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Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Titel: Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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zum Uranus. Wenn unsere Aufnahmen vom Absturz der Plattform Scout in die Lichtspielhäuser kommen, wird es eine Sensation geben. Eine Kostprobe davon, was man unter TOTAL-Film zu verstehen hat, haben Sie ja soeben geliefert bekommen. Diesen Major Tuomi haben wir auf dem Uranus aufgenommen - bei der Inspektion seiner Crew. Nach dem ursprünglichen Hildebrandtschen Verfahren wäre das reine Konserve geblieben. Wir jedoch sind in der Lage, das Material x-beliebig zu montieren. Der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Haben Sie geglaubt, es mit dem leibhaftigen Major Tuomi zu tun zu haben, oder nicht, Sir?“
    Trevor strahlte. Er war in seinem Element. Zumindest mit einem Vortrag konnte er sich bei mir für die ihm gewährte Hilfe revanchieren. Er lud mich auf eine Tasse Kaffee in die Messe ein. Dort nahm ich den Faden wieder auf.
    „Sie haben das Filmmaterial also manipuliert?“
    Pieter Trevor machte eine abwehrende Bewegung.
    „Manipulieren ist ein Wort, das ich in diesem Zusammenhang ungern höre, Commander. Wir sind Künstler. Unser Bestreben ist es, den perfekten TOTAL-Film zu komponieren - aufzuführen in der Arena von Verona. Antike Wagenrennen. Gladiatorenkämpfe! Doch um auf Ihre Frage zurückzukommen…: wir haben das Material lediglich in Bild und Ton auseinandergenommen und nach unseren Vorstellungen wieder zusammengesetzt. Godal, unser Assistent, ist ein wahres Genie auf diesem Gebiet.“
    Offenbar deutete Trevor mein Schweigen als Skepsis. Er sagte: „Ich weiß nicht, ob wir die Rolle gerade greifbar haben, aber falls ja - dann setzt Ihnen Godal binnen zehn Minuten Miss World zu uns an den Tisch. Oder den Heiligen Vater. Und Sie durchschauen die optische Illusion erst, wenn Sie ihm die Hand zu küssen versuchen.“
    Trevor schüttelte sich vor Lachen über seinen Witz.
    Aber weder Miss World noch der Heilige Vater erschienen, sondern ein ölverschmierter Lieutenant Xuma mit mürrischem Gesicht. Er kam, um zu melden, daß die Arbeit beendet war.
    Ich drückte Trevor die Hand, winkte den anderen zu und nahm den Werkzeugkasten auf. Wir gingen von Bord.
    Die Henri Dunant blieb auf Position, bis der Raumkutter schwerfällig Fahrt aufgenommen hatte.
    Danach legte ich unseren eigenen Landeanflug in Captain Romens bewährte Hände und zog mich in meine Kammer zurück, um der lästigen Pflicht eines Berichts über die stattgefundene Hilfeleistung zu genügen.
    Mit dem Bericht war ich gerade fertig geworden, als im Lautsprecher Lieutenant Levys Stimme erklang.
    „Sir!“
    Ich drückte die Taste.
    „Was liegt an, Lieutenant?“
    „Metropolis-Tower, Sir. Man schickt uns auf Warteposition. Zwei bis drei Stunden kann es dauern, bis man uns runterholt.“

6.
    Bis man uns schließlich erlaubte, auf der VEGA-Reparaturrampe aufzusetzen, vergingen mehr als vier Stunden. Da half kein Betteln, da half kein Fluchen. Metropolis-Tower blieb eisern. Ich bat um eine Erklärung. Die Antwort bestand aus zwei Wörtern: „Kein Kommentar.“ Immerhin war die Henri Dunant nicht das einzige Schiff, das wartend über dem Atlantik hing. Der gesamte Landeverkehr war aufgelaufen zu einem gewaltigen Stau.
    Als man uns schließlich zur Landung herunterrief, war es Nachmittag geworden. Metropolis, die unvergleichlich schöne Fünfzig-Millionen-Stadt, lag im goldenen Glanz der untergehenden November sonne, und golden schimmerte auch der Schaumkranz der Brandung, der sich mit jedem Atemholen des Ozeans an den Fundamenten der künstlichen Insel brach, die das politische, kulturelle und wirtschaftliche Herz der Drei Vereinigten Kontinente darstellte. Die Natur zeigte sich von ihrer besten Seite: still und friedlich.
    Die Stadt lebte nach einem anderen Gesetz. Wir bekamen es zu spüren, kaum daß die Henri Dunant aufgesetzt hatte und das Triebwerk verstummt war. Ein Dutzend Militärtransporter preschte heran und riegelte das Rampengelände ab. Anderswo war schwerbewaffnete Polizei im Einsatz. Der Kutter der TOTAL-Film-Leute, der unmittelbar vor uns gelandet war, wurde durchsucht. Vor den Toren hatten vier gedrungene Kaiman-Panzer Stellung bezogen. Ihre tentakelähnlichen Sensoren bewegten sich mißtrauisch hin und her.
    Jaroslaw Bedford, der technische Direktor der VEGA-Werft, kam an Bord, um die Schadensliste entgegenzunehmen. Von alten Zeiten her standen wir miteinander auf vertrautem Fuß. Bedford war schon dabei gewesen, als ich meine ersten unbedeutenden Testflüge absolvierte. Und durch seine unbestechliche Kontrolle waren in

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