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Weltraumpartisanen 30: Die Eismensch-Verschwörung

Weltraumpartisanen 30: Die Eismensch-Verschwörung

Titel: Weltraumpartisanen 30: Die Eismensch-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Hauschildt auf der fernen Venus, Ja, Sie haben recht.«
    Dann schaltete er ab.
    Seebeck sah Brandis erwartungsvoll entgegen, als dieser zum Tisch zurückkehrte, aber Brandis war in keiner mitteilsamen Stimmung. Er setzte sich nicht, sondern warf einen Blick auf die Uhr.
    »Martin«, sagte er, »ich muß rüber.«
    Seebeck sprang auf.
    »Störe ich, wenn ich mitkomme?«
    »Such dir eine Ecke, wo du keinem im Wege bist.«
    »Was liegt eigentlich an – so etwas wie Generalprobe?«
    »Die Kommunikation wird gecheckt.«
    Seebeck hangelte sich hüpfend und fluchend hinter Brandis her durch endlos erscheinende Gänge ohne internes Schwerefeld. Brandis schien davon unberührt. Nur gelegentlich hob er fast spielerisch die Hand, um sich an der Decke abzustützen.
    Als Seebeck im Leitstand wieder festen Boden betrat – künstlichen festen Boden – atmete er erleichtert auf. Die Freiraumakrobatik blieb ihm verhaßt. Sein Schädel brummte. In der Hast war er mit einer Deckenstrebe zusammengestoßen. Man bekam es eben immer wieder zu spüren, wo man sich befand.
    Die Brücke war hell erleuchtet. Der große Tag stand erst vor der Tür, aber im Leitstand war er praktisch schon angebrochen. Alle Positionen waren wie für die Inbetriebnahme besetzt und das EBL so weit in Betrieb, wie es für die Probe erforderlich war.
    »Achtung – abfahren!«
    Der Reihe nach wurden die optischen Registraturen auf »Aufnahme« geschaltet und die Bildschirme der Übermittlung einreguliert.
    Die astronomische Entfernung zwischen Intersolar und der Erde schien plötzlich aufgehoben zu sein. Die moderne Technik machte es möglich.
    Seebeck verdrückte sich auf den Drehstuhl hinter dem Modell der Anlage, in dem sich das Licht der Sonne fing – stets bereit zu einer neuerlichen Demonstration. Seebeck berührte die vom Laserimpuls durchlöcherte Münze in seiner Tasche.
    Nicht weit von ihm entfernt, ließ sich Brandis von Morales vom letzten Stand der Dinge unterrichten. Beide sprachen gerade laut genug, daß Seebeck mithören konnte.
    »Theoretisch sind wir so weit, Commander. Groß-M ist fixiert.«
    Die Bezeichnung Groß-M für den Transformer Metropolis war Seebeck geläufig.
    »Und praktisch, Mr. Morales – sind wir da auch so weit?«
    »Praktisch wäre mir wohler, ich könnte mich bei der Justierung auf Leo Hauschildt stützen, Commander.«
    »Hauschildt wird rechtzeitig zurücksein.«
    »Das ist sein spezielles Fachgebiet, verstehen Sie? Was ist mit dem Material?«
    »Bringt er mit.«
    »Das heißt, wir können den Termin halten?«
    »Wenn’s nicht gerade mit dem Teufel zugeht …«
    Seebecks Aufmerksamkeit richtete sich auf einen Bildschirm, auf dem der Transformer Groß-M zu sehen war – ein grauer Energiesilo, der sich von Godwana kaum unterschied.
    Ein unsichtbarer Kommentator probte seinen Text: »… Groß-Ms Aufgabe besteht darin, die aus dem All eintreffende pure Energie aufzufangen und vor der Weitervermittlung an das weitverzweigte Netz der Abnehmer zu verwertbaren Qualitäten zu verarbeiten – zu Strom, Wärme und kompakten Pferdestärken. Auch dieser Transformer hatte dem neuartigen EBL-Systern angepaßt werden müssen, doch davon betroffen war nur das elektronische Kernstück der Anlage. Anders sieht es noch immer auf Intersolar aus. Die Sendeplattform unter den Sternen befand sich noch vor wenigen Wochen in einem desolaten Zustand …«
    Eine andere Stimme hieb dazwischen: »Hallo, Intersolar ! Sind wir bei Ihnen auf Empfang?«
    Auf dem Leitstand drückte ein Kommunikator die Sprechtaste.
    »Hallo, Metropolis, Sie kommen hier gut an. Ich bitte um die Gegenprobe.«
    »Ausgezeichnet, Intersolar . Wir empfangen Sie klar und deutlich und schalten weiter zu.«
    Seebecks Blick richtete sich auf den nächsten Bildschirm, der plötzlich lebendig wurde.
    Der Regierungspalast in Metropolis war im Bild, das herzförmige Machtzentrum der EAAU. Im Schutz der abhörfesten Mauern liefen die Nervenstränge der Drei Vereinigten Kontinente und des assoziierten Australiens zusammen. Und zum Weltreich, das von hier aus mal besser, mal schlechter regiert wurde, zählten die Planeten Venus, Uranus und Mars.
    Das Weltreich bröckelte. Der Mutterplanet Erde, auf dem sich der Regierungspalast erhob, war krank.
    Jetzt sollte Intersolar ihm Heilung bringen …
    Die nächste Einstellung zeigte den historischen Balkon, von dem aus Präsident Hastings das neue Energiezeitalter ausrufen wollte. TV-Techniker in gefütterten Overalls waren damit beschäftigt,

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