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Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Titel: Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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kippte plötzlich den restlichen Inhalt seines Glases in den Ausguß. Er machte eine Handbewegung, als fege er alles, was auf einmal zwischen uns stand, vom Tisch.
    „Na schön, Mark, du hast ja recht!“ sagte er mit falscher Munterkeit. „Und jetzt schmeiß ich dich raus. Sonst kannst du morgen nicht mir rechnen.“

4.
    Als die Henri Dunant nach langer Reise auf dem staubigen Beton der ehemaligen Versorgerrampe von Las Lunas aufsetzte, über der kraft eines auf dreißig Jahre geschlossenen Pachtvertrages am hohen Fahnenmast weithin sichtbar die weißrotgelbe Flagge der UGzRR wehte und die politische Souveränität eines aus zwei Quadratkilometern lunaren Staubes und sechs Raumrettungskreuzern bestehenden Staatswesens signalisierte, ging hinter den bizarren Turmbauten der benachbarten Mondmetropole soeben die Erde auf: ein blauer Diamant auf dem schwarzen Samt der Unendlichkeit.
    Leute, die es nicht besser wissen, behaupten, der Dienst unter den Sternen stumpfe ab und mache unempfindlich gegen die Schönheiten des Universums. Das Gegenteil ist richtig. Das Schauspiel des über dem Mond aufgehenden heimatlichen Planeten überwältigt den aus der öden Leere des Raumes heimkehrenden Reisenden jedesmals aufs neue. Und mögen inzwischen auch Venus, Uranus und Mars erobert und besiedelt sein - tief im Blut pocht die Sehnsucht nach dem Mittelpunkt aller beseelten Existenz, nach der großen Mutter Erde.
    Mit der Zwischenlandung erwies ich Hua McKim, der zusammen mit Mike Berger die Raumnotwache leitete, einen Gefallen. Er hatte darum gebeten, weil seine in Prag lebende Frau plötzlich erkrankt war und die Astoria, das wöchentlich einmal verkehrende Linienschiff, bereits abgelegt hatte.
    Wir zwängten uns in die Kombinationen und stapften durch den knöcheltiefen Staub hinüber zum Tower, in dem die Zentrale Raumnotwache untergebracht war, die juristisch zugleich den Regierungssitz der UGzRR darstellte. Die Klimatisierung des an die Gesellschaft verpachteten lunaren Territoriums war von den Behörden der obskuren Spielerrepublik seit langem in Aussicht gestellt. Getan hatte sich freilich nichts. Während in Las Lunas selbst erdähnliche Bedingungen hergestellt worden waren, herrschten auf unserem Gelände unverändert die primitiven Verhältnisse wie überall sonst auf dem Mond: keine Atmosphäre - und Staub, Staub, Staub. Solange sich die finanzielle Situation der UGzRR nicht besserte, mußte man sich damit abfinden.
    Im Tower saß Mike Berger hinter seinem Gerät und sprach mit der
    Mahatma Gandhi. Er ließ noch einen Witz vom Stapel, schaltete ab und quetschte mir die Hand.
    „Was höre ich, Mark - ihr wollt gleich weiter?“
    „Ich möchte den Werfttermin nicht platzen lassen, Mike. Hua McKim sagte, wir seien angemeldet für morgen früh.“
    „Ich habe das gedeichselt, Mark. Erst wollten sie mir einen Termin im nächsten Monat geben. Na, ich hab’ da mal auf die Pauke gehauen. Jetzt habt ihr Priorität.
    „Mit anderen Worten: wir dürfen nicht zu spät kommen. Wo ist McKim?“
    „Hua packt gerade sein Köfferchen. Mark, ihr habt Zeit genug. Ich habe in der Küche schon Bescheid gesagt, daß ihr zum Essen bleibt. Busch mit der Elsa Brandstroem kommt auch noch rein.“
    Elmar Busch, der wie ich im Dienst der VEGA aufgestiegen war zum Commander, war erst kürzlich zur UGzRR gestoßen. Irgendwann sollte er ein eigenes Schiff bekommen; so lange leistete er Vertretungsdienste. Er war ein alter Hase unter den Sternen, leider aber auch ein engstirniger, rechthaberischer Charakter, mit dem die Zusammenarbeit nicht immer leicht fiel. Die Elsa Brandstroem, die er zur Zeit führte, hatte es in der Nacht zu tun gehabt mit einem brennenden Frachter. Ich war begierig, Näheres über diesen Einsatz zu erfahren.
    „Einverstanden, Mike“, erwiderte ich. „Ein, zwei Stunden Aufenthalt können wir uns leisten.“
    Mike Berger und ich waren alte Freunde. Als Erster Vormann der Gesellschaft war ich sein Vorgesetzter, doch von diesem feinen Unterschied war nicht viel zu spüren. Wir setzten uns, und er machte zwei Flaschen Bier auf.
    „Und nun pack aus, Mark - der ICS-Job! War der wirklich so haarig?“
    Ich deutete mit dem Kinn auf Captain Romen, der sich mit einer der Technikerinnen unterhielt.
    „Vor allem war es sein Job. Wir hatten ihn schon abgeschrieben.“ Mike Berger verzog das Gesicht.
    „Daß du von ICS die Schnauze voll hast, kann ich mir denken, Mark. Aber gerade das Thema liegt mir am Herzen. Entweder wir

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