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Weltraumpartisanen 30: Die Eismensch-Verschwörung

Weltraumpartisanen 30: Die Eismensch-Verschwörung

Titel: Weltraumpartisanen 30: Die Eismensch-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Intersolar um diese Jahreszeit ziemlich dicht beieinander standen.
    Ruth verließ die Informationsbar, stieg die Treppe hinab und wandte sich dem Kabinendeck zu.
    Der Gang war eng. Ein Herr, der in die entgegengesetzte Richtung wollte, blieb stehen, um sie vorüberzulassen. Er preßte sich an die Wand.
    »Bitte, meine Gnädigste.«
    Sie erkannte ihn an der Stimme.
    »Danke, Mr. Meier.«
    Sie nickte dem Vizedirektor freundlich zu, ohne den Schritt zu verlangsamen – und dann, plötzlich, blieb sie stehen und wandte sich um.
    Sie fror, als hätte sie ein arktischer Wind gestreift.
    Mr. Meier hatte seine Kabine schon erreicht und war darin verschwunden. Ruth sah gerade noch, wie sich hinter ihm die Tür schloß. Ruth machte kehrt und suchte die Chefstewardess auf, um sich nun doch einen Bordkimono geben zu lassen. Die Kälte im Schiff war unerträglich.

16.
    Der Raumflughafen Venus verfügte über eine eigene Polizeitruppe. Diese bestand aus hundert unauffällig gekleideten Beamten und Beamtinnen. Brachte man ihre mannigfaltigen Aufgaben auf einen Nenner, so hatten sie dafür zu sorgen, daß auf dem weitflächigen Gebiet nichts geschah, was den Flugbetrieb hätte stören können.
    Vom Wachlokal überblickte man sowohl die große Halle als auch das Geschlängel der Laufbänder und schließlich die gesamte riesige Rampenanlage.
    Und in eben diesem Wachlokal war Kommissar Santos damit beschäftigt, seine Aufmerksamkeit zwischen dem Käsebrot, mit dem er seinen Hunger stillte, und den Ausführungen von Inspektor Ford zu teilen.
    »Also, noch einmal!« sagte Santos kauend »Die Astoria ersucht uns um was …«
    Ford machte ein leidendes Gesicht. Die Schicht war eine von der Sorte, an die man nicht gerne zurückdenkt. Es gab leider Gottes eben immer wieder Leute, die sich vollaufen ließen und dann nicht friedlich blieben; oder freundlich lächelnde Omas, die anderen Reisenden die Brieftaschen klauten; oder solche, die sich weigerten zu bezahlen, weil sie behaupteten, Napoleon zu sein – auf dem Weg von Elba zurück zu Ruhm und Macht. Ford hatte es satt. Ford war müde.
    »Offenbar hat man da auf der Astoria Trabbel mit einer Passagierin. Na, und wofür gibt’s denn uns?«
    Santos spülte mit einem Schluck Kaffee nach.
    »Was für’n Trabbel?«
    Ford hob die Schultern.
    »Also, Sir, wenn ich das recht verstanden habe, soll sie vom Captain der Astoria verlangt haben, einen anderen Fluggast unter Arrest zu stellen, weil er ein getarnter Roboter ist, der vorhat, den Präsidenten der EAAU zu ermorden.«
    »Was?«
    »Eine arme Irre«, sagte Ford.
    Kommissar Santos nickte. »Die Irren sterben nicht aus. Was man mit ihnen durchmacht, ist Stoff für ein Dutzend Romane. – Und?«
    »Man hat sie bis zur Landung in die Kabine eingeschlossen, Sir.
    Aber Captain Romanow fürchtet, daß sie wieder anfängt, Terror zu machen, sobald man sie rausläßt.«
    »Verstehe. Lassen Sie ihn wissen, daß wir einen Wagen zur Gangway schicken.«
    »Ja, Sir.«
    Santos wedelte mit der Hand.
    »Und lassen Sie sich den Namen dieser Passagierin geben, Ford.«
    Der Inspektor warf einen Blick auf den Zettel in seiner Hand.
    »Schon geschehen, Sir. Der Name der Passagierin ist Ruth O’Hara.«
     
    Eine gute Stunde später erhielten Kommissar Santos und Inspektor Ford Gelegenheit, die unbotmäßige Passagierin persönlich in Augenschein zu nehmen.
    Zwei stämmige Polizisten führten sie herein. Der erste Eindruck von ihr war durchaus positiv: eine gutaussehende, selbstbewußte Frau. Teuer gekleidet, wenn auch einigermaßen ramponiert. Langes rotes Haar, seegrüne Augen – der irische Typ.
    »Also, Mrs. O’Hara,« sagte Santos gemütlich, »nun nehmen Sie erst einmal Platz. Und dann erzählen Sie mal, weshalb Sie keine Ruhe geben.«
    Ruth bezwang ihren Groll auf die uneinsichtige Schiffsführung der Astoria . Was dieser Kommissar von ihr erwartete, waren sachliche Auskünfte. Und da sie diesmal wußte, in welcher Gestalt der Homat auftrat, konnte sie offen sein.
    »An Bord der Astoria, Kommissar«, erwiderte sie ruhig, »habe ich Anzeige erstattet. Die Anzeige wurde nicht zur Kenntnis genommen – im Gegenteil: Ich wurde einer demütigenden Behandlung unterworfen. Jetzt sind Sie die zuständige Instanz. Da ich hier bin, erstatte ich Anzeige.«
    »Anzeige gegen wen?«
    »Gegen Mr. Meier, Kommissar, der zusammen mit mir mit der Astoria gekommen ist. Dort unten geht er soeben – der Herr im grauen Mantel.«
    Santos und Ford blickten in die angegebene

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