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Weltraumpartisanen 30: Die Eismensch-Verschwörung

Weltraumpartisanen 30: Die Eismensch-Verschwörung

Titel: Weltraumpartisanen 30: Die Eismensch-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Vollmacht, die ich Ihnen auf den Weg gebe. Die Vollmacht müßte genügen. Wenn nicht …«
    Hauschildt blickte verständnislos.
    »Worauf wollen Sie hinaus, Commander?«
    Brandis klärte ihn auf.
    »Erinnern Sie sich daran, daß General Smith in der Zeit des Bürgerkrieges, um den Unseren die Landung zu erschweren, auf der Venus sogenannte Lichtfallen errichten ließ?«
    Hauschildt schwieg. Ein paar Kabellängen weiter, auf der Rapido, kämpfte sein einziger Sohn gegen den eisigen Tod in seinem Körper. Wahrscheinlich war er mit seinen Gedanken bereits dort.
    »Leo«, sagte Brandis, »reißen Sie sich zusammen! Sorgen Sie dafür, daß die Lichtfallen abgebaut werden. Ich brauche das Material hier. Schon, damit sich solche Unfälle nicht wiederholen. Ich hätte sonst Ihren Jungen beauftragt. Das ist jetzt nicht mehr möglich.«
    Hauschildt blickte plötzlich auf.
    »Hunderttausend Quadratmeter?«
    »Hunderttausend Quadratmeter, Mr. Hauschildt.«
    »Die Lichtfallen gehören zum Verteidigungsgürtel der Venus, Commander. Der Gouverneur wird sein Veto einlegen.«
    Brandis wischte den Einwand hinweg.
    »Dann, Mr. Hauschildt, schnappen Sie sich das nächste Visiofon und schildern dem Präsidenten der EAAU, was hier los ist. Ich brauche hunderttausend Quadratmeter Spiegelfolie – oder der Ofen ist endgültig aus. Hastings ist ein vernünftiger Mann. Er wird den Gouverneur schon davon überzeugen, daß die VORs gleichfalls anderes zu tun haben, als seinen kostbaren Planeten zu attackieren.«
    »Und die Transportfrage, Sir?«
    »Bespreche ich mit Chesterfield, Ihrem Piloten.« Brandis sah auf die Uhr. »Die Rapido dürfte gleich startklar sein. Holen Sie Ihr Gepäck.«
    Gregor Chesterfield saß an einem Tisch in der Messe und studierte den kosmischen«Wetterbericht«, den er sich im Funkraum verschafft hatte. Im schmucklosen Bordoverall, den er trug, sah er älter aus, als er in Wirklichkeit war – älter und strenger.
    Brandis setzte sich zu ihm.
    »Für welche Route haben Sie sich entschieden, Gregor?«
    Chesterfield blickte flüchtig auf.
    »Da wir in Eile sind, Sir – für die direkte. Auch wenn sie verbunden sein wird mit höllischem Aufpassen.«
    »Dreck auf der Piste?«
    Beide waren sie Piloten. Sie sprachen die gleiche Sprache. Dreck auf der Piste, das stand für: Meteoritenstürme, wandernde Staubnebel, Kometenschutt.
    »Eine Besenkolonne hätte reichlich zu tun, Sir.«
    »Kein Risiko, Gregor.«
    Gregor Chesterfield klappe die Mappe zu.
    »An meiner Stelle, Sir«, erkundigte er sich ruhig, »welche Route würden Sie wählen?«
    Brandis musterte den schmalen Jungen im Pilotendress aus nachdenklichen Augen, bevor er sich die Antwort abrang: »Die direkte.«
    Chesterfield nickte und stand auf.
    »Dann sind wir uns ja einig, Sir.«
    »Gut«, sagte Brandis. »Aber das ist noch nicht alles. Hören Sie jetzt gut zu! Franks Vater wird den Transport begleiten.«
    »Wenn er nicht die Nerven verliert.«
    »Leo Hauschildt wird sich zusammennehmen, Gregor. Er weiß, was von ihm abhängt – von ihm und von den hunderttausend Quadratmetern Spiegelfolie, die er für uns auftreiben muß.«
    Chesterfield wirkte verblüfft.
    »Auf der Venus, Sir?«
    Etwas in Brandis’ Stimme ließ ihn spüren, daß er gut daran täte, sich mit einer knappen Auskunft zufrieden zu geben.
    »Die Lichtfallen. Ich fordere Pioniere an, um sie auseinanderzunehmen. Sie schaffen mir die Folien hierher.«
    Chesterfield gab sich gelassen, als er widersprach.
    »Eine Rapido, Sir – mit Verlaub gesagt – ist kein Transporter.«
    Brandis nickte.
    »Aber sie ist schnell.«
    »Das ist sie, Sir.«
    »Reißen Sie die Trennwände heraus, Gregor! Werfen Sie alles über Bord, was für den Rückflug nicht unbedingt notwendig ist. Sie werden eine Menge Stauraum brauchen«, sagte Brandis. »Und jetzt Mast- und Schotbruch, mein Junge! Zu viel Zeit geht verloren.«
    Brandis begleitete Chesterfield zur lichtdurchfluteten Einstiegsröhre, die sich von der Zentrale als gläserne Brücke hinüberspannte zum Schiff. Davor war Dr. Kohn damit beschäftigt, dem Vater des Patienten letzte Instruktionen mit auf die Reise zu geben.
    Chesterfield sagte: »Es geht los, Mr. Hauschildt!« und begab sich an Bord der Rapido.
    »Ja«, sagte Hauschildt, nahm seine Reisetasche auf und eilte hinterher. Nach ein paar Schritten blieb er stehen und wandte sich um. Als er zu sprechen begann, klang seine Stimme belegt. »Sir, Sie können sich auf mich verlassen – daß ich Ihnen das Material

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