Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Titel: Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
Vom Netzwerk:
Sir.“
    „Und was soll das sein?“
    „Astropolis, Sir.“
    Aus irgendeinem Grund brauste ich nicht auf. Er besaß nur eine Sportlizenz und war auf der Flucht. Und immerhin hatte er es geschafft, die Ansteuerung von Las Lunas zu finden.
    „Wissen Sie überhaupt, wo Astropolis zur Zeit steht?“
    „Habe ich mich geirrt, Sir?“
    „Um ein ganzes Jahr. Herrgott, haben Sie nicht einmal anständige Karten an Bord?“
    Joscha Magyar zuckte mit den Achseln.
    Wieder war es die junge Frau, die sprach.
    „Sir, wir kommen aus Warschau. Sie wissen nicht, wie es dort zugegangen ist. In Metropolis mag es schlimm gewesen sein, auch in New York, auch auf der Venus. In den Provinzen war es schlimmer. Dort hatten die Volksgarden vom ersten Tag an freie Hand. Wir sind noch einmal davongekommen.“ Der Blick der jungen Frau wurde kalt und feindselig. „Aber gewiß hätten uns die Volksgarden mit dem modernsten Kartenmaterial versorgt, wenn wir uns auf Sie berufen hätten, Commander.“
    Ich tat, als hätte ich die Kränkung nicht bemerkt, und sagte:
    „Bis Astropolis ist es ein langer Weg. Ich wollte Sie nur darauf aufmerksam machen.“
    „Wir rechnen mit siebzehn Tagen“, sagte Joscha Magyar.
    „Rechnen Sie getrost mit dem Doppelten“, sagte ich. „Was das Kartenmaterial angeht, kann ich Ihnen aushelfen. Auch etwas Proviant kann ich abgeben. Aber sonst…“
    Es hatte keinen Sinn, etwas zu beschönigen. Sie hatten ein Recht darauf, mein Urteil zu erfahren.
    „Eigentlich“, sagte die junge Frau, „hatten wir ja auch nur bis Las Lunas gewollt.“
    Eigentlich. Aber in Las Lunas wollte man sie nicht haben. Ich fühlte mich ratlos. An mir vorüber drängte sich hustend und spuckend Lieutenant Xuma ins Cockpit.
    „Der elende Brandgeruch!“ schimpfte er. „Wenn ich mir den Geschmack nicht von der Zunge spüle, wird mir schlecht.“
    Joscha Magyar griff hinter sich und öffnete eine Thermosflasche. „Wasser ist leider alles, was wir Ihnen anbieten können, Lieutenant.“
    Die junge Frau hielt Magyars Arm fest.
    „Laß nur, Joscha!“ sagte sie. „Er wird es nicht wollen. Er wird denken, wir wollen ihn vergiften.“
    Betretenes Schweigen folgte.
    Joscha Magyar faßte sich als erster.
    „Bitte!“ sagte er. Jadwiga meint es nicht so.“
    Lieutenant Xuma ergriff die Thermosflasche und trank. Danach fuhr er sich mit dem Ärmel über den Mund. Man sah es ihm an, daß er sich nur mühsam beherrschte. Er drückte Joscha Magyar die Flasche in die Hand und wandte sich zum Gehen. Plötzlich machte er kehrt, und sein Blick suchte den der jungen Frau.
    „Jadwiga“, sagte er, „bevor Sie einen Mann beleidigen, sehen Sie ihm ins Herz. Ich bin in Warschau nicht dabei gewesen. Auch der Commander nicht. Wir sind nicht einmal gefragt worden. Wir sind auch nur der Pannendienst von der Milchstraße.“
    Lieutenant Xuma polterte hinaus. Jadwiga wandte sich plötzlich ab. Ihre Schultern zuckten. Joscha Magyar legte einen Arm um sie.
    „Man darf es ihr nicht nachtragen“, sagte er unsicher. „Sie hat es nicht leicht. Ihre Familie wurde abtransportiert. Wie es heißt: zum Mars. Sie konnte aus dem Fenster springen.“
    Ich schwieg. Ich habe die Gesetze nicht gemacht! Sollte ich mich damit verteidigen? Was in der EAAU geschah, war ungeheuerlich. Es sprengte alle Dimensionen menschlicher Vernunft. Es geschah und ließ sich nicht aufhalten. Was kann ich tun? Nichts konnte ich tun, überhaupt nichts. Allenfalls konnte ich versuchen, den alten Schoner noch einmal in Gang zu bringen, damit die Leute ihre Reise fortsetzen konnten. Reise? Wozu beschönigen? Es war Flucht!
    Ich nahm mir den Maschinenraum vor. Darin stank es nach austretendem Treibstoff und heißem Öl. Die Hälfte der Armaturen war defekt. Der Maschinenwart kam aus seinem Kabuff gehumpelt. Wir kamen ins Gespräch. Er war über siebzig und hatte sein Leben in den Maschinenräumen astraler Frachter zugebracht. Dort, sagte er, hätte sich niemand darum gekümmert, daß er Zigeuner war. Der Alte sprach das unverfälschte Slang der Windjammerzeit, das unter den Sternen dem kühlen und korrekten Metro lange widerstanden hatte.
    „Die Anschin is’ verdammt laut, M’ Sir. Als ich das merke, spiek ich gleich, die Anschin is’ verdammt alle. Aber der Skipper spiekt: Nitschewo, wenn du willst haben neue verdammte Anschin, dann dawai geh und kauf!“
    Ich überprüfte den Vorschaltkreisel der Bremsdüsen.
    Der Alte schüttelte den Kopf und hob einen schweren Vorschlaghammer auf.
    „Is’

Weitere Kostenlose Bücher