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Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Titel: Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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gefaßt, doch der Schock stand ihr noch im Gesicht geschrieben. „Du kannst dir nicht vorstellen, was hier losgewesen ist, Mark. Die Leute brachen auf der Straße zusammen. Die Sirenen der Ambulanzen waren Tag und Nacht zu hören. Und immer wieder fand man Leute tot in ihren Wohnungen. Und niemand hatte eine Erklärung für das Massensterben, bis man schließlich das Wasser untersuchte. Da fand man die Ursache, Zyankali. Und jetzt sagen alle, die Zigeuner stecken dahinter.“
    Ich strich ihr über das Haar. Sie beruhigte sich.
    „Und du sagst das auch?“
    Sie blickte zu mir hoch.
    „Ich weiß es nicht, Mark. Die Leute sagen es. Im Fernsehen sagen sie es. Die Zeitungen schreiben davon. Und sogar der Polizeipräsident sagt es. Mark, daran muß doch etwas sein!“
    Wer war ich, der darauf antworten sollte? Ich war nur ein müder Mann, der von den Sternen heimkehrte.
    „Ruth“, sagte ich, „es ist durchaus möglich, daß hinter diesem Verbrechen irgendein Geheimbund der Zigeuner steht. Bei den Zigeunern hat es immer Geheimbünde gegeben. Wenn dem so ist, wird man ihn aufspüren und zerschlagen. Hör um Himmels willen auf zu verallgemeinern. Auch Grischa Romen ist schließlich Zigeuner. Ihn willst du doch wohl nicht verdächtigen?“
    Ruth schüttelte den Kopf.
    „Das sage ich ja auch. Ich sage, hört auf, euch verrückt machen zu lassen. Aber mit den meisten meiner Kollegen ist ja nicht mehr zu reden. Die wollen’s schon immer gewußt haben, daß so etwas passiert.“
    Ich half Ruth beim Packen.
    Zwischendurch rief ich Captain Romen an. Er war allein zu Hause. Ko Ai arbeitete in einem der Krankenhäuser: dienstverpflichtet. Er wirkte niedergeschlagen. Ich fragte, was los sei, und er kam damit heraus. Auf seine Haustür hatten unbekannte Täter ein brandrotes Z gemalt. Als ich anrief, war er gerade damit beschäftigt gewesen, die Farbe abzulösen. Er verstand es nicht. Bisher war er mit seinen Nachbarn immer bestens ausgekommen. Man hatte ihn gegrüßt und geachtet. Gelegentlich war man zu seinen Parties gekommen, wenn er die Zigeunergeige von der Wand nahm. Und jetzt das: ein brandrotes Z! Ich bot ihm an, zu mir überzusiedeln; Platz sei vorhanden. Er lehnte ab.
    „Das wollen die ja nur“, sagte er, „daß ich davonlaufe. Ich denke nicht daran. Weswegen sollte ich davonlaufen? Mark, als neulich in New York das Syndikat aufflog - italienische Mafia -, sind schließlich auch nicht alle Italiener davongelaufen.“
    Widerstrebend gab ich ihm recht. An seiner Stelle hätte ich wohl ebenso gehandelt.
    Die Abendnachrichten brachten neue alarmierende Meldungen.
    Die Zahl der Todesopfer hatte sich nahezu verdoppelt, und immer noch wurden Leute mit akuten Vergiftungserscheinungen in die Krankenhäuser eingeliefert.
    Mit einer Wiederinbetriebnahme der Wasserversorgung war vorerst nicht zu rechnen. Ein halbes Hundert Tankschiffe war mit unverseuchtem Wasser nach Metropolis unterwegs, doch bevor man ihnen erlauben durfte, ihre Ladung zu löschen, mußten die Zisternen von möglichen Giftrückständen gereinigt werden.
    Zwei weitere Fälle von Lynchjustiz hatten sich zugetragen. Davon betroffen war ein achtundsiebzigjähriger Zigeuner, der ein Geschäft mit Antiquitäten betrieb, und ein Familienvater, den man wegen seiner schwarzen Haare für einen Zigeuner gehalten hatte.
    Die Fahndung nach den Brunnenvergiftern war mittlerweile auf einen Kreis von zweihundertneunundsechzig namentlich bekannter Zigeuner ausgedehnt worden. Erste Erfolge waren zu verzeichnen. Die festgenommenen Personen wurden rund um die Uhr verhört.
    Ich schaltete die TV-Wand ab, und die Stille der Nacht breitete ihren Mantel um Ruth O’Hara und mich.
    Der Himmel war klar. Über dem Atlantischen Ozean glomm das matte, geheimnisvolle Licht der Milchstraße: die große Herausforderung für jeden Astronauten. Nach einer Weile ging der Mond auf. Las Lunas wurde erkennbar: ein dunkler, unregelmäßiger Fleck auf der Scheibe. Im Astronautenjargon nannte man ihn den Fliegenschiß. Ich bildete mir ein, neben dem Fliegenschiß die weißrotgelbe Flagge über unserem Territorium flattern zu sehen: die Flagge, der ich mich verpflichtet hatte. Es gab keine bessere.
    Ruth bewegte den Kopf in meinen Armen.
    „Mark“, sagte sie, „ich habe Angst. Es ist… so viel Dummheit in der Welt.“
    Am anderen Morgen bekam ich es zu spüren: wie sehr Ruth mit ihren Befürchtungen recht hatte.
    Im allgemeinen liebte ich die graue Stunde zwischen Nacht und Tag, wenn die

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