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Weltraumroboter

Weltraumroboter

Titel: Weltraumroboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Anderson
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und wollte schließlich durch eine Tür des Supermarktes gehen. Da geschah es.
    Als modernes Einkaufszentrum war dieser Supermarkt mit elektronisch gesteuerten Eingangstüren ausgestattet. Sobald jemand den zu jeder Tür gehörenden Suchstrahl durchschnitt, tat sich die Tür, wie von Geisterhand bedient, automatisch für ihn auf. Dies funktionierte seit Jahren störungsfrei. Aber – bisher hatte auch noch niemand mit eigener, in seinen Körper eingebauter fotoelektrischer Zelle den Suchstrahl durchquert. Da es nun doch passierte, brach eine kleine Hölle los.
    Als ADAM in den Bereich des Suchstrahls geriet, bemerkte er plötzlich, daß seine Gehirnsignale merkwürdig verstümmelt wurden und seine Gliedmaßen seltsame Dinge taten – seine Beine machten halt, wirbelten ihn herum und fingen wieder an auszuschreiten, aber rückwärts und viel zu schnell. Ehe er etwas dagegen tun konnte, spürte er einen heftigen Aufprall. Seine Füße flogen nach vorn, und das erschreckende Klirren berstenden Glases beleidigte seine Ohrenantennen.
    Er wurde für einen Moment bewußtlos. Als er wieder zu sich kam und umherschaute, bedauerte er sofort, nicht bewußtlos geblieben zu sein, bis man ihn auf eine Trage gelegt und still hinausgeschleppt hätte. Sein hastiger Blick über die Szene des Geschehens ließ erkennen, daß seine rückwärts ausschreitenden Beine ihn durch eine Schaufensterscheibe getrieben hatten, und daß er, unter einem Schauer von Scherben und Splittern, mit seiner Kehrseite im Warenkorb eines Einkaufswägelchens gelandet war. Unglücklicherweise schien dieses Einkaufswägelchen unter dem Kommando einer rundlichen, sehr unliebenswürdigen Lady reichlich reiferer Jahre zu stehen, die ihn sogleich anfuhr. »Sir, wollen Sie sich gütigst aus meinem Einkaufswägelchen entfernen? Sie zerquetschen ja meinen schönen dänischen Butterkäse!«
    »Tut mir schrecklich leid, Madam«, beteuerte ADAM, seinerseits schon eifrig bemüht, dem Drahtkorb zu entrinnen.
    »Verstehe nicht, wieso man euch betrunkene Golfer durch die Straßen torkeln läßt. Eine Frau kann nicht mehr einkaufen gehen, ohne belästigt zu werden.«
    »Ich bitte tausendmal um Entschuldigung, Madam«, sagte ADAM, nun dem Drahtkorb entstiegen und damit beschäftigt Glassplitter von seiner Kleidung zu stäuben. »Selbstverständlich werde ich den Schaden ersetzen.«
    »Sehen Sie nur, was Sie mit meinem schönen dänischen Butterkäse gemacht haben.«
    »Ja, Madam, ich sehe. Wenn Sie erlauben, werde ich zum Manager gehen und veranlassen, daß Sie entschädigt werden.«
    Zu dieser Zeit war ADAM bereits umringt von Verkaufspersonal und Kunden, die der Spektakel herbeigelockt hatte. Er versicherte den Umstehenden, daß er unverletzt sei, fragte nach dem Weg zum Büro des Managers und bahnte sich, unterstützt und begleitet von einem sehr großen, weißbeschürzten Metzger, einen Weg durch die Menge. Er war glücklich, hierbei festzustellen, daß seine Gliedmaßen wieder normal funktionierten.
    Bei dem Manager entschuldigte er sich für den Zwischenfall und sagte ihm, wohin die Schadensrechnungen zu schicken seien. Der junge Manager war sehr verständnisvoll und betonte, auch Golfer zu sein und solche vertrackten Tage zu kennen, an denen einem nach anstrengendem Spiel Dinge dieser Art von selbst passierten. ADAM schied als Freund, begab sich zu dem Verkaufsstand für Hundefutter, packte ein Dutzend Dosen in seinen Einkaufskorb und ging damit zur nächsten Kasse. Während er geduldig auf Abfertigung wartete, ertönte von irgendwoher ein ohrenzerreißender Entsetzensschrei. Dieser Schrei kam, wie ADAM entdeckte, von einer Kasse auf der anderen Seite des Ladens. ADAM eilte hinüber.
    »... hier in meinem Korb!« ADAM erkannte die laute weibliche Stimme. »Direkt neben meinem dänischen Butterkäse! Arrrgh! Gräßlich!«
    Ganz nahe herankommen konnte ADAM nicht, aber seine teleskopischen Augen vergrößerten das Objekt im Einkaufskorb. Es sah irgendwie bekannt aus.
    »Igitt, igitt, das ist ja ein Daumen!« kreischte jetzt die Kassiererin. »Sieht aus wie ein Männerdaumen ...!«
    ADAM schielte auf seine Hände. Tatsächlich – sein rechter Daumen fehlte. »Diese verdammten Schaufensterscheibenscherben«, murmelte er und spürte das Verlangen, den Laden unauffällig zu verlassen. Aber – seinen klassifizierten Daumen der Besichtigung durch unwissende Zivilisten auszusetzen, stellte das nicht ein Sicherheitsproblem dar? Er entschied, daß er den Daumen zurückfordern

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