Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z
Minuten später kehrte er zurück und wiegte den Kopf.
„Ich hab’s versucht, Mark. Carson wimmelt ab. Er will wissen, ob es wichtig ist. Vielleicht sprichst du selbst mit ihm. Er ist noch dran.“
Ich setzte mich hinter das Gerät, Lieutenant Carsons Stimme erklang.
„Sir?“
„Nichts Besonderes, Lieutenant. Wir hatten lediglich gehofft, daß Commander Busch uns mit seiner Anwesenheit beehrt.“
„Sir, Commander Busch fühlt sich nicht wohl. Eine leichte Rauchvergiftung. Er hat sich bereits zur Ruhe begeben. Wenn es nicht unbedingt erforderlich ist, möchte ich ihn nicht stören.“
„Ich verstehe, Lieutenant. Nun denn, dann will ich ihn nicht behelligen. Ich wünsche ihm gute Besserung.“
„Wird bestellt, Sir.“
Ich legte auf. Mike Berger hatte mitgehört. In seinen Augen stand etwas, was mir mißfiel.
„Spuck’s aus, Mike!“
sagte ich. Mike Berger hob die Schultern.
„Vielleicht, Mark, ist es wirklich so, wie Carson sagt. Vielleicht hat Busch tatsächlich zu viel Rauch geschluckt. Möglich ist alles.“ „Worauf willst du hinaus, Mike?“
„Ich hab’ da so ein Gefühl, Mark. Ich hab’ so das Gefühl, daß Buschs plötzliche Erkrankung rein diplomatischer Natur ist.“
„Und was sollte dahinterstecken?“
„Grischa Romen“, sagte Mike Berger unverblümt. „Commander Elmar Busch geht unserem Zigeuner aus dem Weg.“
Eine Stimme in mir sagte, daß es sich tatsächlich so verhielt. Aber ich weigerte mich, darauf zu hören. Commander Busch zur Rede stellen? Mit nichts als einer Vermutung in der Hand? Einstweilen ließ sich über sein ungehöriges Benehmen mit einem Achselzucken hinwegsehen. Ich stand auf, um meinen Anzug zu holen.
„Mike“, sagte ich, „du siehst Gespenster!“
Und machte mir damit selbst etwas vor.
Am Ausgang sammelten sich meine Leute. Hua McKim erschien. Wir machten uns auf den mühsamen Weg durch den lunaren Staub. Eine der nächsten Anschaffungen, die ich der Gesellschaft abluchsen würde, nahm ich mir vor, würde ein raumtüchtiger Transporter sein.
Gegen vierzehn Uhr war die Henri Dunant klar zum Start, und wir hoben ab. Vor uns lag die letzte Etappe der Reise. Der blaue Diamant rückte näher.
Auf halber Strecke wurden wir von der Raumnotwache Las Lunas gerufen, und bald darauf bat mich Lieutenant Levy hoch ins FK.
Was liegt an, Lieutenant?“
„Echo Foxtrott Alfa, Sir. „ Lieutenant Levy blendete den entsprechenden Kartenausschnitt ein. Es war kaum ein Umweg. „Der Charterkutter dieses TOTAL-Film-Teams. Das Triebwerk springt nicht an, und das knapp vor der Umlaufbahn.“
Ich warf einen Blick auf die Uhr.
„Richten Sie aus, wir kümmern uns darum. Sie sollen aufhören zu fummeln. In zwei Stunden sind wir da.“
5.
Der Kutter hatte den Landeanflug abgebrochen und trieb. In der Verglasung des Cockpits spiegelte sich das Blau des Pazifischen Ozeans. Sein Kennzeichen war das einer bekannten Charterfirma, deren Werbeslogan lautete:
Laß ans Steuer mal die Mutter - miete einen Starlett-Kutter !
Bei allen diesen Charterkuttern war es immer das gleiche. Sie wurden zu oft ausgeliehen, gingen durch zu viele, oft unqualifizierte Hände, und die Wartung hielt mit dem Verschleiß nicht Schritt. Wer immer eine Lizenz besaß, konnte sie mieten; nach seiner Befähigung als Bordmechaniker wurde nicht gefragt. Die Rettungsmannschaften der UGzRR konnten ein Lied davon singen. Statistisch stand jeder fünfte Einsatz im Zusammenhang mit einer dieser Mietkutschen.
Mit zwei Kabellängen Abstand hatte die Henri Dunant beigedreht. Falls sich der Defekt mit ein paar Handgriffen beheben ließ - nun gut. Ansonsten würden die TOTAL-Film-Leute auf das Eintreffen der Elsa Brandstroem warten müssen. Wir waren in Eile, und für sie bestand keine unmittelbare Gefahr.
Lieutenant Xuma und ich bestiegen das mit Werkzeugen und Ersatzteilen schwerbepackte Dingi und fuhren hinüber. Die Magneten faßten, und ich kroch in die Schleusenkammer. Lieutenant Xuma reichte mir den schweren Werkzeugkasten.
„Willkommen an Bord, Commander Brandis“, sagte eine mir wohlbekannte Stimme.
Ich stellte den Kasten ab und richtete mich auf. Einen Atemzug lang traute ich meinen Augen nicht.
Den schlanken, sehnigen Mann im maßgeschneiderten, militärischen Overall hatte ich, seitdem er sich auf dem Uranus von mir verabschiedet hatte, auf einsamem Patrouillenflug unter fernen, fremden Sternen vermutet. Wieso war er hier, an Bord dieses Charterkutters? Und aus welchem Grund hatten die
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