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Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Titel: Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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späteren Jahren alle die großen Expeditionskreuzer gegangen, mit denen ich meinen Teil dazu beigetragen hatte, das Tor zum Himmel weiter aufzustoßen. Er war ein ruhiger Mann mit kurzgehaltenem grauem Haar und gemessenen Bewegungen. Hast und Eile schienen ihm unbekannte Begriffe zu sein, doch man durfte sich nicht täuschen lassen.
    „Ich bin kein Zauberkünstler, Commander“, sagte er, nachdem er die Liste überflogen hatte. „Um alle Ihre Wünsche zu erfüllen, benötigt man zumindest eine Woche. Aber weil’s für die UGzRR ist, will ich versuchen, Ihren kranken Vogel in vier Tagen als geheilt zu entlassen. Ich kann mir vorstellen, wie dringend er gebraucht wird.“
    Aus Bedfords Mund kam dies einem Versprechen gleich. Es bedeutete nicht mehr und nicht weniger, als daß er in Tag- und Nachtschichten an dem Schiff arbeiten lassen würde: rund um die Uhr.
    Bevor ich mich bedanken konnte, erschien Captain Romen mit einer Frage auf der Brücke. Als er uns verließ, runzelte Bedford die Stirn. „Nanu? Ich denke, er führt die Florence Nightingale.“
    „Das ist richtig. Ein Ausnahmefall. Ich benötigte ihn als meinen Piloten.“
    Bedford seufzte. „Auch das noch! Also gut, Brandis: Drei Tage! In drei Tagen bekommen Sie Ihren Vogel wieder - und dann ab in gesündere Gefilde!“ Bedford deutete mit dem Kinn in die Richtung, in der Captain Romen entschwunden war. „Seinetwegen.“
    Was vor meinen Augen geschah und was Bedford sagte, brachte ich in keinen Zusammenhang. Oder vielleicht doch? Falls ja, dann wollte ich den Zusammenhang nicht wahrhaben. Die Reise war anstrengend gewesen, und die Müdigkeit machte aus meinen Gedanken zähflüssiges Blei. Was ich hören wollte, war eine halbwegs harmlose Erklärung. Hatte sich Metropolis nicht schon oft in Alarmzustand befunden? Wann zuletzt? Zuletzt, richtig, als das unheilvolle Gerücht aufgekommen war - niemand wußte wieso -, daß ein U-Boot der VOR draußen vor der Küste kreuzte und die Einwohner mit geheimnisvollen Strahlen verseuchte. Hysterie war stets etwas gewesen, wofür die 50-Millionen-Stadt anfällig war.
    Aber Ruth O’Hara war nicht erschienen, um mich abzuholen - wie sie es immer tat. Wie sie es immer getan hatte in all den Jahren. Vergebens hielt ich nach ihr Ausschau. Ihr rotes, wehendes Haar war nirgends zu sehen. Und im Tower lag keine Nachricht für mich vor.
    Bedford hatte etwas gesagt, aber es gelang mir nicht, seine Andeutung in den offenkundigen Rahmen zu stellen. Etwas in mir sträubte sich dagegen. Es wäre absurd gewesen. Absurd und unmöglich. Gott im Himmel, das Mittelalter lag irgendwo weit hinter uns. Das Jahrhundert, in dem wir lebten, rühmte sich seines Aufgeklärtseins. Absurd und unmöglich! Oder?
    „Bedford, kommen Sie endlich mit der Sprache ‘raus! Klartext, Bedford, keine Rätsel! Was zum Teufel ist los?“
    Er starrte mich an.
    „Was - Sie wissen es nicht?“
    „Woher? Vom Tower kam kein Wort der Erklärung. Also, was ist los?“
    Bedford trat ans Fenster. Während er sprach, wandte er mir den Rücken zu. Sein Blick ging hinaus zu den Panzern und Soldaten.
    „Die Stadt ist in Panik, Commander“, sagte er. „Gift im Trinkwasser. Über tausend Tote - bisher. Überquellende Krankenhäuser. Wer’s möglich machen kann, setzt sich ab. Die Regierung hat ihre Zelte nach New York verlegt. Die VEGA verlagert nach Berlin. Zurück bleibt nur ein technischer Notdienst, zu dem auch ich gehöre. Heute Mittag wurde über Metropolis das Kriegsrecht verhängt. Personen, die sich nicht ausweisen können, Personen, die sich sonst wie verdächtig machen, Personen, die aus dem einen oder anderen Grund den Computertest nicht bestehen, landen im polizeilichen Gewahrsam. Die Fahndung nach den Brunnenvergiftern läuft auf vollen Touren. Man hat einen zusätzlichen ICS-Computer geschaltet. Bisher hat er achtundneunzig Namen ausgespuckt.“ Bedford wandte sich um. „Damit Sie begreifen, weshalb ich Sie und Ihren braunhäutigen Piloten aus der Stadt haben will, Commander: Alle achtundneunzig gesuchten Personen sind Zigeuner. Man spricht von einem heimtückischen Racheakt.“
    Bedford verstummte.
    Was er berichtet hatte, hörte sich nicht gut an. Wer immer das Trinkwasser vergiftet hatte - ihm war es gelungen, die Fünfzig-Millionen-Stadt an ihrem empfindlichsten Nerv zu treffen. Kein Wunder, daß die Stadt in Aufruhr war. Die Dimension des Verbrechens war ohne Beispiel.
    Ich brach das Schweigen.
    „Und Ihre Meinung, Bedford?“ Er hob die

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