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Weltraumroboter

Weltraumroboter

Titel: Weltraumroboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Anderson
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zog seine Lippen zurück, um zwei Reihen ebenmäßiger, strahlend weißer Zähne zu enthüllen, und betrachtete sie im Spiegel. »Prächtig. Zwar weiß ich nicht, wozu ich sie brauche, da ich nicht mehr esse. Aber es ist nett, sie zu haben.«
    »Wozu Sie sie brauchen? Erstens, um hübsch auszusehen – was unleugbar der Fall ist. Zweitens enthält jeder Zahn der unteren Reihe ein Kristall für Ihr Ultrakurzwellengerät. Sie wissen noch nicht, daß Sie in der Zwerchfellgegend ein UKW-Gerät mit sechzehn Kanälen haben.«
    »Schwester, Sie belieben zu scherzen – wie?«
    »Ich scherze nicht. Die Radiofachleute sagen, Sie können so viele UKW-Stationen empfangen wie ein großes Düsenpassagierflugzeug.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Gut, ungläubiger Thomas, schalten wir es ein. Das wird Sie überzeugen.« Susan klappte die Decke zurück.
    »Hee, Lady! Vorsicht!«
    »Keine Angst, ich will nur Ihre Kontrolltafel freilegen.«
    »Ich wüßte Ihnen Dank, wenn Sie Ihre Finger von meiner Kontrolltafel ließen – was auch immer damit gemeint sein mag.«
    Susan kümmerte sich nicht um den Einspruch und ließ die kleine Klappe an ADAMs Taille aufspringen. »Sehen Sie dieses Knöpfchen? Es setzt Ihr Gerät in Betrieb und dient außerdem zum Wählen der verschiedenen Kanäle. Versuchen wir Kanal fünf. Das ist, glaube ich, der, den sie für den örtlichen Flughafen Randolph-Field benutzen.« Sie stellte Kanal fünf ein. »Natürlich ist es ein Transistorgerät und in Sekunden angewärmt.«
    »Natürlich«, murmelte ADAM kopfschüttelnd, als aus seinem Innern laut und deutlich die Stimme des Kommandoturms von Randolph-Field ertönte, die einem landebereiten Flugzeug Anweisungen erteilte.
    »Dies«, sagte Susan und deutete auf ein anderes winziges Knöpfchen, »ist die Lautstärkeregelung.«
    »Ich will verdammt sein!« ADAM drehte das zweite Knöpfchen, um die Lautstärke zu mindern. »Ist es nur ein Empfänger, oder kann ich auch senden?«
    »Selbstverständlich können Sie auch senden. Wenn wir einen Weltraummann bauen, dann machen wir ihn auch erstklassig. Aber vorläufig sollen Sie noch nicht senden. Das hat mit dem Wellenverteilungsplan zu tun und auch mit Geheimhaltung. Die Öffentlichkeit darf noch nichts von Ihnen erfahren.«
    ADAM schaltete nacheinander einige andere Kanäle ein und lauschte bei jedem sekundenlang. »Suzy«, sagte er dann erregt, »mir scheint, ich kann beinah jeden Flughafen in hundert Meilen Umkreis empfangen! Fabelhaft! Aber was ich nicht verstehe – wie hat man ein solches Gerät in mir unterbringen können, ohne daß ich dadurch einen dicken Bauch oder anderweitige Ausbuchtungen bekomme?«
    »Das hängt irgendwie mit außerordentlicher Verkleinerung zusammen – ›Miniaturisation‹, wie die Fachleute sagen, die es Ihnen erklären werden. Jedenfalls sind Sie innerlich ein furchtbar komplizierter Behälter für Transistoren und Widerstände und alles mögliche andere technische Zeug, aber äußerlich trotzdem hübsch.«
    »Nett von Ihnen, das zu sagen.«
    »Nicht der Rede wert. Wollen Sie etwas über Ihre Ohren wissen?«
    »Sicher. Was ist darüber zu wissen?«
    »Außer den Sendern, die Töne und Geräusche an Ihr Gehirn übermitteln, enthalten Ihre Ohren die Antennen für das UKW-Gerät.«
    »Ah, verstehe.«
    »Nun, soviel über Ihren Kopf. Ich habe es nur in groben Umrissen darlegen können. Sie werden eine Art Grundschule durchmachen, sobald Sie völlig geheilt sind. Die zuständigen Fachleute werden Ihnen dann alles im einzelnen auseinandersetzen. Haben Sie noch irgendwelche Fragen?«
    »Über drei Millionen, doch die meisten haben Zeit. Nur eins möchte ich jetzt wissen. Werde ich je irgendwelches Gefühl in diesem Körper haben, den ich nun spazierentrage? Ich will nicht undankbar erscheinen. Aber ich meine – wenn ich trotz allem doch wieder lebendig sein soll, dann möchte ich ganz gern auch ein bißchen leben. Oder ist das zuviel erwartet bei einem Körper aus Plastik und Leichtmetall?«
    Susan war von ADAMs ernstem Ausdruck tief berührt. Sie mußte sich erst räuspern, ehe sie antworten konnte: »Ich weiß, was Sie empfinden. Auch Doktor Ehrick weiß das – dessen dürfen Sie sicher sein. Er hat sein Bestes dazu beigetragen, Ihnen einen Körper zu geben, der so zweckmäßig wie möglich ist und es Ihnen dennoch angenehm macht, darin zu leben. Deshalb wurden in alle Ihre Gliedmaßen empfindliche Nervenenden geführt. Versuchen Sie Ihre Fingerspitzen. Sie sollten Gefühl darin

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