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Weltraumpartisanen 30: Die Eismensch-Verschwörung

Weltraumpartisanen 30: Die Eismensch-Verschwörung

Titel: Weltraumpartisanen 30: Die Eismensch-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Grund klang die Stimme atemlos.
    »Hören Sie?«
    »Ich höre, Doktor.«
    »Ihre Frau ist nicht mehr da, Commander. Vor wenigen Minuten noch habe ich sie untersucht. Dann habe ich dieses Gespräch zu Intersolar angemeldet. Und jetzt ist das Behandlungszimmer leer.«
    »Was heißt das?«
    »Das heißt, daß Ihre Frau aus der Klinik geflohen ist. Auf eine sehr raffinierte Art und Weise. Die Polizei ist schon eingeschaltet.«
    Brandis’ Stimme wurde lauter: »Was zum Teufel hat die Polizei damit zu tun, wenn meine Frau Ihre verdammte Klinik verläßt, Doktor?«
    Die ferne Stimme kämpfte gegen die Störungen an.
    »Sie verstehen nicht, Commander. Wir haben es zu tun mit einer toten Krankenschwester. Und mit einer gemeingefährlichen Geisteskranken, die in der geraubten Schwesterntracht durch die Towns irrt. Tut mir leid, Commander – aber das ist nun mal der Sachverhalt.«
    Auf der Venus wurde aufgelegt.
    Brandis behielt den Hörer noch eine Weile in der Hand, bevor er sich abwandte.
    Seebeck sah ihn fragend an.
    Brandis wirkte verstört. Er fuhr sich mit dem Handrücken über die Augen.
    »Es ist wegen Ruth«, sagte er unbeholfen. »Der Arzt meint, sie ist … sie ist nicht ganz gesund.«
     
    Schwester Josephine war in der Besenkammer aufgefunden worden: tot und entkleidet. Der untersuchende Kommissar sprach von einem tödlichen Handkantenschlag ins Genick.
    »Wie würden Sie diese entflohene Patientin einschätzen, Doktor?« erkundigte er sich. »Ist sie ein athletischer Typ?«
    Dr. Geronimo runzelte die Stirn.
    »Sie ist eine große gutaussehende Frau, Kommissar«, erwiderte er, »mit einem durchtrainierten Körper.«
    Als die Vernehmung beendet war, hatte er dienstfrei. Im Waschraum zog er sich um.
    Aus der Nebenkabine waren Geräusche zu hören.
    Dort war der Homat damit beschäftigt, die Kunsthaut seiner rechten Hand zu flicken. Amorphes Eis sickerte heraus.
    Der Homat versorgte seine Wunde, dann zerrte er sich angewidert die Schwesterntracht vom Leib, mit deren Hilfe er fast ans Ziel gekommen war, und begann mit seiner Verwandlung.
    In seinem Elektronenhirn rumorte es.
    Die Frau des Commanders war durch den Luftschacht auf und davon – aber weswegen? Wann hatte sie seine Tarnung als Schwester Josephine durchschaut?
    »Verdammt!« sagte der Homat, als ihm einfiel, wie er zusammen mit Dr. Geronimo die Patientin auf die Couch zurückgedrückt hatte. Solche Fehler durften einfach nicht vorkommen. Andererseits war die Frau fast nicht mehr wichtig. Der Homat stand einen Schritt vor dem Ziel.

18.
    Die Luft war zunehmend dünner geworden – und dann war sie nur noch als hauchfeiner Schleier direkt über dem karstigen Boden zu finden gewesen. Ruth legte die letzten Meter kriechend zurück. Sobald sie den Kopf hob, begann sie zu röcheln.
    Sie befand sich fast schon außerhalb der erschlossenen Zone, innerhalb derer sich die Towns hinzogen, am äußersten Rande jenes von den Ozonerien mit sauerstoffhaltiger Atmosphäre versorgten begrünten Siedlungsgebietes der Venus, in dem man sich wie daheim auf dem Mutterplaneten Erde ohne technische Hilfsmittel aufhalten, bewegen und verständigen konnte.
    Am Rande der Zone – dort, wo Ruth schwer atmend kauerte – nahm die Wirkung der Ozonerien ab, und der atmosphärische Gürtel über dem Gelände wurde niedriger und niedriger und schließlich irgendwo in der roten Wüste völlig zu Null.
    In der erschlossenen Zone wurde nach Ruth O’Hara gefahndet; dort mußte sie damit rechnen, eher früher als später erkannt und aufgegriffen zu werden. In der Wüste war sie halbwegs sicher. Hier konnte sie allenfalls von einer Polizeibarkasse aufgespürt werden, die die venerischen Raumsektoren kontrollierten; und selbst vor diesen konnte man sich schützen, wenn man beizeiten unter einem der vielen überhängenden Felsen in Deckung ging. Angestrahlt von der gleißenden Sonne, waren sie vor dem schwarzen Himmel weithin zu sehen.
    Das Rampengelände des Raumflughafens und der Werften begann nur wenige Schritte von Ruth entfernt, und dort war auch die Luftschicht dicht und hoch. Die beiden uniformierten Wächter, die das unsichtbare Tor im elektronischen Zaun bewachten, litten jedenfalls keine Not. Fast jedesmal winkten sie die mit Spiegelfolie schwer beladenen Goliath -Transporter, die aus der Wüste kamen, anstandslos durch. Manche dieser Goliathe zogen so dicht an Ruth vorüber, daß sie sie mit dem aufgewirbelten roten Staub überschütteten und in den heißen Wirbel ihrer Düsen zu

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