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Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Titel: Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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heran und setzte mich.
    Lapierre wandte mir sein entmutigtes Gesicht zu.
    „Commander, die Entscheidung ist praktisch schon gefallen. Wir sind uns mit Mr. Anastasia einig geworden.“
    Ich sah mich um. Harding hob die Schultern.
    „Uns blieb keine andere Wahl, Commander“, sagte er. „Wenn wir Las Lunas als Stützpunkt verlieren, können wir den Laden dicht machen. Das wäre das Ende der UGzRR.“
    Busch hüstelte und nickte.
    Ich richtete den Blick auf Pietro Anastasia. Der Regierende Bürgermeister von Las Lunas geruhte, den Mund aufzumachen.
    „Im Pachtvertrag steht dick und fett: Keine Einwanderer!“
    „Ich glaube nicht, daß Sie vor einem internationalen Schiedsgericht damit durchkämen, Mr. Anastasia, falls Sie die Leute von der Hedwig meinen.“
    Anastasia faltete die Hände.
    „Im Pachtvertrag steht dick und fett: keine baulichen Veränderungen ohne Zustimmung durch die Stadt. Die Stadt hat zu der Errichtung der beiden Thermobaracken ihre Zustimmung nicht gegeben. Es steht zu befürchten, daß diese Leute früher oder später ihren Weg in unsere Etablissements fänden - mit allen widerwärtigen Konsequenzen. Mr. Lapierre und ich sind daher, um einer Annullierung des Pachtvertrages vorzubeugen, übereingekommen, daß der alte Zustand auf dem Gelände binnen vierundzwanzig Stunden wieder hergestellt sein wird.“
    „So ist es“, bestätigte Lapierre.
    Ich beherrschte mich. Bei allem Zorn, der in mir kochte, mußte ich mich beherrschen. Ich durfte weder Lapierre sagen, wie erbärmlich ich ihn fand, noch Anastasia, wo ich ihn am liebsten sähe. Was auf dem Spiel stand, erlaubte keine Unbesonnenheit.
    „Und die Zigeuner, Mr. Anastasia?“ fragte ich.
    Die Brillantringe funkelten, als Pietro Anastasia mit den Fingern schnippte. Nie hatte ich eine gleichgültigere Geste gesehen.
    Lapierre hatte kapituliert, und von Busch und Harding war keine Unterstützung zu erwarten. Die Schlacht war verloren. Wenn überhaupt noch etwas zu gewinnen war, dann mochte es Zeit sein. Zeit, um den alten Raumschoner noch einmal aufzutakeln. Ich beugte mich vor.
    „Achtundvierzig Stunden!“ sagte ich.
    „Vierundzwanzig“, sagte der Regierende Bürgermeister von Las Lunas. „Wir sind uns einig.“
    „Achtundvierzig!“ wiederholte ich. „Und das Wasser wird wieder angestellt!“
    Pietro Anastasia stand auf, und zugleich erhoben sich seine Marionetten in den teuren Seidenanzügen.
    „Commander“, sagte er, „damit wir uns recht verstehen: Ich bin ein Mensch ohne Vorurteile. Sie haben mich überzeugt. Man wird Ihren Schützlingen ein zusätzliches Tagesvisum ausstellen.“ Auf der Schwelle drehte er sich noch einmal um. Seine achatschwarzen Eidechsenaugen blinzelten träge. „Gegen Gebühr.“
    Die Tür fiel ins Schloß. Einen Atemzug lang war es still wie in einer Gruft. Paul Lapierre räusperte sich.
    „Wegen der Gebühr werden wir uns nicht streiten, Commander. Damit ist diese leidige Sache vom Tisch. Allerdings, da wäre noch etwas. Unsere Beziehungen zur EAAU sind seit kurzem getrübt.“
    Busch hüstelte. Er vermied es, mich anzusehen.
    „Der Anlaß der Trübung“, fuhr der Konsul fort, „ist der Vormann der Florence Nightingale. Ich bin überzeugt, Sie stimmen mir zu, wenn ich sage, daß unter den obwaltenden Umständen Captain Romen dem Ansehen der Gesellschaft schadet. Wir werden uns von ihm trennen. Commander Busch hat sich entgegenkommenderweise bereit erklärt, die Vormannschaft über die Florence Nightingale zu übernehmen.“
    Die Katze war aus dem Sack. Busch hatte es geschafft. Ich sah hinüber zu Harding. Harding tat, was er am liebsten tat: er hob die Schultern.
    „Nein“, sagte ich.
    Paul Lapierre räumte mit spitzen Fingern seinen Aktenkoffer ein.
    „Es muß sein, Commander, sagte er „Man hat es mir in Metropolis deutlich zu verstehen gegeben. Eine Empfehlung. Entweder der Zigeuner fliegt raus - oder aber es wird uns untersagt, die Werften der EAAU zu benutzen.“ Paul Lapierre überzeugte sich vom korrekten Sitz seiner Krawatte. „Und auch das wäre das Ende der UGzRR.“
    Noch am gleichen Tag begannen wir mit dem Überholen der Hedwig: mit dem Zentrieren des Triebwerkes und dem Auswechseln der verrotteten Kabel gegen neues, gesundes Material.
    Ich befand mich in einem Zustand halber Betäubung, und zum ersten Mal seit langer Zeit trank ich mehr, als ich verantworten konnte. Der Alkohol brachte keine Linderung. Es half nicht, daß ich mir immer wieder vorhielt, das Opfer höherer Gewalt

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