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Weltraumpartisanen 22: Raumposition Oberon

Titel: Weltraumpartisanen 22: Raumposition Oberon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Brandis."
    „Commander Brandis."
    „Ach so. Na ja. Commander Brandis. Ich habe eine Beschwerde vorzubringen."
    „Weshalb, Colonel?"
    „Dieser Lieutenant O'Brien... "
    Lieutenant O'Brien - sommersprossig, rothaarig, blauäugig und verwegen wie einer jener alten irischen Freiheitshelden im Film -stand stumm im Hintergrund. Ich sah ihn an.
    „Lieutenant?"
    Lieutenant O'Brien hob die Schultern.
    „Ich habe den Colonel lediglich ersucht, vor Betreten des Schiffes seine Waffe abzulegen, Sir."
    „Ersucht?" Colonel Woods Gesicht lief rot an. „Er hat mir ultimativ den Zutritt verweigert."
    „Ist das richtig, Lieutenant?"
    „Das ist richtig, Sir. Mir blieb keine andere Wahl."
    „Ich verstehe."
    Lieutenant O'Brien hatte vielleicht nicht das Fingerspitzengefühl eines Diplomaten entwickelt - Wood war schließlich nicht irgendwer -, aber er hatte korrekt gehandelt. Ich entließ ihn mit einem Kopfnicken und sagte:
    ..Die Schuld liegt bei mir, Colonel. Sehen Sie, ich bin der Ansicht, daß der Name dieses Schiffes wie auch seine Aufgabe und Schußwaffen sich nicht miteinander vertragen. Ich hätte Sie darauf hinweisen sollen."
    „So. Naja... Henri Dunant, der waffenlose Begründer des Roten Kreuzes ... "
    Er beruhigte sich und kam zur Sache. „Also, dieser Waffentransporter ..."
    Ich unterbrach ihn: „ Von wem ist die Rede, Colonel?"
    Er hob ein wenig die fetten Lider, um mich näher in Augenschein zu nehmen.
    „Commander, mir liegt ein Ersuchen Ihrerseits um Verstärkung der Raumpatrouillen vor, damit, wie Sie es formulieren, die Sicherheit Ihrer Schiffe gewährleistet ist."
    „Das ist richtig."
    „Sie begründen Ihr Ersuchen mit einem im Dezember stattgefundenen Piratenakt und einem erst vor Tagen stattgefundenen Raumzwischenfall."
    ,Auf TUV 257, ja."
    „Berichten Sie mir davon."
    Falls ihm mein Ersuchen auf den Schreibtisch gelegt worden war, hatte er auch meinen Bericht gelesen.
    Dennoch ließ er mich reden. Dann und wann machte er sich Notizen. Seine Hand war groß, weiß und schwammig. Wo sie auflag, hinterließ sie eine feuchte Spur.
    Irgendwann erkundigte ich mich: „Und was läßt Sie den Schluß ziehen, daß wir es mit einem dieser illegalen Waffentransporte zu tun hatten?"
    Er blieb mir die Antwort schuldig. Er sagte nur: „Wenn wir der Pest nicht Herr werden, steht uns auf der Venus einiges bevor. Diese Separatisten sind wie tollwütige Hunde."
    „Ist das alles?"
    „Das ist alles. Im Augenblick wenigstens." Er schickte sich an, von Bord zu gehen.
    „Eins noch, Colonel! „ Ich hielt ihn zurück. „Ich äußerte die Bitte, eine zusätzliche Raumpatrouille auf den Uranus zu stationieren."
    Er wiegte den Kopf. „Das wird kaum zu machen sein, Brandis. Ich stimme in diesem Punkt mit dem Oberkommando der Strategischen Raumflotte überein. Zu wenig Schiffe - und andere, vordringliche Probleme. Warum handeln Sie nicht selbst? Wir würden Ihnen behilflich sein."
    „Worin?"
    Er hob noch einmal die fetten Augenlider.
    ,Bewaffnen Sie Ihre Schiffe, Brandis. Was Sie dafür benötigen, wird Ihnen gestellt: System und Werftzeit."
    „Nein", sagte ich.
    Er seufzte.
    „Denken Sie darüber nach. Sie würden uns einen großen Dienst erweisen, wenn Sie neben Ihrer Tätigkeit ein Auge hätten auf die Venus-Routen. Und - Sie hätten, worum es Ihnen geht: Sicherheit."
    „Nein", sagte ich noch einmal.
    Colonel Wood legte eine schwammig weiße Hand an die Mütze und verließ mich.
    Eine Minute lang herrschte Schweigen im Cockpit, bis sich Captess Kato vernehmen ließ. Sie sagte: „Nicht ärgern, Commander! Colonel Wood ist ein Margarinebeutel mit sehr, sehr viel Luft!"
    Im Kartenhaus hörte Lieutenant Stroganow mein verständnisloses Atemholen. Captess Kato sprach ein nahezu perfektes Metro. Dennoch kam es dann und wann vor, daß ich sie nicht begriff. Lieutenant Stroganows Stimme erklang im Lautsprecher: „Sir, das ist nur eine andere Bezeichnung für aufgeblasener Fettsack."
    Zehn Minuten später setzten wir auf, begrüßt von Mike Bergers sonorer Stimme:
    „Henri Dunant - Raumnotwache Las Lunas. Willkommen auf dem dreckigsten, langweiligsten und lausigsten aller Himmelskörper."
    Während vor dem Cockpit der rotbraune lunare Staub aufwallte, drückte ich die Taste:
    „Mike, du sprichst von einer geheimnisvollen Blume!"
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    4.
    Obwohl sich die Meldungen über das Auftreten von Staub- und Meteoritenstürmen häuften, kam niemand auf die Idee, ein Wort wie Schwarze Wochen auch nur in den Mund zu nehmen. In

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