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Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Titel: Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Sternen Hilfe zu gewähren: ohne Ansehen der Nationalität und Hautfarbe. Mit diesem Zeichen hatten sich die unbewaffneten Rettungskreuzer der UGzRR im weiten, leeren Raum des Sonnensystems Respekt verschafft: auch dort, wo man Respekt nicht unbedingt voraussetzte. In all den Jahren hatte es nur einen einzigen Piratenüberfall auf ein Schiff der Gesellschaft gegeben.
    Unter dem weißrotgelben Tuch duckten sich die beiden Thermobaracken, die ich zur Unterbringung der fünfundfünfzig Zigeuner von der Hedwig hatte aufstellen lassen: gegen den sofortigen Protest der Las-Lunas-Behörden. Das Leben in diesen primitiven Unterkünften war weiß Gott kein Honigschlecken, doch in der Eile war eine bessere Lösung nicht zu finden gewesen. Die Leute litten zumindest keine Not. Sie hatten es warm und wurden verpflegt.
    „… und für die Flotte sind Busch und Bill Harding erschienen“, sagte Mike Berger. „Wenn du mich fragst, Mark, da kommt einiges auf dich zu. Over!“
    Ich sah es bereits selbst: die Zeichen standen auf Sturm. Busch hatte die Elsa Brandstroem auf der Hauptrampe aufgesetzt. Das war kein Zufall. Hinter der Ungehörigkeit verbarg sich Absicht. Busch rüttelte an meinen Vorrechten als Erster Vormann. Und Bill Harding, das humorlose Ledergesicht? Im allgemeinen kamen wir gut miteinander aus. Ich schätzte seine Unerschrockenheit. Die Albert Schweitzer, sein Schiff, stand herausfordernd daneben.
    Ich drückte die Taste.
    „Roger, Mike. Ich komm dann gleich ‘rüber.
    Wenig später setzte die Henri Dunant in einer Wolke von Staub auf der abseits gelegenen Rampe Beta auf. Ich warf die Gurte ab und zerrte die Kombination aus dem Schapp.
    Captain Romen schaltete das Triebwerk ab und kam zu mir herüber.
    „Sir“, sagte er, „man wird Ihnen die Pistole auf die Brust setzen.“
    Ich überprüfte den Helm.
    „Damit ist zu rechnen, Captain.“
    Captain Romen sah sich um. Wir sprachen unter vier Augen. Zwei alte Freunde.
    „Mark, man wird Ihnen klarmachen, daß es um die Existenz der UGzRR geht. Der Konsul wird Ihnen in den Rücken fallen. Er hat sich noch nie durch besonderes Standvermögen ausgezeichnet.“
    „Ich fürchte, so wird es laufen, Grischa.“
    Er vertrat mir noch einmal den Weg.
    „Mark, falls Busch auf ein Geschäft aus ist, nehmen Sie auf mich keine Rücksicht. Geben Sie ihm die Florence Nightingale. Aber bleiben Sie stark, wenn es um diese armen Teufel geht.“
    Ich nickte ihm zu, stülpte den Helm auf, schleuste mich ins Freie und marschierte los. Mike Berger wartete im Tower vor dem Aufzug. Sein kummervolles Bernhardinergesicht verhieß nichts Gutes. Ich zog die Kombination aus und gab ihm die Hand.
    „Ist Anastasia auch dabei?“
    „Samt Gefolge.“
    „Warum erfahre ich von diesem Palaver erst jetzt?“
    „Du warst nicht zu erreichen, Mark.“
    Ein sauberer Vorwand.“
    „Mark, für Busch mag das eine willkommene Gelegenheit gewesen sein, sich auf deinen Stuhl zu setzen, aber ein Vorwand ist es nicht. Die Henri Dunant war tatsächlich nicht zu erreichen. Du kannst es mir glauben.“
    „Wenn du es sagst, Mike, wird es so sein.“ Ich deutete mit dem Daumen auf die Tür zum Lageraum. „Und wie steht die Partie?“
    Mike Berger blickte freudlos.
    „Der Gewinner stand von Anfang an fest. Pietro Anastasia. Er gibt uns vierundzwanzig Stunden, um die Zigeuner abzuschieben. Er sagt, Las Lunas sei eine anständige Stadt, und er müsse sich schützend vor seine Bürger stellen.“
    „Mir kommen die Tränen.“
    Ich stieß die Tür auf und trat ein.
    Sie saßen am Kartentisch: auf der einen Seite Pietro Anastasia, der Regierende Bürgermeister von Las Lunas - wohlgenährt, mit rosiger Gesichtshaut, an jedem Finger einen funkelnden Brillanten - und sein in teure italienische Seidenanzüge gezwängtes Gefolge; auf der anderen, steif und hölzern wie immer, Commander Busch, eingerahmt von Bill Harding und dem blaß und fahrig wirkenden Konsul.
    Paul Lapierre, von Beruf Anwalt, in Metropolis ansässig, war als Justitiar eine der wichtigsten Persönlichkeiten im Vorstand der UGzRR. Zugleich vertrat er als deren Konsul ihre Belange gegenüber den politischen Instanzen der EAAU. Zwischen ihm und mir hatte es wiederholt Differenzen gegeben. Es wollte ihm nicht in den Kopf, daß der Dienst, den wir unter den Sternen versahen, zwangsläufig verbunden war mit einem hohen Verschleiß an teurem Material.
    Ich sagte: „Meine Herren, ich schlage vor, wir fangen noch einmal von vorne an!“, zog einen Stuhl

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