Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weltraumroboter

Weltraumroboter

Titel: Weltraumroboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Anderson
Vom Netzwerk:
haben.«
    ADAM rieb seine Fingerspitzen gegeneinander, und ein Lächeln erhellte seine Züge. »Bei Gott, es ist Gefühl darin. Das hatte ich noch nicht bemerkt.« Er fuhr sich mit den Fingern über Gesicht und Brust. »Wunderbar! Ich kann fühlen!«
    »Diese Fähigkeit wird noch zunehmen, je mehr sich die Verbindungen eingewöhnen. Vergessen Sie nicht – Sie haben eine schwere Operation durchgemacht, eine Art Neugeburt, und alles braucht seine Zeit.«
    »Wo sonst werde ich noch fühlen können?«
    Susans Wangen röteten sich. »Oh, ich denke – an gewissen exponierten Stellen. Zum Beispiel an Ihren Lippen.«
    ADAM berührte seine Lippen mit den Fingerspitzen. »Ich kann nicht unterscheiden, ob das Gefühl in den Lippen ist oder in den Fingerspitzen. Vielleicht, wenn meine Lippen von etwas Sanfterem berührt würden ...?«
    »Wie etwa ...?«
    »Wie etwa ein anderes Paar Lippen.«
    »Denken Sie da an ein spezielles Paar anderer Lippen?«
    ADAM lächelte entwaffnend. »Oh, es wäre nicht nötig, deswegen besondere Umstände zu machen. Man brauchte sie nicht erst aus der Ferne herbeizuholen und alles das. Ihre würden es tun, Schwester Suzy.«
    »Bedauere. Die Aufgaben einer Krankenschwester beschränken sich eindeutig auf pflegerische Obliegenheiten.«
    »Hören Sie, Schwester Suzy. Ich habe der Wissenschaft zuliebe eine Menge Schwierigkeiten auf mich genommen. Sicher würde ein kleiner Kuß Sie nicht überfordern. Nur der Wissenschaft zuliebe, natürlich.«
    »Ach, ich weiß nicht recht ... Allerdings, wenn es für die Wissenschaft wäre ...«
    »Oder soll ich dem guten Doktor Ehrick erzählen, daß Sie unter meine Decke gelangt und sich an meinem UKW-Knöpfchen zu schaffen gemacht haben?«
    »Schon gut, schon gut! Sprechen Sie doch nicht so laut.« Susan sah über die Schultern, um sich zu vergewissern, daß die Tür geschlossen und daß niemand hereingekommen war. »Und Sie sind ganz sicher, daß es nur für wissenschaftliche Zwecke sein soll?«
    »Absolut.«
    »Ich dürfte es nicht tun, aber da es für die Wissenschaft ist ...«
    Zögernd legte Susan eine Hand an ADAMs Wange. Dann beugte sie sich zu ihm und drückte ihre Lippen sanft auf seinen Mund.
    Genau in diesem Moment geschah zweierlei: Die erste Stufe von ADAMs Hexa-Sicherung brannte durch, und Dr. Ludwig Ehrick betrat den Raum.

8
     
     
    »Hei, Cal! Nehmen Sie den Stuhl zu meiner Rechten.«
    »Hei, Leuchte der Wissenschaft!« C. C. Callaghan erklomm den Barstuhl neben McDermott. »Kommen Sie aus dem Dschungel Ihrer Gelehrsamkeit doch mal wieder unter Menschen? Wie geht's?«
    »Nicht schlecht. Freut mich, daß Sie sich von Ihren aufreibenden Pflichten beim zarten Geschlecht losreißen konnten. Ich möchte mit Ihnen über ADAM sprechen.«
    »Deswegen also Ihre Einladung in diese Bar. Hätte ich mir eigentlich denken können.« Callaghan bestellte beim Barmann einen Martini und schaute McDermott fragend an. »Was für eine böse Suppe haben Sie mir nun wieder eingebrockt?«
    »Diesesmal noch keine. Ich versuche, dem vorzubeugen.«
    »Ah, eine neue Masche.«
    »Cal, ich denke, es ist Zeit, die ›Geheim‹-Siegel von ADAM zu nehmen.«
    Der Barmann brachte den Martini. Callaghan nahm einen Probeschluck und nickte anerkennend. Schließlich fragte er: »Wieso?«
    »Zwei Wochen sind nun seit der Operation vergangen. Wir neigen dazu, es manchmal zu vergessen – aber ADAM ist ein menschliches Wesen. Er sollte wieder unter Menschen kommen. Für seine Moral würde das Wunder wirken.«
    »Man erzählt, daß Schwester Riley in Sachen Moral bei ihm recht emsig ist. Sie soll sich eine schwere Strafpredigt von Doktor Ehrick eingehandelt haben.«
    »Übertreibung. Sie erhielt einen leichten Verweis. Nicht wegen der Sache, sondern wegen des Zeitpunktes. Der Doktor mag nicht, daß ADAM so kurz nach der Operation in emotionale Wallung gerät.«
    »Was ist denn geschehen?«
    »Sie hat ihn geküßt.«
    » Ihn geküßt? Susan Riley hat ihn geküßt?«
    »Kein Grund zur Aufregung. Es geschah in Wahrnehmung ihrer pflegerischen Obliegenheiten.«
    » Ihn geküßt!« Callaghan war fassungslos. »Kein Wunder, daß seine Sicherung durchbrannte. Würde dieses Rotköpfchen mich küssen, dann säße prompt die ganze Nachbarschaft im Dunkeln. Aber ich versuche ja seit Wochen vergebens, dieses Bündelchen allerliebster irischer Sommersprossen zu einer Spazierfahrt in meinem Spezial-Cadillac einzuladen! Was hat denn der synthetische Bursche mir voraus?«
    »Beruhigen Sie sich, Cal. Ob Sie

Weitere Kostenlose Bücher