich vertreibt das den Schlaf.« Seebeck blickte auf den Monitor. Das diamantene Staubkorn glich einem Schwimmer gegen den Strom. Es kam nur langsam voran. »Böse Geschichte, Mr. Seebeck.«
    »Für wen böse?«
    »Für alle Beteiligten, Mr. Seebeck. Mir wäre es verdammt lieber gewesen, er hätte sich aus dem Staub gemacht – endgültig. Nicht nur, weil ich vor Müdigkeit fast umfalle. Ich weiß, was es bedeutet, gejagt zu werden. Als ich noch Dienst tat auf einem dieser Astral- Versorger, da waren mal ein paar von diesen Las-Lunas-Banditen hinter uns her. Mann, was habe ich geschwitzt – Blut und Wasser! Das habe ich mein Leben lang nicht vergessen. Wie durch ein Wunder sind wir davongekommen – wie durch ein Wunder.«
    Koslowski rieb sich die schmerzenden Augen.
    »Alte Kamellen, Mr. Seebeck. Ich glaube nicht, daß Sie das interessiert. Ich nehme an, Sie haben einen Wunsch.«
    Seebecks Blick ruhte auf dem Monitor.
    »Das also ist er. Kein Irrtum möglich?«
    »Das ist er.« 
    Seebeck wagte sich vor.
    »Sie haben ihn also aufgespürt?«
    Koslowski neigte den Kopf.
    »So ist es.«
    Seebeck überlegte. Dann sagte er abrupt: »Warum, zum Teufel, verlieren Sie ihn nicht ganz einfach wieder aus den Augen, Lieutenant Koslowski? Das wäre für alle Beteiligten das Ende der bösen Geschichte.«
    Es waren die falschen Worte; vielleicht war es auch nur verfrüht. Die verdammten Tabletten taten ihre Wirkung. Der Radar-Controller starrte Seebeck an wie die ertappte Versuchung. Sein Finger zielte auf den Monitor.
    »Das ist er, Mr. Seebeck. Ich weiß es, Sie wissen’s, die Brücke weiß es. Das ist er – und der Schlag soll mich treffen, wenn ich ihn wieder aus den Augen verliere.«
    Seebeck nickte ihm zu.
    »Schon gut, Lieutenant. Vergessen Sie’s.«
    Koslowskis gerötete Augen blinzelten.
    »Ich habe nichts gehört, Mr. Seebeck«, sagte er. Und dann fügte

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