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Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Titel: Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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TOTAL-Film-Leute, als Lieutenant Levy mit ihnen den exakten Treffpunkt absprach, kein Wort darüber verloren, daß sie einen erfahrenen Astronauten an Bord hatten, der mit einem widerspenstigen Triebwerk zumindest ebenso gut fertigwerden konnte wie wir? Aus der Überraschung wurde Verärgerung.
    Im Hintergrund waren wispernde Stimmen zu hören. Und wenn mich nicht alles täuschte, lag in der Luft, die aus den Düsen zischte, ein Hauch von Alkohol.
    Nun gut, wir waren zur Stelle, und nun wollten wir auch nach dem Rechten sehen. Hinter mir schob Lieutenant Xuma bereits den Ersatzteilkasten in die Schleuse.
    Vor mir verzog Major Tuomi sein Gesicht zu einem breiten Grinsen.
    „Sie fragen sich, Commander, was meine Anwesenheit zu bedeuten hat?“
    In der Tat: das fragte ich mich. Und ich legte Wert auf eine befriedigende Erklärung. Meine Antwort fiel reichlich kühl aus.
    „Meine Wißbegier, Major, ist rein praktischer Natur. Dieser Job kostet schließlich unsere Zeit. Bisher hatte ich keine Ahnung, daß Sie Ihren schneidigen Taurus-Zerstörer eingetauscht haben gegen diese Droschke.“
    Major Tuomi lachte.
    „Und jetzt, Commander, fragen Sie sich, ob Sie nicht einfach auf dem Absatz kehrtmachen sollen. Das stimmt doch?“
    „Nicht ganz“, sagte ich. „Aber ich frage mich tatsächlich etwas. Ich frage mich, warum zum Teufel wir die ganze Drecksarbeit allein machen sollen. Los, fassen Sie wenigstens mit an!“
    Mit diesen Worten reichte ich Major Tuomi den schweren Werkzeugkasten.
    Das heißt: ich versuchte es.
    Major Tuomi, der soeben noch leibhaftig vor mir gestanden und mit mir gesprochen hatte, war plötzlich fort, und der Werkzeugkasten krachte, als ich ihn losließ, mit lautem Dröhnen auf die Flurplatten.
    Im Inneren des Kutters ließ sich wieherndes Gelächter vernehmen.
    „Was ist passiert, Sir?“ erkundigte sich hinter mir Lieutenant Xuma.
    „Weiter nichts, als daß man mich aufs Glatteis geführt hat, Lieutenant“, antwortete ich. „Also, packen wir’s!“
    Ich hob den Werkzeugkasten wieder auf und zwängte mich durch das Schott. Im Inneren des Kutters schien der Karneval ausgebrochen zu sein. Die TOTAL-Film-Leute krümmten sich vor Lachen, während Luis Godal, der wieselgesichtige Kameraassistent, mit hochrotem Kopf damit beschäftigt war, eine Decke über den Projektor zu breiten, mit dessen Hilfe er mich soeben genarrt hatte. Die ganze verdammte Bande wirkte mächtig angeheitert.
    Unter anderen Umständen hätte ich mitgelacht. Doch an diesem Tag war mir nicht nach Lachen zumute. Die Henri Dunant wurde in der Werft erwartet, und falls sie verspätet eintraf, mochte sie eine bereits besetzte Reparaturrampe vorfinden.
    „Ein anderes Mal, Herrschaften“, sagte ich, „werden wir Ihnen gern ein geneigtes Publikum sein. Im Augenblick fehlt uns dazu leider die Zeit.“
    Der Fehler steckte in der Elektronik. Lieutenant Xuma hatte ihn rasch aufgespürt und kletterte in den Schacht. Ich blieb im Cockpit und behielt die Anzeigen im Auge.
    Pieter Trevor, der Teamchef, gesellte sich zu mir. Er entschuldigte sich für seine Leute, und ich winkte ab. Spaß müsse schließlich sein, sagte ich. Aber eines könnte mich schon interessieren. Er blickte ratlos.
    „Wo“, erkundigte ich mich, „befindet sich Major Tuomi jetzt?“
    Pieter Trevor deutete mit dem fleischigen Daumen über seine Schulter.
    „Wieder im Kasten. Bis zum nächsten Mal.“
    Wir kamen ins Gespräch. Trevor war nüchtern, ein alter Film- und Fernsehhase, der sich mit einer neuartigen Aufnahmetechnik herumschlug.
    „TOTAL-Film“, sagte er, „oder auch Film TOTAL. Man hat es früher einmal als Fonografie belächelt - damals, als Walter Hildebrandt damit auf den Markt wollte. Sein Verfahren hat sich nicht durchsetzen können. Gewiß, die optische Illusion war schon gegeben, aber der entscheidende Durchbruch wollte ihm nicht glücken.“
    Das Thema begann mich zu interessieren. Walter Hildebrandt, der Erfinder der Fonografie, war mir persönlich bekannt.
    „Was war sein Dilemma?“ erkundigte ich mich.
    „Sein Dilemma war die Chronologie des Ablaufs“, sagte Trevor. „In der Projektion erschien nur der gefilmte Sachverhalt - in voller Länge, von A bis Z. Mit anderen Worten: Das Material ließ sich nicht bearbeiten. Man konnte mit ihm nicht spielen.“
    „Und Sie haben diese Technik weiterentwickelt, Mr. Trevor?“
    „Sagen wir besser, Sir: Mir ist die Aufgabe zugefallen, sie in der rauhen Praxis zu erproben. Deshalb auch unser Flug

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