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Weltraumroboter

Weltraumroboter

Titel: Weltraumroboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Anderson
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Raffinessen in Wasser tauchen?«
    »Selbstverständlich. Sie sind absolut wasserfest.«
    »Oh, ich bin glücklich, das zu hören.«
    »Gewisse Vorsichtsmaßnahmen müssen Sie allerdings beachten. Zum Beispiel müssen Sie Ihre Luftpumpe abschalten. Zu gegebener Zeit werden Sie gedruckte Instruktionen über alles dies erhalten. Sie müssen lernen, Ihre verschiedenen Systeme sozusagen im Schlaf zu beherrschen.«
    »Jetzt verstehe ich, weshalb man das Gehirn eines Testpiloten haben wollte. Es ist wie das Ausprobieren eines neuen Flugzeugtyps.«
    »Genau. Sobald Sie gelernt haben, mit Ihrem neuen Körper umzugehen, wird es wie beim Autofahren sein – Sie werden es automatisch tun.«
    »Ich bin beeindruckt.«
    »Wollen wir uns jetzt Ihrem Mund widmen?«
    »Gut. Noch besser wäre es freilich, wir würden uns Ihrem Mund widmen.«
    Susan ignorierte diese Bemerkung. Aus ihrer Stimme klang ein wenig Mitgefühl, als sie sagte: »Ich fürchte, Sie haben keine Zunge.«
    ADAM überlegte einen Moment lang. »Richtig«, bestätigte er. »Ich erinnere mich einiger ›Halluzinationen‹ hierüber. Ich muß bekennen, daß es ein ziemlicher Schlag war.«
    »Tatsächlich haben Sie gar keinen Bedarf für eine Zunge«, fuhr Susan strahlend fort, »da Sie nicht essen.«
    »Ja, ich hörte davon. Ich werde das Essen vermissen. Ich war recht gut darin. Andererseits mag es von Vorteil sein, keinen Magen zu haben. Ich hatte seit einiger Zeit den Verdacht, daß ich in meinem alten Körper ein kleines Magengeschwür kultivierte. Manchmal brannte mir der Magen sehr unangenehm. Besonders nach mexikanischem Essen. Und rumpeln tat er. Er rumpelte ziemlich viel. Das hing wohl mit dem Fliegen zusammen. Rumpelt Ihr Magen auch?«
    »Oh, hin und wieder tut das wohl jeder Magen. Ich habe allerdings Glück – meiner rumpelt nicht, meiner schnurrt wie eine zufriedene Katze, vor allem nach einer guten Mahlzeit.«
    »Es ist hübsch, mit Ihnen zu sprechen, Schwester Riley. Sie sind sehr nett.«
    Schwester Riley war überrascht zu sehen, das ADAM es irgendwie bewerkstelligt hatte, seinen Kopf ganz in die Nähe ihres Kopfes zu bringen. »Mir scheint«, sagte sie mit einem nicht sehr überzeugenden Versuch, krankenschwesternhaft sachlich zu klingen, »diese Unterhaltung ist ein wenig aus der Bahn geraten.«
    »Tut mir leid, Schwester. Es soll nicht wieder vorkommen. Bitte, fahren Sie fort.«
    »Nun –«, Susan räusperte sich, »hat es Sie nicht verwundert, daß Sie ohne Zunge so deutlich sprechen können?«
    »Doch, dieser Gedanke ist mir durch den Kopf gegangen.«
    »Ich bin keine Elektronik-Expertin, aber ich will versuchen es Ihnen zu erklären, wie es mir von einem Techniker der Gilfillan Corporation erklärt wurde.«
    »Erklären Sie.«
    »Ihre Gedankenwellen gehen direkt zum Nervenzentrum, wo sie sortiert und an einen Verstärker übermittelt werden, der sie an das Hi-Fi-Sprechgerät in Ihrer Kehle weitergibt. Ihre Lippenbewegungen sind auf die Worte synchronisiert, die Sie sprechen. Die Toningenieure haben Ihnen eine schöne, klangvolle Stimme verliehen. Singen Sie mal die Tonleiter.«
    »Suzy, ich bin kein Sänger. Ich habe sogar das Singen unter der Dusche aufgegeben, weil mir eines Tages der Badezimmerspiegel in Stücke sprang.«
    »Versuchen Sie es nur. Einfach die Tonleiter. Aaaaa ...«
    ADAM versuchte es und war so verwundert über die reiche Fülle seiner Stimme, daß er die Tonleiter gleich wieder rückwärts sang. Dabei geriet er in immer tiefere und tiefere Töne bis er sich schließlich anhörte wie Paul Robeson.
    »Für die tiefen Töne haben Sie einen besonderen Baßlautsprecher in der Brust«, erläuterte Susan. »Ihre Stimme ist wahrhaftig wunderbar.«
    »Ich könnte verrückt werden«, stöhnte ADAM. »Seit je habe ich mir gewünscht, eine Stimme zu besitzen wie ein richtiger Sänger, und nun ...«
    »Wie wär's mit einem Liedchen?«
    »Oh, lieber nicht.«
    »Zieren Sie sich nicht. Versuchen Sie es.«
    »Nun, Sie haben es herausgefordert. Ich kenne da ein Seemannsliedchen. Hören Sie.« ADAM lehnte sich zurück und begann:
     
    Sie war die Tochter des Admirals
    und hatte einen lieblichen Hals,
    doch die Seeleute sahen sie schwimmen geh'n
    und fanden sie anderswo doppelt so schön,
    als am Hals, als am Hals ...
     
    »Fein, danke. Sie sind gut bei Stimme.«
    »Das Liedchen geht noch weiter.«
    »Danke, mir hat es genügt. Wenden wir uns nun Ihren Zähnen zu.«
    »Gut, wenden wir uns meinen Zähnen zu.«
    »Wie gefallen sie Ihnen?«
    ADAM

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