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Weltraumpartisanen 30: Die Eismensch-Verschwörung

Weltraumpartisanen 30: Die Eismensch-Verschwörung

Titel: Weltraumpartisanen 30: Die Eismensch-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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und friedvolles Dunkel. Aber die Phasen des Wachseins wurden länger und länger, und irgendwann behielt sie die Augen auf und stellte fest, daß sie sich in einem Krankenhaus befand – in einem Raum ohne Fenster.
    Sie lag auf der Untersuchungscouch der psychiatrischen Abteilung.
    Und sie war nicht allein.
    Vor der Couch standen ein Arzt und eine Krankenschwester und blickten auf sie herab.
    Ruth blinzelte.
    »Wie fühlen Sie sich, Mrs. O’Hara?« erkundigte sich der Arzt.
    Ruth antwortete nicht sofort. Sie kramte in ihrer Erinnerung. Was war geschehen? Sie war auf der Flughafenwache gewesen – richtig. Und dann waren die Pflegerinnen mit der Spritze aufgetaucht.
    Es hatte keinen Sinn, diesen Arzt, der es offensichtlich gut mit ihr meinte, gegen sich aufzubringen, indem man sich störrisch gab. Am besten sagte man ihm die Wahrheit.
    »Mir ist übel.«
    Der Arzt nickte.
    »Das ist normal, Mrs. O’Hara. Atmen Sie jetzt kräftig durch, dann werden Sie sich gleich frischer fühlen. Übrigens, ich bin Doktor Geronimo – und neben mir sehen Sie Schwester Josephine.«
    Schwester Josephine setzte ein Lächeln auf, das um Vertrauen warb. Sie war eine große knochige Frau mit muskulösen Armen.
    »Ich bin Ihre Betreuerin, Kindchen«, sagte sie. »Wir werden uns schon vertragen.«
    Ruth sank erschöpft in die Stille zurück.
    Die Stimme des Arztes holte sie unnachsichtig wieder heraus.
    »Sie sind hier eingeliefert worden, Mrs. O’Hara, weil Sie krank sind. Man wird Ihnen helfen – dafür sind wir ja da. Aber Sie dürfen uns nicht im Stich lassen. Wenn Sie wirklich genesen wollen, müssen Sie schon mitwirken.«
    Ruth sah ihn erwartungsvoll an.
    »Was ich von Ihnen erwarte, Mrs. O’Hara«, sagte Doktor Geronimo, »ist vorbehaltslose Offenheit. Sind Sie dazu bereit?«
    Ruth bewegte die Lippen: »Ja.«
    Dr. Geronimo nickte ihr aufmunternd zu.
    »Wovor haben Sie Angst, Mrs. O’Hara?«
    Die Antwort kam leise, aber sie war klar und deutlich: »Homat.«
    »Sie haben ihn gesehen?«
    »Er tarnt sich. Erst war er Captain Goldmund. Dann der Taxifahrer. Dann Boris Stroganow. Jetzt ist er Mr. Meier.«
    Doktor Geronimo und Schwester Josephine wechselten einen raschen Blick. Was die Patientin von sich gab, deckte sich mit dem Bericht der Flughafenwache.
    »Und was«, forschte Dr. Geronimo weiter, »führt Mr. Meier im Schilde?«
    Die Patientin wurde lebhafter.
    »Er wird den Präsidenten der EAAU ermorden«, sagte sie, »wenn Sie mich hier noch lange festhalten, Doktor. Hören Sie endlich auf, mit mir zu reden wie mit einem kleinen Kind! Ich bin nicht verrückt.«
    Dr. Geronimo setzte seine Berufsmiene auf, eine Mischung aus väterlichem Wohlwollen, verständnisvoller Anteilnahme und beschwichtigender Überredung.
    »Ich weiß, ich weiß. Ihnen fehlen lediglich ein paar Tage Ruhe.«
    »Ein paar Tage …!«
    Ruth wollte aufspringen. Dr. Geronimo und Schwester Josephine drückten sie mit sanfter Gewalt auf die Couch zurück.
    »Nicht doch!« sagte Dr. Geronimo mit mildem Tadel. »Sie brauchen Ruhe.«
    Ruth wehrte sich nicht.
    Auf einmal hatte sie begriffen, daß es keinen Sinn hatte. Gegen die vereinten Kräfte des Arztes und seiner Gehilfin hatte sie keine Chance. Nur Klugheit und scheinbare Ergebenheit konnten sie retten. Sie schloß die Augen.
    »Recht so«, sagte Dr. Geronimo. »Ruhen Sie sich aus. Schwester Josephine wird Sie gleich abholen und auf Ihr Zimmer geleiten. Und dann unterhalten wir uns morgen weiter.«
    Ruth stellte sich schlafend.
    In Wirklichkeit war sie hellwach.
    Sie hätte diesem ungläubigen Arzt sagen können, daß der Homat mit ihnen in diesem Raum war – daß sie seine eiskalten Hände gespürt hatte; aber damit hätte sie zugleich über ihn und über sich das Urteil gesprochen.
    Ruth preßte die Lippen aufeinander, um sich nicht zu verraten, als sich die Stimme des Homaten noch einmal vernehmen ließ, bevor hinter Dr. Geronimo und Schwester Josephine die Tür ins Schloß fiel: »Ziehen Sie sich schon mal aus, Kindchen. Ich bringe Ihnen gleich das Nachthemd.«
    Ruth war allein.
    Als sie sich in die Höhe stemmte, wurde ihr schwindelig. Sie zwang sich, auf den Beinen zu bleiben. Der Homat konnte jederzeit zurückkommen.
    Ruth untersuchte den Raum.
    Die Tür ließ sich von innen nicht öffnen. Es gab auch kein Fenster, aus dem man springen konnte. Ruth richtete den Blick auf den Luftschacht.
     
    Im Telefon ließ sich erneut die Stimme des Arztes vernehmen. Brandis faßte den Hörer fester. Aus irgendeinem

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